CONF 06.02.2014

Die Künste und die RAF (Stuttgart, 13-14 Feb 14)

Haus der Geschichte Baden–Württemberg, Stuttgart, 13.–14.02.2014

Sebastian Baden, Hochschule für Gestaltung Karlsruhe

„Die Künste und die RAF“
14. Workshop des Netzwerk Terrorismusforschung

(Veranstaltung des Netzwerk Terrorismusforschung e. V. im Haus der Geschichte Baden-Württemberg Stuttgart im Rahmen der Ausstellung „RAF-Terror im Südwesten“)

Datum:
Do. 13. und Fr. 14. Februar 2014
Ort:
Haus der Geschichte Baden-Württemberg
Konrad-Adenauer-Straße 16,
70173 Stuttgart

Anmeldung ist erforderlich: unter 0711/212-3989 oder besucherdiensthdgbw.de.

Zum Abschluss der aktuell im Haus der Geschichte Baden-Württemberg in Stuttgart gezeigten Ausstellung „RAF – Terror im Südwesten“ (14.6.2013 – 23.2.2014) wird ein vom interdisziplinären Netzwerk-Terrorismusforschung (NTF) e.V. organisierter Workshop die Rezeption des Linksterrorismus der RAF in den Künsten zur Diskussion stellen. Dabei geht es um künstlerische Rekonstruktionen eines dramatischen Kapitels der deutschen Nachkriegsgeschichte in Texten, Bildern, Filmen, Skulpturen, Inszenierungen und Installationen, aber auch um kunstaffine Aspekte des ‚linken’ Terrorismus wie seine Beziehungen zum Konzept der Avantgarde. Ziel der Tagung ist es, die künstlerische Auseinandersetzung mit der RAF als einen andauernden Prozess kulturhistorischer Auseinandersetzung zu diskutieren, wie ihn etwa die paradigmatische Ausstellung „Zur Vorstellung des Terrors: Die RAF“ 2005 in Berlin bereits vorgeführt hat. Dass der Linksterrorismus der RAF „seit dem Fall der Mauer und der Wiedervereinigung ein abge¬schlosse¬nes Kapitel der Historie der alten Bundesrepublik Deutschland“ sei, wie Astrid Proll im Vorwort zu ihrem Fotoband Hans und Grete (2004) behauptet hat, hindert dessen fortwährende Neu- und Überschreibungen in den Medien der Kunst jedenfalls nicht. – Das Programm des Workshops beinhaltet Vorträge bereits etablierter wie junger Wissenschaftler/innen und Kunstpraktiker sowie eine Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Justiz, Wissenschaft und Kunst.

Programm

Donnerstag, 13. Februar 2014

10:00 Begrüßung
Frau Prof. Dr. Paula Lutum-Lenger (stellv. Leiterin des Hauses der Geschichte Baden-Württemberg), Sebastian Baden (HfG Karlsruhe, Kunstwissenschaft, Mitglied im Vorstand des NTF e.V.), PD Dr. Christoph Deupmann (Institut für Literaturwissenschaft, KIT, Karlsruhe)

10:30 Kuratoren-Führung
Ausstellung: RAF – Terror im Südwesten
Dr. Rainer Schimpf, Kurator der Ausstellung, Haus der Geschichte Baden-Württemberg

12:00 Mittagspause

13:15 Begrüßung und Einführung
Dr. Stephan Humer (1. Vorsitzender im Vorstand des Netzwerk Terrorismusforschung e.V.)
Sebastian Baden (Vorstandsmitglied des NTF e.V.)
PD Dr. Christoph Deupmann (Institut für Literaturwissenschaft, KIT, Karlsruhe)

Sektion 1: Gewalt der Zeichen

13:30
Prof. Dr. Karin Bauer, McGill University, Montreal
’Nach Auschwitz Gedichte zu schreiben, ist barbarisch’: Zu einer literaturhistorischen Intervention aus dem Gefängnis Köln-Ossendorf

14:15
Isabelle Holz, Universität Tübingen, Germanistik
Wort und Tat – Tat und Wort: Die Literatur als Zünder und Spiegel für politischen Wandel

15:00 Cafepause

Sektion 2: Geschichte und Re-Inszenierung

15: 30
Dr. des Bernd Zywietz, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Filmwissenschaft/Mediendramaturgie
RAF-Geschichte(n) im Kino: Filmische Begegnungs-, Auseinandersetzungs- und Anverwandlungsformen

16: 15
Dr. des. Svea Bräunert, Universität Potsdam, Graduiertenkolleg Sichtbarkeit und Sichtbarmachung
Gespenstergeschichten: Der linke Terrorismus der RAF und die Künste.

