Q 09.05.2017

Das Museum Giersch der Goethe-Universität ist auf der Suche nach Werken von Eric Isenburger

Christine Karmann, MUSEUM GIERSCH

- English Version see below -

Das Museum Giersch der Goethe-Universität ist auf der Suche nach Werken von Eric Isenburger.

Der in Frankfurt geborene Eric Isenburger (1902–1994) gehört zu den jüdischen Künstlern, die in den 1930er Jahren emigrieren mussten. Das Museum Giersch der Goethe-Universität, Frankfurt zeichnet in Kooperation mit dem Zentrum für verfolgte Künste im Kunstmuseum Solingen die internationale Lebens-, Flucht- und Exilgeschichte des in Vergessenheit geratenen Künstlers nach. Für die Ausstellung „Von Frankfurt nach New York – Eric und Jula Isenburger“, welche vom 1. Oktober 2017 bis zum 28. Januar 2018 im Museum Giersch der Goethe-Universität zu sehen sein wird, suchen die Kunsthistoriker noch nach Werken in Privatbesitz und weiteren Hinweisen zum Leben des Künstlers.

Bitte jede Art von Hinweisen an das Museum Giersch der Goethe-Universität. Die Informationen werden vertraulich behandelt.

Kontakt:
Verwaltung Museum Giersch der Goethe-Universität
Schaumainkai 91
60596 Frankfurt am Main
Telefon: 069/13821010
E-Mail: infomuseum-giersch.de

Vita:
Erich Isenburger (später Eric) absolviert von 1920 bis 1924 seine künstlerische Ausbildung in der Frankfurter Kunsthochschule bei Professor Franz Karl Delavilla, bevor er seine Studien in Barcelona fortsetzt. Zurück in Frankfurt lernt er seine zukünftige Frau Jula Elenbogen (1908–2000), gebürtige Polin und Tänzerin, kennen. Nach der gemeinsamen Heirat zieht das Künstlerpaar nach Wien, wo Eric ein Atelier eröffnet, während Jula unter Gertrud Kraus ausgebildet wird. 1931 kehrt das Paar nach Deutschland zurück und wählt Berlin als neuen Arbeits- und Lebensmittelpunkt aus. In der Hauptstadt zeigt die Galerie Gurlitt Isenburgers erste Einzelausstellung. Die gefeierte Schau wird jedoch von der nationalsozialistischen Presse aufs Schärfste kritisiert, weshalb die Isenburgers auf Anraten Wolfgang Gurlitts Deutschland verlassen. Die nächsten Jahre (1933–41) leben und arbeiten sie in Paris, später in Südfrankreich. Während dieser Zeit finden zwei weitere Einzelausstellungen Erics in Stockholm statt. In Südfrankreich bildet die Gefangennahme und Festsetzung des Paars in den Internierungslagern von Les Milles und Camp de Gurs eine der vielen Stationen der einer Odyssee gleichenden Flucht. Durch verschiedenartige Unterstützung gelingt dem Paar schließlich die Ausreise nach New York, wo es sich ein neues Leben aufbaut. Eric wird von der Gallery Knoedler unter Vertrag genommen. Erst nach Kriegsende besuchen die Isenburgers Deutschland im Zuge von Reisen. In den USA folgen mehrere erfolgreiche Einzel- und Gruppenausstellungen. Neben einer Lehrtätigkeit werden Eric zudem einige Preise und Ehrungen zuteil.

Werk:
Zu seinem über 500 Arbeiten umfassenden Oeuvre zählen Ölgemälde, darunter Stillleben, Porträt-, Interieur- und Landschaftsdarstellungen. Der Aufbewahrungsort vieler Arbeiten ist bisher jedoch unbekannt.

---------------------------------------------------------------------

International call for lost works of Eric Isenburger

The Museum Giersch der Goethe-Universität is searching for lost works of Eric Isenburger.

Eric Isenburger (1902–1994), born in Frankfurt, is one of the Jewish artists that had to leave Nazi Germany in the 1930s. In cooperation with the Center for Persecuted Arts in Solingen the Museum Giersch der Goethe-Universität, Frankfurt is going to illustrate the forgotten story of Eric Isenburger’s life, work, fleeing and exile. For the exhibition “From Frankfurt to New York – Eric and Jula Isenburger” which will take place in the Museum Giersch der Goethe-Universität from October 1st 2017 to January 28th 2018 art historians are looking for works from private collections and also further hints of the artist’s life.
Any information or tips will be treated confidentially and with full discretion by the Museum Giersch der Goethe-Universität.

contact:
Verwaltung Museum Giersch der Goethe-Universität
Schaumainkai 91
60596 Frankfurt am Main
phone: +4969/13821010
mail: infomuseum-giersch.de

Vita:
From 1920 to 1924 Eric Isenburger attended the class of Professor Franz Karl Delavilla at Frankfurt’s art academy and then continued his studies in Barcelona. Back in Frankfurt he met his future wife Jula Elenbogen (1908–2000), a professional Polish dancer. After their marriage, the couple moved to Vienna where Eric opened a studio while Jula got her dance education by Gertrud Kraus. 1931 the couple returned to Germany and moved to Berlin as new place of residence and work. In the capital city the Gurlitt gallery presented Eric Isenburger’s first solo show. But the celebrated exhibition was severely criticized by the Nazi press. By the advice of Wolfgang Gurlitt the Isenbugers departed the country. The following years (1933–41) they lived and worked in Paris, later Southern France. In this time two solo shows took place in Stockholm, Sweden. In Southern France the couple got arrested and stuck in the internment camps of Les Milles and Camp de Gurs. With the help and support of others the Isenburgers were finally able to depart to the United States of America where they started a new life in New York. Eric got signed under the Knoedler gallery. Not before end of World War II the Isenburgers returned to Europe through travels. In the USA several successful solo and group shows took place. Besides Eric teaching activity he was awarded with certain prizes.

Oeuvre:
Eric Isenburger’s oeuvre contains 500 pieces – still lifes, portraits, landscapes and interior paintings. Unfortunately for many of them the location is unknown.

Quellennachweis:
Q: Das Museum Giersch der Goethe-Universität ist auf der Suche nach Werken von Eric Isenburger. In: ArtHist.net, 09.05.2017. Letzter Zugriff 02.05.2025. <https://arthist.net/archive/15471>.

^