CONF 10.05.2013

Frömmigkeit und Kalkül (Slubice, 16 May 2013)

Slubice/Frankfurt (Oder), 16.05.2013

Peter Knüvener

Frömmigkeit und Kalkül - Künstlerische und politische Verflechtungen zur Zeit der Jagiellonen

Kolloquium mit Vorträgen und Stadtführung als Begleitprogramm zur Ausstellung
Europa Jagellonica. Kunst und Kultur Mitteleuropas unter der Herrschaft der Jagiellonen 1386–1572
Im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte

Das litauisch-polnische Herrschergeschlecht der Jagiellonen war in der Zeit um 1500 das mächtigste in Mitteleuropa und regierte infolge geschickter Heiratspolitik ein Gebiet vom Baltikum bis an die Adria, von der Lausitz bis an das Schwarze Meer. Dynastische Verbindungen zu bedeutenden europäischen Fürstenfamilien und enge wirtschaftliche Beziehungen zwischen den Städten innerhalb und außerhalb dieses Reiches führten zu wirtschaftlicher Prosperität und zu einem fruchtbaren künstlerischen Austausch. Es entstanden Werke von hoher Qualität, die auf der Kenntnis der Entwicklung in den führenden europäischen Kunstzentren der damaligen Zeit beruhten.

Der erste Vortrag geht der Frage nach, warum sich die Krakauer Honoratioren bei der Vergabe des Marienaltars für den jungen Veit Stoß entschieden. Im nächsten wird das wenig bekannte, aber sehr qualitätsvolle Marienretabel aus der Marienkirche in Frankfurt (Oder) vorgestellt, dessen ikonographisches Programm Bezüge zu künstlerischen Regionen im Jagiellonen Reich aufweist. Ein weiterer Vortrag setzt sich mit den Ränkespielen an den Höfen der Jagiellonen und Hohenzollern auseinander.

Die Nähe zum jagiellonischen Herrschaftsbereich hatte auch Auswirkungen auf die Stadt Frankfurt (Oder), eine wichtige Handelsstadt, in der seit Anfang des 16. Jahrhundert die erste Universität der Mark Brandenburg bestand.

P R O G R A M M

16.30 Uhr
Begrüßung

16.45 Uhr bis 18.15 Uhr
Vorträge:
Veit Stoß – ein „Niederländer“ in der Hauptstadt des jagiellonischen Königreichs Polen
Dr. Markus Hörsch (Geisteswissenschaftliches Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas an der Universität Leipzig, GWZO)

Das Frankfurter Marienretabel – ein monumentales Kunstwerk des Spätmittelalters und seine Stifter
Dr. Agnieszka Gąsior (GWZO):

Von Intrigen und Skandalen an den Höfen der Jagiellonen und Hohenzollern
PD Dr. Mario Müller (Technische Universität Chemnitz)

Pause

18:45 Uhr

Ein grenznaher Profiteur des Jagiellonenreiches? Stadtgestalt Frankfurts im Spätmittelalter
Einleitung und anschließende Stadtführung
Prof. Dr. Paul Zalewski (Europa-Universität Viadrina, Collegium Polonicum)

20:30 Uhr
Ende der Veranstaltung

Die Veranstaltung ist eine Kooperation des Deutschen Kulturforums östliches Europa mit
Professur für Denkmalkunde
Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)
Zentrum für interdisziplinäre Polenstudien
Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)
und dem Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte

Veranstaltungsort: Collegium Polonicum, Ul. Kosciuszki 1, 69-100 Slubice

http://www.europajagellonica.de/Vortraege-und-Stadtfuehrungen_2013-05-16.html

Quellennachweis:
CONF: Frömmigkeit und Kalkül (Slubice, 16 May 2013). In: ArtHist.net, 10.05.2013. Letzter Zugriff 10.04.2025. <https://arthist.net/archive/5308>.

^