CFP 18.03.2016

Digital Collections (Zürich/Lausanne, 4-14 Sept 16)

Zürich/Lausanne, 04.–14.09.2016
Eingabeschluss : 10.04.2016

Thomas Hänsli

Summer Institute Zürich/Lausanne 2016
Digital Collections. Neue Methoden und Instrumente digitaler Kunstgeschichte

4.–14. September 2016

Veranstalter:
ETH Zürich (Institut gta)
Universität Zürich (Kunsthistorisches Institut)
Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft (SIK-ISEA), Zürich/Lausanne
EPFL Lausanne (DHLAB)

Bewerbungsschluss:
10. April 2016

Gefördert im Rahmen der Digital Art History Initiative der Getty Foundation, Los Angeles.

[English version below]

Das Sammeln, Bewahren und Ausstellen von visuellen Artefakten gehört zu den grundlegenden Praktiken der Kunstgeschichte seit ihren Anfängen. Während Museen und Sammlungen die primären Objekte der Kunstgeschichte beherbergen, stellen Archive und öffentliche Institutionen die Quellen zur Verfügung, die eine vertiefte Untersuchung der künstlerischen, ökonomischen, politischen und sozialen Bedingungen einzelner Kunstwerke und ganzer Sammlungen überhaupt erst ermöglichen. Jahrhundertelang haben gedruckte Kataloge und handschriftlich verfasste Inventare den autoritativen und meist einzigen Zugang zu Sammlungen und Archiven eröffnet und so deren Bestände repräsentiert. Gleichzeitig traten in Katalogen und Publikationen fotografische Reproduktionen an die Stelle visueller Artefakte und ermöglichten nicht selten dadurch erst vergleichende Untersuchungen räumlich getrennter Kunstwerke oder neue methodische Zugriffe.

Das digitale Zeitalter hat die Art und Weise, wie wir auf Informationen zu Kunstwerken, historischen Quellen, aber auch auf ganze Sammlungen, Archive und Museen zugreifen, nachhaltig verändert. Spezialisiertes Wissen in Katalogen und wissenschaftlichen Publikationen konkurriert im digitalen Raum mit allgemein verfügbaren Informationen unterschiedlichster Herkunft und Qualität; ein Umstand, der nicht zuletzt die Autorität von Museen, Archiven und akademischen Institutionen grundlegend hinterfragt. Und während die laufende De- und Rekontextualisierung digitalisierter Information im Internet selbst etablierte Praktiken und Methoden des Fachs vor erhebliche Herausforderungen stellt, droht die allgegenwärtige Verfügbarkeit digitaler Bilder den Begriff des Sammelns, die Rolle der Museen und Archive und selbst den kunsthistorischen Werkbegriff massgeblich zu verändern. Denn trotz der sich schnell verändernden technischen Möglichkeiten hat die Kunstgeschichte als Disziplin es bisher verpasst, neue methodische Grundlagen im Sinne einer nachhaltigen digitalen Quellenkritik bereitzustellen.

Fragestellungen:
Das Summer Institute „Digital Collections. Neue Methoden und Instrumente digitaler Kunstgeschichte“ hat sich zum Ziel gesetzt, den potentiellen Nutzen digitaler Technologien für die kunsthistorische Forschung auf theoretischer und methodischer Ebene zu erörtern und mit praktischen Erfahrungen zu verbinden. Die Veranstaltung widmet sich den aktuellen Debatten und Konzepten der digitalen Kunstgeschichte und der digitalen Geisteswissenschaften im Allgemeinen und ermöglicht den Teilnehmenden gleichzeitig, sich mit den neuesten Instrumenten und Methoden digitaler Kunstgeschichte vertraut zu machen. Zu den Schwerpunkten gehören Aspekte des Zugangs, des Aufbaus und der Analyse digitaler Sammlungen, der Entwicklung digitaler Werkzeuge für die kunsthistorische Forschung, des ‚Data Minings‘ und der digitalen Forschung in und an historischen Archiven, der ‚Spatial History‘, des ‚Visual Pattern Discovery’, des digitalen wissenschaftlichen Publizierens sowie der Visualisierung von Forschungsgeschichte.

