Piktogramme der Macht. Bildhafte Zeichen zur Visualisierung symbolischer Präsenz von Herrschaft in den beiden deutschen Diktaturen des 20. Jahrhunderts
Tagungsort: Hanns-Seidel-Stiftung, Lazarettstraße 33, 80636 München, Konferenzzentrum
Die Hanns-Seidel-Stiftung München und die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK, Fakultät Medien, Prof. Tripps) veranstalten in Kooperation eine Tagung, in deren Mittelpunkt die Frage nach politischen Bildzeichen und deren Wirkpotential in den beiden deutschen Diktaturen des vergangenen Jahrhunderts steht.
Ästhetik und Symbolik politischer Bildzeichen stellen offensichtlich ein wesentliches, aber bislang wenig erforschtes Wirkpotential für die Propaganda der beiden deutschen Diktaturen des 20. Jahrhunderts dar. Welche Mechanismen dabei zum Tragen kamen, ist nur in Ansätzen untersucht.
Bei der Tagung geht es um die Frage, wie politische Bildzeichen im Nationalsozialismus von 1933–1945 und im Kommunismus von 1945–1989 wirksam waren und wie die diese Bildzeichen einbindenden Visualstrategien zur Gestaltung jener Gesellschaften beitrugen: von der Akzeptanz und dem Perpetuieren der durch die Zeichen versinnbildlichten ideologischen Inhalte bis hin zur Ablehnung und den daraus resultierenden ikonoklastischen Bewegungen mit deren Zerstörung als Folge.
Themenvorschläge:
• Ästhetik, Form- und Farbikonographie politischer Bildzeichen
• Werke und Trägermedien für die Bildzeichen (offizielle Staatssymbole, Signets und Markenzeichen) von der Hoch- bis zur Trivialkunst
o Bildzeichen auf Flaggen, Fahnen, Wimpel, Abzeichen, Orden, Uniformbesatzstücken, Medaillen, Münzen, Plaketten, Schilder, Briefmarken, Ausschneidebögen zur politischen Bildung, Wandzeitungen, politischen Plakaten, Karikaturen, Photos, amtlichen Druckschriften, Flugblättern, Einladungen, Veranstaltungsprogrammen, Postkarten, Filmen.
• gezielte oder zufällige Auswahl der Bildzeichen und ihrer einzelnen Motive
• Einflusspotential der Bildzeichen
• Rückgriff auf ältere politische Bildzeichen und deren motivische/ikonographische Anpassung
• Rückgriff auf christliche Ikonographie bei der Gestaltung der politischen Bildzeichen
• Einbindung politischer Bildzeichen in zeremonielle Vorgänge
• Das Potential politischer Bildzeichen zur Mobilisierung von Massen
• Vergleich der Bildzeichen beider Diktaturen
• Die Funktion von Abzeichen und Alltagsobjekten, die die politischen Bildzeichen trugen, als mögliche Finanzierungsquelle für die jeweilige Einheitspartei
Die Tagung ist interdisziplinär angelegt und richtet sich besonders an Vertreter der Kunstgeschichte, Geschichte, Geschichte des Designs, Wirtschaftsgeschichte, etc.
Die Vorträge sollen nicht länger als 30 Min. dauern.
Reise- und Unterbringungskosten können nicht erstattet werden.
Exposés von max. 1,5 Seiten per mail oder Briefpost werden bis zum 30. November 2014 erbeten an:
Dr. Annelies Amberger M. A. und Prof. Dr. Johannes Tripps
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK)
Karl-Liebknecht-Straße 145
04277 Leipzig
Email: johannes.trippshtwk-leipzig.de
dr-ambergermnet-mail.de
Quellennachweis:
CFP: Piktogramme der Macht (München, 28-29 May 15). In: ArtHist.net, 17.10.2014. Letzter Zugriff 09.05.2025. <https://arthist.net/archive/8671>.