Sektion 3: Avantgardismus

17:30 Keynote
Prof. Dr. Thomas Hecken, Universität Siegen, Germanistisches Seminar, Neuere deutsche Literaturwissenschaft I
RAF - Avantgarde

18:30 Brezelpause

Podiumsdiskussion: Die Künste und die RAF – „Abstrakter Radikalismus“?
19:00
Klaus Pflieger (Generalstaatsanwalt a. D.), Prof. Dr. Thomas Hecken (Universität Siegen), Dr. des. Svea Bräunert (Universität Potsdam)

Moderation: PD Dr. Christoph Deupmann, Sebastian Baden
___________________

Freitag, 14. Februar 2014

Sektion 4: Dramatische Darstellungen

9:30
Vojin Sasa Vukadinovic M.A., Universität Basel, Zentrum Gender Studies
„Wir wir wir!“ – Die Gewalt der Volksgemeinschaft und ihr linksterroristisches Wiedergängertum in Elfriede Jelineks „Wolken. Heim“.

10:15
Olivier Garofalo, Regisseur Badische Landesbühne
Die Todesnacht in Stammheim, Schauspiel

11:00 Cafepause

Sektion 5 Erinnerungsbilder und Gedenken – die Toten

11:30
Dr. Sven Beckstette, Kurator, Kunstmuseum Stuttgart
"Dieses Phänomen, einfach diese Geschichte da", K.R.H. Sonderborgs Bilder zum Tod von Andreas Baader in Stammheim

12:15
Simone Rikeit M.A., Kunsthochschule Kassel, Kunstwissenschaft
Mediale Transformationsprozesse – Die Verwendung von Pressematerial in Hans-Peter Feldmanns „Die Toten“

13:00 Mittagspause

Sektion 6 Kritik und Zäsur der Erzählung

14:00
Dr. Magnus P. Ängsal, Universität Göteborg, Germanistik
"Sie müssen reden“. Sprachkritik in dem autobiographischen Buch Stumme Gewalt. Nachdenken über die RAF von Carolin Emcke (2008)

14:45
Dr. des. Matthias Schaffrick, Universität Siegen, Germanistisches Seminar, Neuere deutsche Literaturwissenschaft I
„nichts mehr wie vorher“. „Mogadischu Fensterplatz“ von F. C. Delius als Szenario der Postsouveränität

15:30 Abschlussdiskussion

16:00 Ende des Workshops

Informationen zur zum Netzwerk-Terrorismusforschung e.V. unter:
www.netzwerk-terrorismusforschung.org

Zur Ausstellung im Haus der Geschichte Baden-Württemberg in Stuttgart:
http://www.raf-ausstellung.de/startseite/

Programm und Anfahrt:
Das Programm des Workshops (inkl. Wegbeschreibung, Unterkunftsliste etc.) ist auch unter
http://www.netzwerk-terrorismusforschung.org veröffentlicht.

Teilnehmerbeitrag
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Aufgrund der begrenzten Platzzahl bitten wir dafür ebenfalls um eine Anmeldung bis zum 1. Februar 2014. Für Verpflegung in den Pausen wird gesorgt; dazu werden rechtzeitig Informationen bereitgestellt.

Kontakt und Organisation:
Sebastian Baden, Institut für Kunstwissenschaft und Medientheorie, HfG Karlsruhe
Sebastian.Badennetzwerk-terrorismusforschung.org
PD Dr. Christoph Deupmann, Institut für Literaturwissenschaft, KIT, Karlsruhe Christoph.Deupmannkit.edu

Um Anmeldung wird gebeten unter:
infonetzwerk-terrorismusforschung.org
und 0711/212-3989 oder besucherdiensthdgbw.de.
Telefon: +49-(0)30 -120 74 508-0

Zum Netzwerk Terrorismusforschung:
Das Netzwerk-Terrorismusforschung e.V. (NTF) ist ein Zusammenschluss von mittlerweile über 400 jungen WissenschaftlerInnen und Fachleuten aus verschiedenen Disziplinen, die sich mit Fragen und Problemen des Themenbereichs Terrorismus, Terrorismusbekämpfung und Sicherheitspolitik befassen. Es soll Kontakte schaffen und als Forum dienen für Ideen- und Informationsaustausch, zur Vorstellung von Projekten sowie deren gemeinsamer Initiierung, Planung und Realisierung. Das zentrale Werkzeug ist neben der Website und dem Mailverteiler der halbjährlich stattfindende Workshop. Auf diesem können laufende wie abgeschlossene Arbeiten sowie Projekte präsentiert und diskutiert werden. Das Netzwerk Terrorismusforschung steht darüber hinaus Interessierten aus Medien, Verwaltung und Politik offen und bei Anfragen – z.B. für den Kontakt mit Experten bei spezifischen Fragen – zur Verfügung.
http://www.netzwerk-terrorismusforschung.org

Postanschrift:
Netzwerk Terrorismusforschung e. V.
c/o Dr. Stephan Humer
Bundesallee 171
10715 Berlin Deutschland

Quellennachweis:
CONF: Die Künste und die RAF (Stuttgart, 13-14 Feb 14). In: ArtHist.net, 06.02.2014. Letzter Zugriff 21.05.2024. <https://arthist.net/archive/6939>.

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