Teilnahmevoraussetzung:
Die Ausschreibung richtet sich an forschende und lehrende WissenschaftlerInnen an Hochschulen und einschlägigen Forschungseinrichtungen im deutschsprachigen Raum, die eigene Forschung im Bereich Kunstgeschichte und verwandten Disziplinen vorantreiben und ein spezifisches Interesse an digitaler Kunstgeschichte haben. Voraussetzung für die Teilnahme ist eine Promotion oder ein vergleichbarer Abschluss; in Einzelfällen können KandidatenInnen mit Masterabschluss zugelassen werden. Die Auswahl der Teilnehmenden richtet sich nach deren Fähigkeit, grundlegende Forschungs- und Methodenfragen im Zusammenhang mit digitaler Kunstgeschichte und digitalen Geisteswissenschaften zu formulieren sowie deren Potential, das angeeignete Wissen innerhalb ihrer Institutionen und der Wissenschaftsgemeinde weiterzuvermitteln. Gute Sprachkenntnisse in Deutsch und Englisch werden vorausgesetzt. Berufserfahrung in Museen, Archiven oder Sammlungen ist von Vorteil, aber nicht Bedingung.

Veranstaltungsort:
Die Veranstaltung wird an der ETH Zürich (Institut gta), der Universität Zürich (Kunsthistorisches Institut), am Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft (SIK-ISEA), Zürich/Lausanne, sowie an der EPFL Lausanne (DHLAB) durchgeführt. An- und Abreise nach/von Zürich.

Kosten:
Die Veranstaltung findet dank grosszügiger Unterstützung der Getty Foundation, Los Angeles, statt. Die Kosten für An- und Abreise, Transfer und Unterkunft der Teilnehmenden werden durch die Veranstalter getragen. Verpflegung wird (wo möglich) zur Verfügung gestellt. Es werden keine weiteren Teilnahmegebühren erhoben.

Bewerbungen:
Bewerbungen sind elektronisch einzureichen und sollen ein Motivationsschreiben (1–2 Seiten) und ein Curriculum Vitae (max. 2 Seiten) umfassen. Zusätzlich kann ein Exposé der laufenden Projekte im Bereich digitaler Kunstgeschichte und ein Empfehlungsschreiben (max. 2 Seiten) beigefügt werden. Bewerbungsschluss ist Sonntag, 10. April 2016 (http://digital-collections.online/bewerbungen/).

Board:
Dr. Sarah Burkhalter, Leiterin ‚Antenne romande’, SIK-ISEA Lausanne
Dr. Roger Fayet, Direktor, SIK-ISEA Zürich
Thomas Hänsli, Leiter Digitale Kunstgeschichte, Institut gta, ETH Zürich
Prof. Dr. Frédéric Kaplan, Direktor DHLAB, EPFL Lausanne
Dr. Isabella di Lenardo, Wiss. Mitarbeiterin, DHLAB, EPFL Lausanne
Dr. Matthias Oberli, Leiter Kunstdokumentation, SIK-ISEA Zürich
Prof. Dr. Tristan Weddigen, Vorsteher Kunsthistorisches Institut und Ordinarius Kunstgeschichte der Neuzeit, Universität Zürich

Kontakt:
Thomas Hänsli, Programmverantwortlicher
Leo Zorc, Koordinator
infodigital-collections.online

Weiterführende Information und vorläufiges Programm:
http://digital-collections.online/

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Summer Institute Zurich/Lausanne 2016
Digital Collections. New Methods and Technologies for Art History

September 4–14, 2016

Hosting Institutions:
ETH Zurich (Institute gta)
University of Zurich (Institute of Art History)
Swiss Institute for Art Research (SIK-ISEA), Zurich
EPFL Lausanne (DHLAB)

Applications due:
April 10, 2016

Funded by the Getty Foundation as part of its Digital Art History initiative.

Collecting, storing, and displaying aesthetic objects have been fundamental practices in art history since its very beginnings. While museums and collections hold the primary artifacts of art history, archives and public institutions safeguard the relevant sources allowing art historians to understand the intellectual, historical, political, and sociological context of both individual works of art and entire collections. For centuries, printed catalogues and handwritten inventories provided authoritative and mostly unique access to entire collections of art works, literally representing their holdings. Likewise, photographic reproductions became substitutes for aesthetic objects in print, in catalogues, and other media. They allowed art historians to establish relations between somehow connected, but distant works of art.

