Expressionismus hier und jetzt!
 
Das internationale Symposium versammelt Impulse im „Hier und Jetzt“ und diskutiert aktuelle Perspektiven, Expressionismus museal auszustellen, seine Gegenwart zu erforschen und divers zu vermitteln. 
 
Das Museum Ostwall im Dortmunder U mit seinem Sammlungsschwerpunkt im Expressionismus nimmt gemeinsam mit der Technischen Universität Dortmund die Ausstellung „Expressionismus hier und jetzt! Die Sammlung Horn zu Gast in Dortmund“ zum Anlass, um museale Sammlungs- und Vermittlungsarbeit sowie kunsthistorische Narrative zu hinterfragen. Welche kritischen Sichtweisen sind zielführend, um den Expressionismus „hier und jetzt“ auszustellen, ihn zu erforschen und zu vermitteln? Welche gewandelte Einstellung müssen Kunstgeschichte und Kunstpädagogik sich dabei zu eigen machen? Wie können solche Paradigmenwechsel in Kunstvermittlung und Kulturelle Bildung einfließen?
  
Anschließend an zwei Keynotes zur Metaebene Kunst und Gesellschaft werden in drei thematischen Panels, einer Expertinnenrunde und zwei Workshops die folgenden Themen aufgegriffen: "Expressionismus in Theorie und Vermittlung", "Expressionismus heute ausstellen", "Expressionismus und Gender", "Expressionismus in der Praxis" und "Expressionismus morgen ausstellen". Ziel ist es, den Expressionismus in globaler und intersektionaler Perspektive neu zu verorten, gängige Narrative kritisch zu hinterfragen und alternative Handlungsroutinen für die Praxisfelder Ausstellen und Vermitteln aufzuzeigen.
 
Das Symposium eröffnet ein interdisziplinäres Feld und versammelt Menschen aus der musealen und kuratorischen Praxis, der Bildungs- und Vermittlungsarbeit sowie aus kunst- und gesellschaftswissenschaftlichen Disziplinen. Es richtet sich an die breite interessierte Öffentlichkeit.

Konferenzsprache: Deutsch/Englisch inklusive Übersetzung Englisch/Deutsch
Die Anzahl der Plätze ist begrenzt.
Anmeldung erforderlich über anmeldungen_mostadtdo.de oder dortmunder-u.de/symposium-expressionismus 

PROGRAMM
25. JANUAR 2024

Das Symposium findet statt im Rahmen der Ausstellung „Expressionismus hier und jetzt! Die Sammlung Horn zu Gast in Dortmund“. Allen Teilnehmenden stehen Tickets für einen Individualbesuch der Ausstellung zur Verfügung.
 
14:00 Begrüßung 
Regina Selter / Direktorin Museum Ostwall im Dortmunder U
gemeinsam mit Prof.in Dr. Barbara Welzel / Professorin für Kunstgeschichte und Kulturelle Bildung | TU Dortmund
Prasanna Oommen / Moderation
 
METAEBENE – Kunst und Gesellschaft
 
14:30 Keynote I
Prof.in Dr. Nikita Dhawan
Ästhetische Aufklärung und die Kunst der Dekolonisierung 
 
15:00 Keynote II
Prof.in Dr. Nana Adusei-Poku
Kunstgeschichte umgedacht
 
PANEL-DISKUSSION + Q&A
 
15:45-16:15 Pause
 
Panel I Expressionismus Theorie und Vermittlung
16:15-17:45 Schock der Moderne
Die Rede vom »Schock« der Moderne prägte lange Zeit die Wahrnehmung des Expressionismus. Heute stehen die Tabubrüche und Exorzismen der Avantgarde vielfach in der Kritik. Was lässt sich überhaupt noch vermitteln, wenn der Expressionismus kolonial belastet und mit männlichen Sichtweisen überfrachtet ist? Ist ein Rückzug auf eine rein ästhetische Betrachtungsweise möglich, die von problematischen Aspekten absieht? 
 
Prof.in Dr. Anne-Marie Bonnet
‚Die Moderne‘ ein westliches (heteropatriachales) Fantasma? 
 
Dr. in Anna K. Brus
Expressionismus provinzialisieren
 
Annika Schank
„Ich färbte dir den Himmel brombeer“ – Kunstvermittlung zum Expressionismus
 
PANEL-DISKUSSION + Q&A
 
17:45-18:45 Pause und Abendessen
 
Expressionismus heute ausstellen
18:45 Expertinnentalk und Diskussion
 
Der Expertinnentalk versammelt Sichtweisen aus der kuratorischen Praxis, gibt Einblicke in konkrete und aktuelle Umsetzungen in verschiedenen Institutionen und legt Fragen offen, die in den Konzeptionsprozessen entstehen. Mit Christina Danick, Prof.in Dr. Natasha A. Kelly, Saskia Köbschall, Claudia Rinke und Dr.in Vivien Trommer . 
 
