Internationale Tagung
Parlamentarische Repräsentationen:
Das Bundeshaus in Bern im Kontext internationaler Parlamentsbauten und nationaler Strategien seit 1830
Bern, Bundeshaus 17. – 19. Oktober 2012
Parlamente, als Orte einer demokratisch verfassten Legislative, stehen heute mehr denn ja im Fokus politischer Prozesse. Jenseits tagespolitischer Aktivitäten der Parlamente bilden die Bauten dieser Institution mitsamt ihrer Ausstattung nationale Monumente, die häufig den Prozess der Nationenwerdung, das nationale Selbstverständnis oder dessen Brüche dokumentieren. Das Bundeshaus in Bern mit seiner 150jährigen Geschichte stellt innerhalb Europas das herausragende Beispiel eines kontinuierlich weiter entwickelten Hauses dar. Nach Jahren der behutsamen Restaurierung und des Umbaus werden 2012 die Arbeiten am Ständeratssaal beendet. Damit konnte eine weitere wichtige Etappe in seiner Neuausrichtung in das 21. Jahrhundert durchgeführt werden. Dieser Bau mit seiner faszinierenden Baugeschichte und seinem weitgehend erhaltenen Bildprogramm wird im Umfeld bedeutender europäischer und nordamerikanischer Parlamentsbauten neu betrachtet. Die bauliche Repräsentation der Parlamente im Rahmen der politisch-nationalen Neuorientierung nach 1989 sowie die lange Geschichte des „Nation Building“ durch Parlamente seit dem 19. Jahrhundert stehen im Fokus dieser Tagung.
Die internationale Tagung mit Beiträgen zu Belgien, Deutschland, Estland, Frankreich, Grossbritannien, Ungarn Israel, Österreich, den USA und der Schweiz findet im Bundeshaus Bern statt.
Organisiert durch Prof. Dr. Bernd Nicolai und Dr. Anna Minta, Institut für Kunstgeschichte, Universität Bern, in Zusammenarbeit mit lic.-phil. Monica Bilfinger, Bundesamt für Bauten und Logistik BBL.
Grosszügig unterstützt durch den Schweizerischen Nationalfonds SNF, das Bundesamt für Kultur BAK, das Bundesamt für Bauten und Logistik BBL, das Eidg. Departement für Verteidigung Bevölkerungsschutz und Sport VBS / Bibliothek am Guisanplatz und die Hochschulstiftung der Burgergemeinde Bern.
Eine Anmeldung ist aus Sicherheitsgründen im Bundeshaus erforderlich: http://www.ikg.unibe.ch/content/news/index_ger.html
(hier finden Sie auch weitere Informationen zur Tagung)
Mittwoch, 17. Oktober 2012
Ort: Bibliothek am Guisanplatz
18.15 Uhr
Begrüssung
Brigitte Rindlisbacher, Generalsekretärin Eidg. Dept. für Verteidigung Bevölkerungsschutz und Sport VBS
Jürg Stüssi-Lauterburg, Leiter der Bibliothek am Guisanplatz
Martin Täuber, Rektor Universität Bern
Abendvortrag
Hilde Heynen (Leuven)
Architecture and Power in Modern Parliament Buildings
Apéro
Donnerstag, 18. Oktober 2012
Ort: Bundeshaus, Raum 301
(Türöffnung, Registrierung, Sicherheitscheck ab 8.15 Uhr)
9.00 – 9.30 Begrüssung
Hansjörg Walter, Nationalratspräsident
Bernd Nicolai, Kunstgeschichte Universität Bern
Nina Mekacher, Bundesamt für Kultur BAK
I. Nationale Repräsentationen: Architektur und Ikonografie
9.30 – 10.10 Johannes Stückelberger (Bern),
Nationale Repräsentation und Zivilreligion
10.10 – 10.50 Anna Minta (Bern)
„Sister Republics“: Nationale Repräsentationsformen in der Schweiz und den USA
Kaffeepause
II. Das Bundeshaus Bern: 110 Jahre Kontinuität?
11.20 – 12.00 Martin Fröhlich (Bern)
Bundeshauswettbewerbe von 1885 und 1891: Ideen und Bauaufgabe
12.00 – 12.40 Monica Bilfinger (Bern)
Das Schweizerische Bundeshaus: Umgang mit dem Baudenkmal
Mittagspause
III. Architektur, Kunst und Politik der nationalen Identität
14.30 – 15.10 Markus Dauss (Frankfurt/Main)
„Reichsaffenhaus“ und „Haus ohne Fenster". Deutsche und französische Parlamentsarchitekturen im 19. Jahrhundert
15.10 – 15.50 Susanne Kolter (Göttingen)
Historienmalerei im New Palace of Westminster, London
Kaffeepause
16.20 – 17.00 Philip Ursprung (Zürich)
Nationale Repräsentation mittels zeitgenössischer Kunst in der Schweiz seit den 1980er Jahren
17.00 – 17.40 Andreas Kaernbach (Berlin)
Zeitgenössische Kunst im Deutschen Bundestag: Ein Weg zur Identitätsbildung ?
17.40 – 18.10 Annette Dorgerloh (Berlin)
Wenn Kommunisten träumen: Der Palast der Republik im Ensemble der Ostberliner Regierungsbauten
Freitag, 19. Oktober 2012
Ort: Bundeshaus, Raum 301
(Türöffnung, Registrierung, Sicherheitscheck ab 8.15 Uhr)
IV. Parlamentsbauten und Nation Building: 1830 bis heute
9.00 – 9.40 Matthias Boeckl (Wien)
Antike und Moderne. Zur Ikonografie der Demokratie im Wiener Parlament 1874 bis heute
9.40 – 10.20 József Sisa (Budapest)
„Das Vaterland hat bereits sein Haus“ – das ungarische Parlament in Budapest
10.20 – 11.00 Mart Kalm (Tallinn)
Representation of a nation without a glorious past. The Parliament Building in Tallinn
Kaffeepause
11.30 – 12.10 Bernd Nicolai (Bern)
Parlamente ohne Demokratie: Monumentale Manifestationen der 1930er Jahre
12.10 – 12.50 Ita Heinze-Greenberg (Zürich)
„A symbol, in the eyes of all men, of the permanence of the State of Israel“ – die Knesset in Jerusalem
14.30 Führung durch das Bundeshaus
Quellennachweis:
CONF: Parlamentarische Repräsentationen (Bern, 17-19 Oct 12). In: ArtHist.net, 20.09.2012. Letzter Zugriff 15.04.2025. <https://arthist.net/archive/3865>.