The digital age has dramatically changed the way we obtain information regarding individual works of art and historical sources as well as entire collections, archives and museums. Specialized information in printed catalogues and research publications is competing with more general information from various sources, thus challenging the authority of museums, archives, and academic institutions alike. Under the impact of new technologies, the continuous de- and re-contextualization of digital information might not only change the practices of art historical perception and thinking. The ubiquitous availability of digital images might also challenge the notion of collecting, of the museum and the archive, and not least of objecthood itself. Despite the impact of the digital age and its rapidly changing technologies, art history has not yet changed its fundamental practices and methods when it comes to research regarding collection-based data. Nor has art history as a discipline established new methods for a critical assessment of digital sources.

Learning outcomes:
The Summer Institute on Digital Art History, Zurich 2016, aims at combining reflections on the methodologies and theories of digital art history with a practical hands-on experience. Participants will learn about recent debates and key concepts in digital art history and the digital humanities at large and will gain hands-on experience with research tools and techniques for art historical research. This includes Accessing, Organising and Analysing Digital Collections, Building Digital Collections and Digital Research Tools, Annotation and Re-Use of Collection Data, Data Mining and Researching Historic Archives, Spatial History, Visual Pattern Discovery, Digital Publishing and Scholarly Communication, and Visualising Research History.

Intended Audience:
The summer institute is aimed at academic researchers and faculty members, independent scholars, and other professionals in the German-speaking area, holding an advanced degree (PhD) in art history or a related field with a specific research interest in digital art history. Depending on their curriculum and experience, a limited number of applicants with a graduate degree might be accepted. Participants will be selected on the basis of their ability to formulate comprehensive research questions in the field of art history and the digital humanities and their ability to disperse the acquired knowledge to colleagues at their home institutions and beyond, subsequent to the institute. Knowledge of German and English languages is mandatory. Professional curatorial experience (in museums, archives, etc.) is beneficial, but not mandatory. If you have questions about eligibility, please contact us by mail.

Location:
The institute will be held at ETH Zurich (Institute gta)
University of Zurich (Institute of Art History), Swiss Institute for Art Research (SIK-ISEA), Zurich/Lausanne, and EPFL Lausanne (DHLAB). Place of arrival and departure is Zurich.

Costs:
The institute is generously funded by the Getty Foundation as part of its Digital Art History initiative. Participants’ expenses for travel and accommodation during the summer institute will be fully covered. A moderate per diem will be granted. No additional fees will be requested.

Applications:
Applications must contain a letter of motivation (max. 1–2 pages) and a curriculum vitae (max. 2 pages). A brief description of the applicants ongoing projects in the field of digital art history and/or a letter of reference can be added (max. 2 pages). Applications are due April 10, 2016 and will be accepted online at http://digital-collections.online/en/applications/.

Board:
Dr. Sarah Burkhalter, Head ‘Antenne romande’, SIK-ISEA Lausanne
Dr. Roger Fayet, Director, SIK-ISEA Zurich
Thomas Hänsli, Head Digital Art History, Institute gta, ETH Zurich
Prof. Dr. Frédéric Kaplan, Director DHLAB, EPFL Lausanne
Dr. Isabella di Lenardo, Researcher DHLAB, EPFL Lausanne
Dr. Matthias Oberli, Head ‘Kunstdokumentation’, SIK-ISEA Zurich
Prof. Dr. Tristan Weddigen, Director Institute of Art History and Chair for the History of Early Modern Art, University of Zurich

Contact:
Thomas Hänsli, Director of Studies
Leo Zorc, Coordinator and Assistant to the Board
infodigital-collections.online

Further information and tentative program:
http://digital-collections.online/en/

Quellennachweis:
CFP: Digital Collections (Zürich/Lausanne, 4-14 Sept 16). In: ArtHist.net, 18.03.2016. Letzter Zugriff 12.07.2025. <https://arthist.net/archive/12505>.

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