CONF 16.07.2012

Hieroglyphe als bildtheoretischer Denkraum (Munich, 26 Jul 12)

München, 26.07.2012

Hans Christian Hönes, University of Aberdeen

Hieroglyphe als bildtheoretischer Denkraum
Workshop 26. Juli 2012

LMU München – Institut für Kunstgeschichte
Zentnerstr. 31, 80798 München, Raum 007

Zentrales Anliegen dieses Workshops ist es, die (früh)neuzeitliche Hieroglyphik als Ort bildtheoretischer Reflexionen zu beleuchten. Zwischen Alberti und Diderot wurden anhand von Bilderschriften prominent Fragen nach dem anthropologischen, epistemologischen oder physiologischen Status von Bildern diskutiert. Hieroglyphen wurden dabei herangezogen, um insbesondere drei Grenzen des Bildes zu definieren: Zunächst betraf dies das semiologische Problem der Differenzierung von Bild und Schrift, wie es auch nach Champollions Entzifferung der ägyptischen Bildzeichen virulent blieb. Da unter Hieroglyphen nicht nur von Menschenhand gemachte Bildzeichen, sondern auch von der Natur hervorgebrachte figurae wie Zufallsbilder oder Sternzeichen verstanden wurden, waren sie Reflexionsgegenstand par excellence zur Unterscheidung von mimetischen Bildwerken und Naturalia. Zuletzt lassen sich daher hieroglyphische Diskussionen auch als Problematisierungen des Verhältnisses von konventionsbasierten Zeichen und wirkmächtigen, die Phantasie stimulierenden Universalien, also von Bild und Kunst verstehen.

9:00-9:30 Hans Christian Hönes / Maurice Saß (München): Einführung: Hieroglyphen als bildtheoretischer Denkraum

9:30-10:10 Daniel Arpagaus (Basel): Einige Bemerkungen zur Hieroglyphika Horapollos aus ägyptologischer Sicht

10:10-10:50 Daniela Wagner (Hamburg): Vom Sehen und Lesen, Erkennen und Verstehen. Eine Bildergeschichte

10:50-11:20 Kaffee

11:20-12:30 Bernhard Schirg (Göttingen): Falcon tempo - Die Theorie der Impresen in Mario Equicolas De Opportunitate (1507)
Maurice Saß (München): „Aegyptios non sequitur nec imitatur.“ – Uralte Hieroglyphen als bildtheoretischer Denkraum neuartiger Impresen.

12:30-13:10 Matteo Burioni (München): Die Sprache der Formosaner. Eine Kultur aus der Retorte um 1700

13:10-14:30 Mittagspause

14:30-15:10 Annette Graczyk (Halle): Die Hieroglyphe als künstlerisches Geheimnis bei Denis Diderot

15:10-15:50 Helmut Zedelmaier (München): Der Ursprung der Schrift

15:50-16:20 Kaffee

16:20-17:00 Michael Thimann (Passau): Hieroglyphen und Arabesken um 1800. Zur Bildpraxis der Nazarener

17:00-17:30 Zusammenfassung / Abschlussdiskussion

Organisation: Maurice Saß und Hans Christian Hönes

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich

Quellennachweis:
CONF: Hieroglyphe als bildtheoretischer Denkraum (Munich, 26 Jul 12). In: ArtHist.net, 16.07.2012. Letzter Zugriff 13.03.2025. <https://arthist.net/archive/3653>.

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