JOB 15.10.2010

DoktorandIn oder Postdoc (Eikones, Basel)

Helen Dunkel

Modul: Die Kunst und die Künste

Forschungsstelle (100%) für DoktorandIn oder Postdoc

Der Nationale Forschungsschwerpunkt (NFS) eikones Bildkritik. Macht und
Bedeutung der Bilder ist 2005 vom Schweizerischen Nationalfonds und der
Universität Basel begründet worden. Das interdisziplinär angelegte
Forschungsprogramm läuft bereits in seiner zweiten 4-Jahresphase (2009-2013).

Das soeben neu eingerichteten Modul Die Kunst und die Künste steht unter der
Leitung von Prof. Dr. Ralph Ubl, Kunsthistorisches Seminar der Universität
Basel (ab Jan. 2011).

Interessierte NachwuchswissenschaftlerInnen – Doktorierende und Postdocs –,
welche ihre Quali-fikationsarbeit in diesem Themenbereich planen, sind
eingeladen sich mit einer Projektskizze zu bewerben.
Abstract: Angesichts des Erfolgs, mit dem in den letzten zwei Jahrzehnten die
interdisziplinäre und inhaltliche Expansion des iconic turn vorangeschritten
ist, liegt es im Sinn einer Selbstvergewisserung nahe, auf einen der
Ausgangspunkte des bildkritischen Projekts zurückzukommen, auf die
kunsttheoretische Diskussion der Moderne, die mit Lessings Unterscheidung
zwischen (bildhaften) Raum- und (sprachlichen) Zeitkünsten einsetzte. Neben
der Differenzierung in einzelne Künste zeichnete die ästhetische Moderne
bekanntlich ebenfalls aus, dass sie Theorien der Kunst hervorbrachte, die auf
die begriffliche Fassung einer den verschiedenen Künsten gemeinsamen Instanz
zielten. Das Teilprojekt Die Kunst und die Künste wird in historischer wie
systematischer Perspektive das Verhältnis zwischen Theorien der Kunst und
Theorien der Spezifität der einzelnen Künste erforschen. Seinen Ausgang nimmt
es von neueren Begriffsprägungen wie Medienspezifität (Greenberg, Fried,
Krauss), Verfransung (Adorno), piktorialer Nominalismus (de Duve) oder
singulärer Plural der Kunst (Nancy). Diese zeitgenössischen Diskussionen
sollen auf die seit Beginn der modernen Ästhetik virulente Frage bezogen
werden, wie die technische und konzeptuelle Pluralität der künstlerischen
Produktion durch die Annahme eines den verschiedenen Künsten zugrunde
liegenden subjektiven Vermögens infrage gestellt, aber zugleich auch neu
bestimmt wurde. Von besonderem Interesse werden die Gelenke zwischen den
Künsten sein. In bildtheoretischer Hinsicht wird danach zu fragen sein,
welche Rolle der Bildbegriff in der Auseinandersetzung um die Einheit bzw.
innere Differenzierung der Kunst spielte und heute zu spielen vermag. Anstatt
noch einmal den bildhaften Charakter einzelner Künste zu behaupten, werden
wir untersuchen, wie Bilder den Unterschied oder die Verklammerung der
verschiedenen Künste artikulieren und welche Beziehungen sie zu anderen
Artikulationen der inneren Pluralität von Kunst eingehen.
Vorausgesetzt werden überdurchschnittliche Leistungsausweise sowie die
Bereitschaft, sich im interdisziplinären Diskurs mit bildtheoretischen
Fragestellungen kritisch und produktiv auseinander zu setzen. Erwartet wird
zudem die Mitarbeit an der Projektorganisation sowie enge Zusammenarbeit mit
den anderen Forschungsgruppen von eikones.

Spezifische Voraussetzungen für dieses Projekt
- Abschluss in Kunstgeschichte, Literatur- oder Theaterwissenschaft
- sehr gute Kenntnis der modernen Ästhetik und Kunsttheorie

Doktorierende
• Master/Lizentiat/Diplom/Magister, nicht länger als 3 Jahre zurückliegend
• nicht älter als 30 Jahre (begründete Ausnahmen sind möglich)

Postdocs
• Promotion, nicht länger als 5 Jahre zurückliegend
• Forschungsarbeiten im ausgeschriebenen Bereich
• nicht älter als 35 Jahre (begründete Ausnahmen sind möglich)

Allgemein
• Sprachen
Englisch: sehr gute aktive Kenntnisse
Deutsch (für Fremdsprachige): sehr gute passive Kenntnisse
weitere Sprachkompetenzen sind erwünscht
• Bereitschaft sich in neue Wissensgebiete und Konzepte einzuarbeiten,
interdisziplinäres Engagement
• Die (Vollzeit)Stelle wird für die ganze Dauer der 2. Phase, d.h. bis max.
30.09.2013 vergeben.
• Stellenantritt: per sofort oder nach Vereinbarung

Bewerbungsunterlagen ( bitte alles in einem (!) pdf) per E-Mail

• Motivationsschreiben, Lebenslauf, Zeugniskopien
• Projektskizze (ca. 3-5 Seiten)
• Textprobe (z.B. Kapitel aus der Masterarbeit bzw. Dissertation; maximal (!)
20 Seiten)
• Angabe von 2 Personen, bei welchen Empfehlungsschreiben eingeholt werden
können

Bewerbungsfrist: 7. November 2010

Adresse: helen.dunkelunibas.ch

Auskünfte: Helen Dunkel (helen.dunkelunibas.ch)
Tel. ++41 61 267 18 03 (Mo - Do 10 – 12 Uhr)

Hinweis: Die Bewerbungsgespräche finden zwischen dem 16.-19. November 2010
in Basel statt. Bitte halten Sie sich dieses Datum für den Fall einer
Einladung frei.

Quellennachweis:
JOB: DoktorandIn oder Postdoc (Eikones, Basel). In: ArtHist.net, 15.10.2010. Letzter Zugriff 03.12.2025. <https://arthist.net/archive/32998>.

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