CONF 17.04.2004

Zum Phantastischen in der zeitgen. Kultur (Linz, 20-22 Mai 04)

Susanne Heilingbrunner

Produktive Beunruhigung
Zum Stellenwert des Phantastischen in der zeitgenössischen Kultur

EIN INTERDISZIPLINÄRES SYMPOSIUM
LANDESGALERIE LINZ
20.-22. Mai 2004

im Zuges des Großprojektes
„Andererseits: Die Phantastik“
http://www.phantastik.at

Grauen, Ekel und Lust sind gleichsam die Grundsubstanzen der Phantastik:
Für das lang verfemte Genre in Literatur, Film und Bildender Kunst ist ein
innerer Spannungs­zustand charakteristisch, der häufig der Provokation
zeitgenössischer Leitdiskurse dient - als Zweifel an der Wirklichkeit der
Wirklichkeit, als Sprachrohr des Anderen in einer säkularen Industriekultur.

Das interdisziplinäre Symposium zur Linzer Ausstellung Andererseits
versucht eine Ortsbestimmung des Phantastischen in den verschiedenen
Feldern der Kultur, um dessen Stellenwert und spezifische Leistung
deutlich zu machen. Herausgearbeitet werden die phantastische
Durchdringung der Alltags- und Populärkultur ebenso wie phantastische Züge
in Wissenschaft, Politik und Religion. Das Symposium präsentiert einige
zentrale Genres zeit­genössischer Phantastik (Film, Science-Fiction,
Comics) und weicht auch der (Kanon-)Frage nach der Bewertung dieses oft
als „trivial“ abgetanen Genres nicht aus.

Als Referenten konnten renommierte Experten aus dem deutschsprachigen Raum
gewonnen werden. Die Tagung ist frei zugänglich und richtet sich an
Kulturwissenschaftler/innen und Studierende wie auch an interessierte
Laien und Fans.

Konzept und Koordination:
Clemens Ruthner (Edmonton), Susanne Heilingbrunner (Linz).

PROGRAMM

Do., 20.5.2004
Nachmittag

Eröffnung, Keynotes:
Die phantastische Kultivierung des Anderen

18 Uhr: Hans Richard BRITTNACHER (Berlin), Literaturwissenschaftler
Grauen, Wollust, Ekel: Zur negativen Anthropologie der Phantastik
19 Uhr: Anselm WAGNER (Salzburg/Wien), Kunstwissenschaftler Außerhalb:
Phantastische Kunst und der Kanon
20 Uhr: Alban Nikolai HERBST (Berlin), Autor Phantastische Räume: Eine
literarische Keynote

Fr., 21.5.2004

Vorträge mit Diskussion:
Phantastik als kulturelles Feld

Vormittag
10 Uhr: Marco FRENSCHKOWSKI (Essen/Duisburg), Theologe ”Der Garten der
Pfade, die sich verzweigen”: Religions­wissenschaftliche Beobachtungen zur
Phantastik
11 Uhr: Markus MAY (Erlangen), Literaturwissenschaftler Phantastik und/als
Kultur: Versuch einer Synthese.

Mittagspause

Nachmittag
14 Uhr: Hans Michael Kirstein (Gießen), Kulturwissenschaftler “Alice in
Batman-Land“: Ikonographische Reflexionen über phantastische Comics
15 Uhr: Drehli ROBNIK (Wien/Brünn), Filmwissenschaftler Im Bild-Sein mit
Wunder-Dingen: Zum Unbestimmten im gegenwärtigen phantastischen Film
16 Uhr: Henning WRAGE (Berlin), Literaturwissenschaftler Am Ende der
Zukunft: Das Science-Fiction-Genre im Jahr 2004

Im Anschluss: Ausstellungsbesuch mit den Kurator/inn/en als In-situ-Gespräch

Sa., 22.5.2004
Vormittag

Vorträge mit Diskussion:
Phantastik zwischen Kult und okkult

10 Uhr: Roland INNERHOFER (Wien), Germanist Science-Fiction als populärer
Diskurs
11 Uhr: Clemens RUTHNER (Antwerpen/Edmonton), Kulturwissenschaftler
Phantastik als Lebensform: Vampir-Fandom

Mittagspause

Nachmittag

14 Uhr: Walter von LUCADOU (Freiburg i.B.), Physiker und Parapsychologe
Spuk als Menschheitsrätsel

15 Uhr: Schlussdiskussion zum Thema
Wieviel Phantastik verträgt die Kultur? Ein- und Ausgrenzungen eines Genres
Mit Wieland SCHMIED (Köln), Kunsthistoriker, und den Teilnehmern des
Symposiums. Moderation: Peter ASSMANN (Linz), Dir. der OÖ Landesmuseen.

Publikation in: Schriftenreihe der Phantastischen Bibliothek, Wetzlar

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OÖ. Landesmuseen
Landesgalerie Linz
Museumsstraße 14, 4010 Linz
+43/(0)732/774482 (T)
+43/0732/774482–66 (F)

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Quellennachweis:
CONF: Zum Phantastischen in der zeitgen. Kultur (Linz, 20-22 Mai 04). In: ArtHist.net, 17.04.2004. Letzter Zugriff 05.02.2025. <https://arthist.net/archive/26340>.

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