ANN 23.01.2023

Von der Ikone zum Digitalen, Teil III (online/Eichstätt, 2. Feb-26 Oct 23)

Katholische Universität Eichtstätt-Ingolstadt, 02.02.–26.10.2023

Prof. Dr. Michael F. Zimmermann, Katholische Universität Eichstätt

--- !! Aktualisiertes Programm !! ---

Der Vortrag von Prof. Dr. Frank Fehrenbach (Professor für Kunstgeschichte an der Universität Hamburg) zum Thema „Der Punkt und das Universum. Leonardos Imaginarien der Kraft“ findet nicht wie angekündigt am Donnerstag den 06. Juli 2023 sondern am
Donnerstag, den 26. Oktober 2023 um 18:30 Uhr s.t.
im Holzersaal in der Sommerresidenz an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (Teilnahme auch über Zoom möglich) statt.

Die Zugangsdaten erhalten Sie nach Anmeldung per E-Mail bei der Geschäftsstelle des Lehrstuhls für Kunstgeschichte (E-Mail bitte an bettina.wolfku.de). Um Anmeldung bitten wir auch bei Präsenzteilnahme.

-------------------------------------
Vortragsreihe: "Von der Ikone zum Digitalen – Mediale Lebensformen - Kritik und Geschichte" am Lehrstuhl für Kunstgeschichte und Bildwissenschaften von Prof. Dr. Michael F. Zimmermann an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt

Übersicht für das Jahr 2023

02.02.2023 Prof. Dr. Armin Bergmeier, Leipzig
um 18:30 Uhr s.t. im Holzersaal in der Sommerresidenz an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (Teilnahme auch über Zoom möglich) statt.

Thema: “Magisch – martialisch: Das Potential der Spolienforschung und die Manipulation der Vergangenheit“.

Abstract: Wiederverwendete Artefakte auf Mauern und Fassaden (Spolien) werden in der wissenschaftlichen Diskussion oft entweder als Ausdruck von magischen Abwehrmechanismen oder aber als Zeichen triumphaler Kriegsrhetorik gedeutet. In der materiellen und schriftlichen Evidenz haben solche Deutungen jedoch zumeist keine Grundlage. Ziel ist ein neues Verständnis von Spolien als Formen des Ausstellens, Aushandelns und der Konstruktion von Vergangenheit vor der Etablierung moderner Museen, akademischer Disziplinen und von Konzepten eines (nationalen) Kulturerbes. Ein gewandeltes Verständnis von Spolien und ihrer dynamischen Bedeutungsgenerierung unterstreicht ihr Potential für die Erforschung vormoderner Auffassungen von Identität, Geschichte und Vergangenheit.

--

27.04.2023 Mira Anneli Naß, Bremen
um 18.30 Uhr an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und per ZOOM

Thema: Strategische Un\Sichtbarkeit(en). Rhetoriken des Investigativen in der Gegenwartskunst

Abstract: Rhetoriken des Investigativen haben Konjunktur. Spätestens seit den Anschlägen vom 11. September 2001 und deren geopolitischer Folgen setzt sich die Kunstwelt intensiv mit Praktiken der Beweisaufnahme und der forensischen Spurensuche, mit Bildformen staatlicher Überwachungs- sowie ökonomischer Kontrollmechanismen auseinander – aber auch mit deren Abwehr durch den umwertenden Gebrauch ihrer Instrumente. Zunehmend kommt es dabei zu Überschneidungen zwischen Feldern der Kunst, des Aktivismus, des Journalismus, der Kriminalistik und der Wissenschaft. Mit dem Ziel, strategische Un\Sichtbarkeit(en) zu erzeugen, greifen künstlerische Positionen vermehrt auf operative Bilder, also etwa Drohnen- und Satellitenbilder, auf geheimdienstliche Dokumente oder Aufnahmen aus den Sozialen Medien zurück.Der Beitrag will einen Einblick in solch populäre Rhetoriken des Investigativen geben, wobei besonders der Aspekt der benutzten Medien in den Vordergrund rücken soll. Dem liegt die Frage danach zugrunde, ob – und wenn ja wie – deren künstlerische Aneignung in der Lage sein kann, Widerstand gegen hegemoniale Schauregime zu leisten.

