Schwellen, architektonische und andere
Ein Symposium des Instituts gta der ETH Zürich und des Kunsthistorisches
Institut der Universität Zürich in Zusammenarbeit mit der Zeitschrift Arch +
Freitag, 13. März 2009
Hauptgebäude der ETH Zürich, Semper Aula,
Rämistrasse 101, 8092 Zürich
Etymologisch meint "Schwelle" den Grundbalken, der einen Wandaufbau
trägt. Sie ist also zunächst der Ort, an dem die Grenze zwischen innen
und aussen, privat und öffentlich, rein und unrein, warm und kalt,
heimlich und unheimlich fixiert wird. In der Architektur bezeichnet
"Schwelle" jedoch auch den unteren Querbalken eines Türrahmens - den
Ort, wo diese Grenze übertreten werden kann, wo die Geschlossenheit der
vier Wände aufgelöst wird. An der Schwelle artikuliert sich die
Vorstellung des offenen Hauses und des schwellenlosen Raums, der die
vollständige Vernetzung mit der Umwelt anstrebt; gleichzeitig verortet
sich hier eine Reihe von Techniken, die in den letzten 150 Jahren
entwickelt wurden, um diesen allseits offenen Raum immer wieder neu zu
organisieren, zu begrenzen und zu kontrollieren. In den bildenden
Künsten lässt sich eine Reflexion dieser Veränderungen beobachten, ein
Instabilwerden der "ästhetischen Grenze", die zwischen Bildraum und
Wirklichkeit vermittelt.
Dem umfassenden Wandel der Schwelle in Architektur und bildender Kunst
ist ein Symposium an der ETH Zürich gewidmet. In Vorträgen und
Gesprächen sollen Fragen der Technik, des Gebrauchs und der
Repräsentation der Schwelle diskutiert werden. Das Symposium findet
anlässlich der Veröffentlichung des "Schwellenatlas" statt, einer
Ausgabe der Zeitschrift Arch+, die an der Assistenzprofessur Dr. Laurent
Stalder, Institut für Geschichte und Theorie der Architektur der ETH
Zürich, erarbeitet wurde.
14:00-14:15
Begrüssung, Philip Ursprung (Universität Zürich, Kunsthistorisches Institut)
14:15-15:15
"Der Schritt", Vortrag von Victor Stoichita (Freiburg)
15:15-16:15
"Passion und Geschicklichkeit. Türen in Robert Bressons Pickpocket",
Vortrag von Bernhard Siegert (Weimar)
Pause
16:45-17:00
Einführung, Laurent Stalder (ETH Zürich, Institut gta) und Nikolaus
Kuhnert (Arch+, Berlin)
17:00-18:00
"Räume und Infrastrukturen", Gespräch zwischen Bettina Köhler (Basel) und
Andreas Bernard (München)
18:00-19:00
"Bodies and Machines", Gespräch zwischen Gillian Fuller (Sydney) und
Georges Teyssot (Québec), in englischer Sprache
19:00-19:15
Screening: "Videosecure" von Alex Höss und Markus Wörgötter (Österreich
1999/2009)
Quellennachweis:
CONF: Schwellen, architektonische (Zuerich, 13 Mar 09). In: ArtHist.net, 21.02.2009. Letzter Zugriff 22.11.2025. <https://arthist.net/archive/31260>.