Journées d’études: Relationales Denken / Pensée des relations / Relational Thinking.
Arbeitstreffen der AG „Kunstproduktion und Kunsttheorie im Zeichen Globaler Migration“ (Ulmer Verein) am Deutschen Forum für Kunstgeschichte Paris
Die Frage der Relationalität berührt die Kunstgeschichte auf mehreren Ebenen und gewinnt in aktuellen Debatten um Migration, Ökologie und Digitalisierung zunehmend an Bedeutung. Trotz aller Vielfalt, die diese teils stark divergierenden Ansätze prägt, eint sie die Kritik an binären und repräsentationalen Denkbildern sowie damit einhergehenden Hierarchien und Modi von Autorität. Als intellektuelles und politisches Projekt verstanden, kann relationales Denken eine produktive Herausforderung für die Kunstgeschichte darstellen: es wirft die Frage nach einer Ethik der Forschung auf und fordert zu mehr diskursiver und sozialer Pluralität und Gerechtigkeit auf.
Aus Anlass des Arbeitstreffens der AG „Kunstproduktion und Kunsttheorie im Zeichen globaler Migration“ (Ulmer Verein) sollen Fragen rund um ein relationales Denken in verschiedenen Themenblöcken diskutiert werden. Öffentliche Veranstaltungen in englischer Sprache flankieren interne Arbeitstreffen.
Die Arbeitsgruppe „Kunstproduktion und Kunsttheorie im Zeichen globaler Migration“ wurde 2013 durch Burcu Dogramaci und Birgit Mersmann initiiert. Als Teil des Ulmer Vereins für Kunst- und Kulturwissenschaften widmet sie sich der kritischen Erforschung der vielfältigen Beziehungen zwischen globaler Migration und Kunst. Ihre Arbeit war entscheidend für die Etablierung des sogenannten migratory turn in den Geistes- und Kulturwissenschaften. In der jüngeren Zeit beschäftigen sich die AG Mitglieder in zwei Fokusgruppen mit Anti-Rassistischer Kunstgeschichte und ökologischen Fragen im Zusammenhang von Migration und Kunstproduktion.
Für weitere Informationen zu der AG siehe: www.ag-kunst-migration.de
Organisation der Journées d’études: Lena Bader (DFK Paris), Birgit Hopfener (Carleton University / Universität Freiburg) und Mona Schieren (Hochschule für Künste Bremen).
Programm
Donnerstag, 23.10.2025: Besuch, Arbeitstreffen, Artist Talk
// Intern (10.00–18.00) //
10.00–12.00
Studio Visit mit den Künstlerinnen Dorsa Eidizadeh und Lamisse Hamouda (Atelier 8003)
(Sprache: Englisch)
Cité international des arts (18 rue de l’Hôtel-de-Ville, 75004 Paris)
13.00–14.00
Begrüßung: Peter Geimer
Einführung: Lena Bader und Mona Schieren
Café, Pinnwand: Franziska Koch, Rebecca John und Samira Yildirim
DFK Paris, Salle Julius Meier-Graefe
14.00–16.00
Treffen der Fokusgruppen „Antirassistische Kunstgeschichte“ und „Relationale Ökologien“
DFK Paris, Salle Julius Meier-Graefe und Salle de réunion
Pause
16.15–18.00
Plenum der AG
DFK Paris, Salle Julius Meier-Graefe
// Öffentlich (ab 18.30) //
DFK Paris, Salle Julius Meier-Graefe
18.30
Künstlergespräch mit Vir Andres Hera und Morgan Labar
(Sprache: Englisch)
Begrüßung: Peter Geimer
Vorstellung der AG: Mona Schieren
Einführung und Moderation: Lena Bader
20.00
Empfang
Freitag, 24.10.2025: Workshop, Ausblick, Vortrag
// Intern (9.00–14.00) //
DFK Paris, Salle Julius Meier-Graefe
09.00–12.15
Relationales Denken. Methodische Herausforderungen für die Kunstgeschichte
Inhaltlicher Austausch zwischen AG und DFK Paris
(Teilnahme nach Anmeldung per Mail: lbaderdfk-paris.org)
9.00
Begrüßung und Vorstellungsrunde
Einführung: Lena Bader, Birgit Hopfener und Mona Schieren
9.30
Inputreferate und Diskussion:
Rebecca John – On the Entanglement of Ecological and Decolonial Perspectives in Jumana Manna’s Artistic Practice
Katrin Nahidi – Ölbilder des Kaspischen Meeres: Relationen von Petromodernität, Extraktivismus und Kunst
Hanni Geiger – Blurring the Blue. Dissonante Relationen zwischen Wasser, Tourismus und Gestaltung
Anna Brus – „The Diaspora Experience”: Bericht über eine Artist Residency
Sarah Steffens – Rückblick Venedig Biennale 2024 und Berlin Biennale 2025
Elisabeth Fritz – Relationalität als Ästhetisierung des Sozialen und Paradigma der Gegenwartskunst
Franziska Solte – Im Panthéon der Relation? Raphaël Barontini und Patrick Chamoiseau, eine künstlerisch-theoretische Verflechtung
Mareike Schwarz – Relationalität oder Commoning: Verflechtungen einer globalen Kunstgeschichte reflektiert
Birgit Haehnel – Überlegungen zum Begriff der Relationalität / Relationales Denken und dem Textilen / Textilen Künsten. Eine theoretische Annäherung
12.00
Abschluss und Ausblick
12.15–13.15
Ausblick der AG
13.15–14.15
Mittagessen
// Öffentlich (14.30–16.00) //
DFK Paris, Salle Julius Meier-Graefe
14.30
Vortrag von Déborah Laks – From the Beaux-arts to Saint Charles, a walk through Paris’s learning scene in the 1970s
(Sprache: Englisch)
Begrüßung: Peter Geimer und Lena Bader
Einführung: Mona Schieren
16.00
Ende der Veranstaltung
Für mehr Informationen:
https://www.ag-kunst-migration.de/
http://www.ulmer-verein.de/
https://www.dfk-paris.org/en/node/4134
Quellennachweis:
CONF: Relational Thinking (Paris, 23-24 Oct 25). In: ArtHist.net, 10.10.2025. Letzter Zugriff 15.10.2025. <https://arthist.net/archive/50849>.