Symposion
Museum und Migration
18.-20.11.2010, Wien
Tagungsort:
Österreichisches Museum für Volkskunde
Laudongasse 15-19, 1080 Wien
Veranstalter:
Forschungszentrum für historische Minderheiten (FZHM)
Institut für Wissenschaft und Kunst (IWK)
Österreichisches Museum für Volkskunde (ÖMV)
in Kooperation mit dem Museumsbund Österreich
Im Zuge der Globalisierung ist Migration zu einem zentralen
gesellschaftspolitischen Thema geworden. Jenseits der gängigen
Narrationen von Migration als Bereicherung oder Bedrohung etablierte
sich in der Migrationsdebatte zunehmend die Position, Migration als
wesentliches Moment gesellschaftlicher Entwicklung zu betrachten. Vor
diesem Hintergrund und aufgrund von Forderungen seitens der MigrantInnen
nach Anerkennung ihrer Geschichte wurden insbesondere im
anglo-amerikanischen Raum vielerorts Ausstellungen zum Thema Migration
gestaltet. Zudem begann sich ein neuer Museumstypus zu etablieren, das
Migrationsmuseum.
Das Ziel von Migrationsmuseen und -ausstellungen besteht nicht zuletzt
darin, marginalisierten Geschichten Sichtbarkeit und Anerkennung zu
verleihen. Dabei kann es allerdings erneut zu Fixierungen von gängigen
Zuschreibungen kommen. Es stellt sich daher die Frage, wie die statische
Gegenüberstellung von Mehrheits- und Minderheitenkulturen zugunsten
einer transkulturellen und transnationalen Perspektive aufgebrochen
werden kann, wobei konkurrierende Erinnerungen und Wahrnehmungen
aufgrund asymmetrischer Machtverhältnisse immer auch Konfliktzonen bilden.
Anliegen des Symposions ist es, unterschiedliche Ansätze der musealen
Repräsentation von Migrationsgeschichte im internationalen Vergleich zur
Diskussion zu stellen.
Tagungshomepage:
http://www.univie.ac.at/iwk/mus_mig.html
Tagungsprogramm:
Donnerstag, 18. November 2010
16.00 Uhr
Begrüßung, Eröffnung
Margot Schindler (ÖMV), Regina Wonisch (FZHM), Thomas Hübel (IWK)
16.30 Uhr
Rainer Ohliger (Netzwerk Migration in Europa, Berlin):
Migration historisieren - Migrationsgeschichte musealisieren:
Stand und Perspektiven
17.30-18.00 Kaffeepause
18.00 Uhr
Joachim Baur (freier Kurator / Die Exponauten, Berlin):
Von Mythen, Masken und Migranten
Acht Ansichten aus Ellis Island
19.00 Uhr
Robin Ostow (Wilfrid Laurier University, Kanada):
Positioning Immigrants:
Inclusion, Integration and Citizenship in Immigration Museums
Freitag, 19. November 2010
9.30 Uhr
Ute Sperrfechter (Cité Nationale de l'Histoire de l'Immigration, Paris):
"Une certaine idée de la France"
Hält die Cité nationale de l'histoire de l'immigration ihre Versprechen?
10.30 Uhr
Andrea Meza Torres (Institut für Europäische Ethnologie der HU Berlin):
Von "Canon battles" zu Migrationsmuseen:
Transatlantische Transfers und neue Formen der Wissensproduktion (am
Beispiel der Musealisierung von Migration in Paris und Berlin)
11.30-12.00 Uhr Kaffeepause
12.00 Uhr
Anja Dauschek (Stadtmuseum Stuttgart):
Stadtgeschichte = Migrationsgeschichte
Werkstattbericht über einen Arbeitsverbund deutscher Stadtmuseen zur
Migrationsgeschichte
13.00-14.30 Uhr Mittagspause
14.30 Uhr
Aytaç Eryilmaz (DOMID - Dokumentationszentrum und Museum über die
Migration in Deutschland, Köln):
Migrationsgeschichte - Nationalstaatliche Sicht in Archiven und Museen
15.30 Uhr
Cornelia Kogoj, Gamze Ongan (Initiative Minderheiten, Wien):
Migrationsgeschichte aus NGO-Perspektive
Die Ausstellung "Gastarbajteri. 40 Jahre Arbeitsmigration nach Österreich"
16.30-17.00 Uhr Kaffeepause
17.00 Uhr
Christiane Hintermann (Ludwig Boltzmann Institut für Europäische
Geschichte und Öffentlichkeit, Wien):
"... dass Migration einfach wirklich die absolute Normalität ist"
Erzählungen der österreichischen Migrationsgeschichte/n in Ausstellungen
18.30 Uhr
Podiumsdiskussion
Museum und Migration - kulturpolitische Positionen
Moderation: Elisabeth Timm, Institut für Europäische Ethnologie,
Universität Wien
Aytaç Eryilmaz, DOMID - Dokumentationszentrum und Museum über die
Migration in Deutschland, Köln
Kenan Güngör, [difference:]
Wolfgang Kos, Wien Museum
Rainer Ohliger, Netzwerk Migration in Europa
Margot Schindler, Österreichisches Museum für Volkskunde
Samstag, 20. November
10.00 - 12.30 Workshop
Workshop
Nach einem halbstündigen theoretischen Input untersuchen die
TeilnehmerInnen gemeinsam, wie in der Schausammlung des Österreichischen
Museums für Volkskunde "Fremdes", "Anderes" und "Eigenes" repräsentiert
werden.
Workshopleitung: Matthias Beitl (Österreichisches Museum für
Volkskunde), Birgit Johler (Österreichisches Museum für Volkskunde),
Regina Wonisch (FZHM).
Aus organisatorischen Gründen ist für den Workshop eine Anmeldung
erforderlich (begrenzte TeilnehmerInnenzahl).
Anmeldung für Tagung und Workshop: Österreichisches Museum für
Volkskunde, Tel. 0043/1/406 89 05-22, officevolkskundemuseum.at
Quellennachweis:
CONF: Museum und Migration (Wien, 18-20 Nov 2010). In: ArtHist.net, 01.11.2010. Letzter Zugriff 23.12.2025. <https://arthist.net/archive/33164>.