CONF 07.11.2013

Begegnungsräume - Konfliktfelder? (Mainz, 14 Nov 2013)

Mainz, Johannes Gutenberg-Universität, 14.11.2013

Christian Berger, Universität Siegen, Fakultät II, Department Kunst und Musik

BEGEGNUNGSRÄUME — KONFLIKTFELDER? KUNST, GESELLSCHAFT, ÖFFENTLICHKEIT

Kolloquium der wissenschaftlichen Mitarbeiter/innen der Abteilung Kunstgeschichte

Konzept & Organisation: Christian Berger & Sascha Köhl

Versucht man die tiefgreifenden Umbrüche, die sich in Kunst und Architektur seit den 1960er Jahren vollzogen haben, auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen, erscheint die Neudefinition der Rolle des Rezipienten als ein geeigneter Ausgangspunkt.

Der Werkbegriff der bildenden Künste verschob sich von der idealtypischen Vorstellung eines in sich geschlossenen (Meister-)Werks, das innerhalb eines scheinbar neutralen Raums präsentiert wird, zu einer vielfältigen Befragung der Rollen und Bezüge von Objekt, Raum und Betrachter. Der Rezipient wurde zunehmend in das Funktionieren und sogar die Produktion der künstlerischen Arbeit einbezogen und somit aktiviert.

Wie in der Kunst die Rolle des passiven Betrachters, so sollte in der Architektur die des normierten Gebäudenutzers überwunden werden. Die Architekten verabschiedeten sich vom Anspruch, eine Stadt baulich wie gesellschaftlich umfassend neu gestalten und ordnen zu können. Sie setzten sich mit dem vielschichtigen historischen Bestand der Stadt ebenso auseinander wie mit den vielfältigen Bedürfnissen und Perspektiven ihrer Bewohner. So berühren sich den Rezipienten beteiligende künstlerische Praktiken mit der für die Architektur erhobenen Forderung nach einem Ende der Objektfixierung, der zufolge nicht mehr nur vereinzelte Baukörper, sondern primär Räume geschaffen werden sollten – und damit Möglichkeiten sozialer Interaktion.

Zugleich stellen Begegnungen unterschiedlicher Akteure in stets auch gesellschaftlich konstituierten Räumen potenzielle Konfliktfelder divergierender Praktiken, Auffassungen und Interessen dar. Der exemplarischen Analyse solcher Konstellationen widmet sich das Kolloquium.

Programm:

14.00 Einführung: Christian Berger, Sascha Köhl

Teil I (Moderation: Sascha Köhl)

Daniel Leis (Mainz):
Der öffentliche Raum in der Kunst. Zur Darstellung des Markusplatzes

Hauke Horn (Braunschweig/Mainz):
Der Jürgen-Ponto-Platz in Frankfurt am Main.
Kunst trifft Kapital im kommunalen Raum

— Kaffee & Tee —

16.15 Teil II (Moderation: Christian Berger)

Alexandra Vinzenz (Marburg/Mainz):
Zwischen Seinsbejahung und Tierschutzprotest.
Hermann Nitschs ‚Orgien Mysterien Theater‘

Birgit Kulmer (Stuttgart/Berlin):
„... after the revolution, who’s going to pick up the garbage on Monday morning?“
Mierle Laderman Ukeles’ künstlerische Praxis zwischen Fest und Arbeit

Clara Wörsdörfer (Mainz):
Den Prozess in Form bringen.
Strategien der Partizipation in der zeitgenössischen Kunst

Juliane von Fircks (Berlin/Mainz):
Schlussstatement

— Pause —

19.00 Abendvortrag

Einführung: Salvatore Pisani (Saarbrücken)

Manuel Herz (Basel):
Die Neue Synagoge in Mainz — Licht der Diaspora

— Empfang —

Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt ist frei.

Veranstaltungsort:
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Georg Forster-Gebäude
Raum 02-521 (Hörsaal)
Jakob-Welder-Weg 12 (Campus)
55128 Mainz

Quellennachweis:
CONF: Begegnungsräume - Konfliktfelder? (Mainz, 14 Nov 2013). In: ArtHist.net, 07.11.2013. Letzter Zugriff 16.05.2024. <https://arthist.net/archive/6373>.

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