--

11.05.2023 Prof. Dr. Kerstin Schankweiler, Dresden
um 18.30 Uhr an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und per ZOOM

Thema: Bildproteste – Neue Forschungen zu ästhetischem Widerstand im Social Web

Abstract: Digitale Bilder und ihre Zirkulation in den Sozialen Medien spielen für Protestbewegungen weltweit eine zentrale Rolle. Der Begriff der Bildproteste bezeichnet nicht einfach die Darstellung von Protest im Bild, sondern er wirft vor allem Fragen auf: wie werden Bilder zum Anlass von Protesten? Wie wird mit Bildern protestiert? Welche Eigendynamik entwickeln Bilder; wie werden sie selbst zu Akteuren des Protests? Eng damit verbunden sind Probleme der Sichtbarkeit bzw. Unsichtbarkeit des Widerstands und der Aufmerksamkeitsökonomien und Machtstrukturen, mit denen Bildproteste zu rechnen haben. Anhand von Beispielen aus den Sozialen Medien der jüngsten Vergangenheit durchleuchtet der Vortrag den Zusammenhang von Ästhetiken, Affekten und Algorithmen.

--

01.06.2023 Prof. Dr. Isabelle Dolezalek, Greifswald
um 18.30 Uhr an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und per ZOOM

Thema: Orient im Norden. Begegnungen mit nahöstlichen Artefakten im Ostseeraum

Abstract: Eines der bedeutendsten Schatzkonvolute der Wikingerzeit, der „Schatz von Hoen“ in Norwegen, enthält eine Vielzahl arabischer Münzen. Seidenstoffe aus Nah- und Fernost zieren die in Stralsund verwahrten Gewänder der Kalandsbruderschaft aus dem 14. Jahrhundert und der persische Astronom „Albumasar“ (Abū Maʿšar) verleiht der Uhr der dortigen Nikolaikirche Gewicht. Der Vortrag widmet sich Transferprozessen zwischen dem Nahen Osten und dem Ostseeraum anhand verschiedener Fallstudien. Neben der Frage nach den Wegen des Transfers von Wissen, Formen und Artefakten, wird auch die Wahrnehmung der Herkunft von Artefakten untersucht. Mit welchen Konnotationen waren „orientalische Importe“ im Norden verbunden? Lässt sich aus den vorhandenen Quellen ein Bewusstsein für Provenienz erfassen? Meinungen dazu sind unter anderem der Korrespondenz nordischer Orientgelehrter zu entnehmen.

--

06.07.2023 Prof. Dr. Frank Fehrenbach, Hamburg --- !! verschoben auf 26.10.2023 !! ---
um 18.30 Uhr an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und per ZOOM

Thema: Der Punkt und das Universum. Leonardos Imaginarien der Kraft

Abstract: In einem Manuskripteintrag aus der Zeit um 1500 spekuliert Leonardo da Vinci über eine gigantische Kanone, welche die Erde als Projektil ans Ende der Planetensphären schießen könnte. Die Erzeugung superlativischer mechanischer Kräfte und die großräumliche technische Veränderung der Erdoberfläche beschäftigen Leonardo in denselben Jahren. Zugleich entwickeln sich seine punkttheoretischen Meditationen und deren malereitheoretisches Pendant, wonach die Malerei auf nichts anderem als auf dem unteilbaren, unsichtbaren Punkt beruhe. Gleichwohl ist die Malerei für Leonardo die Kulturtechnik, deren Kraftwirkung alle anderen Repräsentationsformen übertrifft. Mein Vortrag versucht die scheinbar disparaten Stränge zusammenzuführen und fragt nach der Dynamik von Punkt, Malerei und Technik im Horizont der Transgression.

--

Die Zugangsdaten erhalten Sie nach Anmeldung per E-Mail bei der Geschäftsstelle des Lehrstuhls für Kunstgeschichte (E-Mail bitte an bettina.wolfku.de)

Quellennachweis:
ANN: Von der Ikone zum Digitalen, Teil III (online/Eichstätt, 2. Feb-26 Oct 23). In: ArtHist.net, 23.01.2023. Letzter Zugriff 22.12.2024. <https://arthist.net/archive/38342>.

^