Die Kunst des Beschreibens. Ästhetische Diskurse von Autorinnen in der Frühen Neuzeit und Aufklärung.
Sechste transphilologische ‚Femmes de Lettres‘-Jahrestagung der FONTE-Stiftung.
ZUR TAGUNG
Unter „Beschreibung“ wird vornehmlich das sprachliche „kunstvolle Darstellen“ und das „bildliche Darstellen“ im Sinne von Descriptio und Ekphrasis verstanden. Zahlreiche Dichterinnen, Philosophinnen und Literatinnen beschäftigten sich in der Frühen Neuzeit und Aufklärung sowohl mit der Ästhetik als auch mit der Wirkungsmacht des beschreibenden Wortes, das etwa Landschaft, Architektur, Objekte bildender Kunst, Musik, Dichtung und Emotionen oder auch religiöse Visionen der Leserschaft zu vermitteln sucht.
Die Tagung „Die Kunst des Beschreibens. Ästhetische Diskurse von Autorinnen in der Frühen Neuzeit und Aufklärung“ widmet sich dem Beschreiben sowohl im Sinne einer Kunst, also Fertigkeit, als auch im Sinne der ästhetischen poiesis. Hierbei steht im Fokus sowohl die Art und Weise des Beschreibens als auch die expliziten Reflexionen über das deskriptive Schreiben und schließlich die theoretischen und ästhetischen Kontexte, die in der Art und Weise der Beschreibung implizit und explizit nachvollziehbar sind.
PROGRAMM
Donnerstag, 9. Oktober 2025
14.00-14.30: Begrüßung und Einführung
Renate Kroll (Berlin) / Barbara Stoltz (Marburg)
Ästhetik der Frömmigkeits- und Glaubens¬beschreibungen
(Moderation Tilo Renz)
14.30-14.45: Stimmversagen und Augenöffnung – Beschreibungen bei Gabrielle de Coignard
Franziska Schreiber (Rostock)
14.45-15.00: Anschauliches Beschreiben des geschauten Unanschaulichen: Visionsbeschreibungen von Frauen des 17. Jahrhunderts
Eva Kormann (Karlsruhe)
15.00-15.15: „Ob meine Keckheit mehr als weiblich will erschallen“ –
Beschreibung als poetische Frömmigkeitspraxis bei Christiana Rosina Spitzel
Julian Frederik Fischer (Bochum)
15.15 Diskussion / 15.35 Kaffeepause
Ästhetik des Beschreibens: Preziosität, Aufklärung und Emotionalität
(Moderation Astrid Dröse)
16.00-16.15: Die Kunst der Deskription und die Inszenierung
Weiblicher Subjektivität in La Princesse de Clèves
Rebecca Kaewert (Bremen)
16.15-16.30: „[L]e seul usage de la Langue du pays pourra m’apprendre la vérité […]“: Funktionen des Beschreibens in Françoise de Graffignys Lettres d’une Péruvienne (1747/1752)
Christiane Müller-Lüneschloß (Kiel)
16.30-16.45: Kunst des Lebens, Kunst der Ehe. Alltagsbeschreibungen
In den Briefen Margareta Klopstocks (1728–1758)
Oliver Grütter (Tübingen)
16.45 Diskussion / 17.05 Kaffeepause
17.30-17.45: Die Kunst, Gefühle zu beschreiben, bei Sophie von La Roche
Oliver Bach (Tübingen)
17.45-18.00: „[…] beßere, aber wirkliche Menschen“ – Ästhetik und Formreflexion
Bei Caroline Pichler
Imelda Rohrbacher (Wien)
18.00: Diskussion
18.30 Abendveranstaltung (Moderation Astrid Dröse)
“Begegnungen. Eine Reise durch Bild- und Klangwelten”
Konzert von und mit Emilia Viktoria Lomakova (Berlin/Odessa)
Violoncello und Gesang
Mariä Heimsuchung in der Kunst des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit
Bild-Beschreibungen von Katja Triebe (Berlin)
Ort: Lichthof, HU-Hauptgebäude, Unter den Linden 6
Freitag, 10. Oktober 2025
9.00: Begrüßung Barbara Stoltz
Ästhetik des Beschreibens: Medienbezogene Diskussionen
(Moderation Annina Klappert)
9.15-9.30: Caterina Sforzas „Experimenti“. Weibliches ‚knowing-how‘ am Beginn
Wissenschaftlichen Beschreibens
Esther Schomacher (Berlin)
9.30-9.45: „Du sollst mein Bild in Reimen lesen.“ Christiana Mariana von Ziegler
Und die Gattung des Portraitgedichts
Sonja Klimek (Kiel)
9.45-10.00: Die englische Gartenkunst. Sophie von La Roches Beitrag
Zur Entwicklung der Beschreibungskunst
Sylwia Werner (Konstanz)
10.10-10.15: Amalie von Imhoffs Die Schaale (1812).
Ekphrasis eines autonomen Kunstwerks
Delf Lützen (Kiel)
10.15 Diskussion / 10.45 Kaffeepause
Ästhetik des Beschreibens: Kunstkritik, Kunstpolitik, Sittengemälde
(Moderation Susanne Gramatzki)
11.00-11.15: Die Kuppel als Kritikerin: Performative Dimensionen
Kunsttheoretischer Autorität bei Élisabeth Sophie Chéron
Timm Schmitz (Bochum)
11.15-11.30: Politische Ästhetik in poetischer Verkleidung. Wilhelmine von Bayreuths Beschreibungen der Antike von einer Italienreise im Jahr 1755
Constanze Baum (Berlin)
11.30-11.45: Eleonora de Fonseca Pimentel und die Beschreibung
Des republikanischen Körpers
Tobias Berneiser (Siegen)
11.45 Diskussion / 12.05 Pause
12.30-12.45: Berlin beschreiben. Friederike Helene Ungers essayistisches Sittengemälde Über Berlin. Aus den Briefen einer reisenden Dame (1798)
Irmtraud Hnilica (Mannheim)
12.45-13.00: „Im Worte liegt die reichste Schöpferkraft des menschlichen Geistes“. Helmina von Chézys Reiseführer Gemälde von Heidelberg… (1816)
Barbara Stoltz (Marburg)
13.00 Diskussion / 13.10 kurze Pause
13.15-14.00: Abschlussdiskussion
Gefördert von der FONTE Stiftung zur Förderung des geisteswissenschaftlichen Nachwuchses
https://fonte-stiftung.de/gefoerderte_tagungen.html
Information und Kontakte:
Prof. Dr. Renate Kroll
PD Dr. Sylwia Werner
fontefonte-stiftung.de
PD Dr. Barbara Stoltz
barbara.stoltzhu-berlin.de
Quellennachweis:
CONF: Die Kunst des Beschreibens (Berlin, 9-10 Oct 25). In: ArtHist.net, 17.09.2025. Letzter Zugriff 20.09.2025. <https://arthist.net/archive/50631>.