Workshop: Visuelle Chiffren in bildender Kunst, Literatur, Film und anderen Medien.
Soziokulturelle Vorstellungswelten produzieren Bilder, die sich nicht als Symbole, Metaphern oder andere gängige Figuren begreifen lassen. Sie verdichten sich in intermedialen Ästhetisierungen und palimpsesthaften Schichtungen, die über bloße Repräsentationen gesellschaftlicher Räume hinausweisen und je nach Kontext verschieden deutbar bleiben. Der Workshop am 13. und 14. November im Säulensaal des Musikwissenschaftlichen Seminars Heidelberg – organisiert vom Teilprojekt C04 des SFB Heimat(en) – schlägt für solche Phänomene den Begriff der »(visuellen) Chiffre« vor. Während die Chiffre bislang vor allem in der modernen Lyrik als Reaktion auf eine »Krise des symbolischen Sagens« diskutiert wurde, soll sie nun für eine medienkulturwissenschaftliche Perspektive produktiv gemacht werden.
Ort: Heidelberg, Säulensaal der Musikwissenschaft, Augustinergasse 7, 69117
Datum: 13.–14. November 2025
Organisation: Henry Keazor, Alexandra Vinzenz, Daniel Winkler und Sascha Rothbart
Programm:
Tag 1 – Donnerstag, 13. November 2025
13:00–13:45
Begrüßung und Einführung
Panel 1: Symbol oder Chiffre? Religiöse Bildzeichen im Diskurs
13:45–14:30: Meinrad v. Engelberg (Darmstadt)
Signum und Symbolum: Bildhaft-religiöse ›Chiffren‹ im 18. Jahrhundert
14:30–15:15: Marius Rimmele, (Konstanz/Zürich)
Arma Christi. Variable Einsatzformen eines bildlichen Chiffrensets im 16. Jahrhundert
15:15–15:45 – Pause
Panel 2: (Visuelle) Chiffren im Wandel
15:45–16:30: Maxim Braun (Jena)
Vom steinernen Gefängnis zum verführerischen Festmahl: Intermediale Perspektiven auf das Hexenhaus in Märchenpublikationen des 19. Jahrhunderts
16:30–17:15: Anne Gräfe (Lüneburg)
Die Kontingenz der Chiffre: Andersheit und Wiederholung in der ästhetischen Erfahrung der Niagarafälle anhand Zoe Leonards Installation »You see I am here after all«
17:15–17:45 – Pause
17:45–18:30
Diskussion: Die Chiffre als Stilfigur
Tag 2 – Freitag, 14. November 2025
Panel 3: Chiffren und Chimären
09:00–09:45: Kerstin Borchardt (Linz)
Zwischen Zivilisation und Wildnis: Das Mischwesen als visuelle Chiffre des Grenzbruchs
09:45–10:30: Uwe Wirth (Gießen)
Pfropfung als Chiffre? Überlegungen zu Goethes ›Wahlverwandtschaften‹
10:30–11:00 – Pause
Panel 4: Chiffren der (digitalen) Moderne
11:00–11:45: Alexandra Irimia (Bonn)
Labyrinths, Machines, Monsters: Visual Ciphers of Bureaucracy
11:45–12:30: Jana Zündel (Frankfurt)
Meme Templates als transmediale Chiffren? Zwischen digitaler Umgangssprache und visueller Codierung
12:30–13:00 – Pause
13:00–14:30
Intermediale Chiffren im sozialen Imaginären (Abschlussdiskussion und Ausklang)
Quellennachweis:
CONF: Visuelle Chiffren (Heidelberg, 13-14 Nov 2025). In: ArtHist.net, 29.10.2025. Letzter Zugriff 30.10.2025. <https://arthist.net/archive/51015>.