Beziehungsanalysen: Bildende Kunst in Westdeutschland 1945-1964
Akteure, Institutionen, Ausstellungen, und Kontexte
28.02.-01.03.2012, Technische Universität Dresden
Workshop im Rahmen des DFG Projektes: „Soziale Geburt der ‚Westkunst’. Netzwerke bildender Kunst in Westdeutschland 1945-1964“
Prof. Dr. Karl-Siegbert Rehberg, Institut für Soziologie der Philosophischen Fakultät der Technischen Universität Dresden
Die Entwicklung der bildenden Kunst in Westdeutschland stand nach dem Zweiten Weltkrieg durch die veränderten politischen Rahmenbedingungen unter neuen Vorzeichen. In der Kunstwelt trafen Brüche mit der Vergangenheit auf Wiederanknüpfungsversuche an Vorkriegstraditionen. Künstlerische Praxis, institutionelle Umfelder und Vermittlungsformen wurden teils neu definiert und formten sich in vielfältigen, sich öffnenden Beziehungskonstellationen, die in der Öffentlichkeit schließlich das Bild einer eigenständigen „Westkunst“ entstehen ließen. Im Kunstbetrieb entwickelte sich ein starker Focus auf abstrakte Gegenwartstendenzen, welche in der Gegensatzspannung gegenüber dem Osten zunehmend politisch instrumentalisiert wurden. Die von den Zeitgenossen verschieden gedeutete und bis heute unterschiedlich bewertete Phase soll durch Analysen der zugrunde liegenden sozialen Beziehungsgeflechte mit ihren dynamischen und strukturbildenden Prozessen der Vernetzung in der damaligen Kunstwelt und Gesellschaft empirisch aufgeschlossen werden.
Zu fragen wird sein, welche sozialen Kräfte die den Zeitgenossen oft unwahrscheinlich erschienene Entwicklung beeinflusst haben. Auf welche Weise förderten oder hinderten die Rahmenbedingungen das Entstehen dieser Kunstwelt? Durch wen und wie wurden Traditionen wiederbelebt und welche Beziehungen brachten neue Anfänge hervor oder unterstützten diese?
Aus dem DFG-Projekt werden dazu Rekonstruktionen von Beziehungsnetzwerken vorgestellt, die im Kontext weiterer Analysen und empirischer Forschungen diskutiert werden sollen. Wir laden zu einem Workshop ein, um uns über Beziehungen zwischen Akteuren, Institutionen und Vermittlungsformen von Kunst, die Teil der oben genannten Entwicklung waren, auszutauschen.
Auch Beiträge aus anderen Disziplinen sind ausdrücklich erwünscht.
Abstracts für höchstens dreißigminütige Vorträge sind bis zum 20.01.2012 an unten stehende Adressen zu senden.
Weitere Auskünfte erteilen:
Dr. Gerhard Panzer: gerhard.panzertu-dresden.de
Franziska Völz: franziska.voelztu-dresden.de
Reference:
CFP: Netzwerke der Westkunst 1945-1964 (Dresden, 28 Feb-1 Mar 13). In: ArtHist.net, Dec 1, 2012 (accessed Apr 19, 2025), <https://arthist.net/archive/4321>.