CONF 10.09.2014

Markt & Macht. Kunsthandel im Dritten Reich (Hamburg, 9 Oct 14)

Universität Hamburg, Hörsaal C, Edmund-Siemers-Allee 1 (Hauptgebäude), 09.10.2014

Dr. Anja Tiedemann

Markt und Macht
Der Kunsthandel im »Dritten Reich«

Internationales Warburg-Kolleg
Universität Hamburg, Kunstgeschichtliches Seminar
In Zusammenarbeit mit dem Getty Research Institute, Los Angeles
Die Veranstaltung wird gefördert von der Volkswagen Stiftung, Hannover

Die Forschungsstelle »Entartete Kunst« des Kunstgeschichtlichen Seminars der Universität Hamburg widmet sich dem Themenkreis der nationalsozialistischen Verfemung und »Verwertung« moderner Kunst. Nicht allein aufgrund aktueller Entwicklungen (Stichwort: »Schwabinger Kunstfund«) steht die Kunstgeschichte als Disziplin zur Zeit vor der immensen Herausforderung, ein methodisches Instrumentarium zur Analyse politischer, wirtschaftlicher und rechtlicher Strategien und Mechanismen des deutschen wie internationalen Handels mit Kunst während des »Dritten Reiches« aufzubauen. Das vom Getty Research Institute, Los Angeles, initiierte Datenbankprojekt »German Sales 1930-45« hat dazu grundlegende Schritte unternommen (http://www.getty.edu/research/tools/provenance/german_sales.html).

Die Forschungsstelle »Entartete Kunst« und das Getty Research Institute haben daher im Rahmen des Internationalen Warburg-Kollegs ein zweistufiges Kooperationsprojekts zum deutschen und internationalen Kunstmarkt durchgeführt. Die Erforschung der historischen Situation des Kunstmarkts im »Dritten Reich« ist eine notwendige Grundlage zur Beurteilung von Restitutionsforderungen, die Publikation der wissenschaftlichen Ergebnisse (für 2015 vorgesehen) wird auch für Museen und sonstige Kultureinrichtungen sowie für den Kunsthandel von größter Relevanz sein. Darüber hinaus konnten neue Erkenntnisse zur Rezeptionsgeschichte moderner Kunst, zu Akteuren des Kunsthandels sowie zur Exilforschung und zum Themengebiet der »Entarteten Kunst« gewonnen werden.

Zum Abschluss dieses Kooperationsprojekts, in dem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, Österreich, Belgien, Frankreich, den Niederlanden und den USA anhand von Fallbeispielen aktuelle Forschungsfragen erörtert haben, bietet das Kunstgeschichtliche Seminar der Universität Hamburg gemeinsam mit dem Getty Research Institute eine Vortragsveranstaltung an. Mit Dr. Meike Hoffmann, Berlin, und Dr. Christian Fuhrmeister, München, konnten ausgewiesene Spezialisten dafür gewonnen werden, Einblicke in ihre aktuellen Forschungen zu geben.

Programm:

Öffentliche Vorträge im Rahmen des zweiten Workshops

Donnerstag, 9. Oktober 2014

11.30 – 11.45 Uhr
Einführung
Uwe Fleckner

11.45 – 12.00 Uhr
Markt und Macht. Kunsthandel im »Dritten Reich«
MaryKate C. Cleary, Museum of Modern Art, New York, and Lynn Rother, Berlin, Technische Universität / Los Angeles, Getty Research Institute

12.00-13.00 Uhr
Warum man Lügen glaubt. Kunstgeschichte und Kunsthandel 1945-2014
PD Dr. Christian Fuhrmeister, Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München

13.15-14.00 Uhr
Doppelt kassiert - eine Form der Sabotage? Hildebrand Gurlitt und sein Handel mit »Entarteter Kunst«
Dr. Meike Hoffmann, Forschungsstelle »Entartete Kunst«, Freie Universität Berlin

14.30 Uhr
Empfang

Quellennachweis:
CONF: Markt & Macht. Kunsthandel im Dritten Reich (Hamburg, 9 Oct 14). In: ArtHist.net, 10.09.2014. Letzter Zugriff 20.05.2024. <https://arthist.net/archive/8338>.

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