20:00 Verabschiedung
 
26. JANUAR 2024

10:30 Begrüßung 
Regina Selter / Direktorin Museum Ostwall im Dortmunder U gemeinsam mit Prof.in Dr. Barbara Welzel / Professorin für Kunstgeschichte und Kulturelle Bildung | TU Dortmund
und Prasanna Oommen (Moderation)
 
Panel II Expressionismus und Gender
10:40-12:10 Künstlerinnen des Expressionismus
Das Panel will einen Beitrag zur Aufarbeitung der Unterrepräsentation von Künstlerinnen im Expressionismus leisten und stellt Fragen nach Zuordnungskriterien,Ursachen der Rezeption beziehungsweise Nicht-Rezeption und möglichen stilistischen und inhaltlichen Unterschieden im Werk männlicher und weiblicher Vertreter*innen des Expressionismus. 
 
Dr.in Natalia Sidlina
Künstlerinnen und der Blaue Reiter: Vielfältige Geschichten der Moderne zeigen
 
Dr. Jens-Henning Ullner
Künstlerinnen des Expressionismus im Rheinland – vergessen, neu entdeckt und dann?
 
Prof.in Dr. Megan Brandow-Faller
Die Geburt des Expressionismus in der angewandten Kunst: Vally Wieselthier und die expressionistische Keramik-Bewegung der Zwischenkriegszeit
 
PANEL-DISKUSSION + Q&A
 
12:15.13:00 Pause und Mittagssnack
  
13:00 Workshops
 Die Workshops bieten Raum für den aktiven Perspektivwechsel auf den Expressionismus und nehmen zugleich Bezug auf historisch gewachsene gesellschaftliche Schieflagen wie Rassismus oder Sexismus. Vor Ort in Dortmund arbeitet das Kollektiv ver | lern | raum in der Ausstellung „Expressionismus hier und jetzt! Die Sammlung Horn zu Gast in Dortmund“, die Poetin und Aktivistin Phyllis Quartey gibt digital Einblicke in ihre Arbeit und fordert zum Mitdenken heraus.
 
ver | lern | raum mit Mbingo Itondo und Diana Schuster 
Expressionismus vermitteln
Vor Ort in der Ausstellung „Expressionismus hier und jetzt! Die Sammlung Horn zu Gast in Dortmund“ / U6 im Dortmunder U
 
Phyllis Quartey 
Eine poetische Reise in die Schatten des Expressionismus 
digital
 
Panel III Expressionismus morgen ausstellen
14:15-15:45 Institutionelle Wenden
"Institutionelle Wenden“  fokussiert Prozesse der Neuverortung. Gemäß dem Motto “Learning by Listening” werden Positionen zu Wort kommen, die zwischen kuratorischen und kulturpolitischen Fragen die museale Institution in Gegenwartszusammenhängen beschreiben. Es geht darum Heraus-/Forderungen zu benennen und neue Perspektiven auf museale Praktiken und gesellschaftliche Rahmungen aus kunst- und kulturwissenschaftlicher Sicht zu kategorisieren. 

Sascia Bailer
Care for Presence - Kuratorischer Aktivismus für die Gegenwärtigkeit einer Vielzahl von Stimmen  
 
Suy Lan Hopmann
Hey Hamburg, kennst Du Deine koloniale Geschichte?
Versuche kritischen Kuratierens im Museum am Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt
 
Prof. Dr. Joachim Baur und Prof.in Dr. Nora Sternfeld
Das radikaldemokratische Museum revisited 
 
PANEL-DISKUSSION + Q&A
 
15:45 Verabschiedung
 
bis 17:00 contact zone mit Snacks
Networking und Austausch, Ausstellungsbesuch
 
Alle Details zu den Impulsen sind zeitnah zu finden unter @museumostwall
https://instagram.com/museumostwall?igshid=OGQ5ZDc2ODk2ZA==
 
Das Symposium findet statt im Rahmen der Ausstellung „Expressionismus hier und jetzt! Die Sammlung Horn zu Gast in Dortmund“, eine Kooperation des Kirchner Museums Davos, des Museum Ostwall im Dortmunder U, des Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) und der Stiftung Rolf Horn in der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf.
 
Eine Kollaboration des Museum Ostwall im Dortmunder U, des Seminars für Kunst und Kunstwissenschaft / TU Dortmund und des IAEB / TU Dortmund.
Planungsteam: Sarah Hübscher (Technische Universität Dortmund), Angelika von Renteln (Museum Ostwall), Regina Selter (Museum Ostwall), Stefanie Weißhorn-Ponert (Museum Ostwall), Barbara Welzel (Technische Universität Dortmund), Andreas Zeising (Technische Universität Dortmund)

Kontakt: sarah.huebschertu-dortmund.de