CONF Jan 8, 2009

Der Reichskunstwart (Berlin, 23-24 Jan 09)

Christian Welzbacher

Der Reichskunstwart.
Staatliche Kulturpolitik in der Weimarer Republik 1920 bis 1933.

Internationales Symposium

Freie Universität Berlin
23. und 24. Januar 2009

Kunsthistorisches Institut
Koserstraße 20
14195 Berlin
Raum 127

U-Bahnhof Podbielskiallee (U3)

Programm als pdf-download:
http://www.geschkult.fu-berlin.de/e/khi/termine/symposium_welzbacher.html

Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG

Mit Unterstützung von
Matthes und Seitz Berlin

Mit dem Reichskunstwart - dem indirekten Vorläufer des
Bundesbeauftragten für Kultur und Medien - verfügte die Weimarer
Republik über eine zentrale kulturpolitische Stelle für sämtliche
Fragen der Staatssymbolik und Staatsrepräsentation. Amtsinhaber war
der Kunsthistoriker Edwin Redslob (1884-1973), der spätere Mitgründer
der Freien Universität Berlin. In Absprache mit den Behörden
choreographierte er das dezidiert moderne ästhetische Erscheinungsbild
der ersten deutschen Demokratie. Er vermittelte zwischen Künstlern und
Ministerien, veranstalte Wettbewerbe für die Gestaltung des
Reichsadlers, der Nationalflagge, von Banknoten und Briefmarken, für
die Staatsarchitektur und das Reichsehrenmal für die Toten des Ersten
Weltkrieges. Zudem organisierte er Verfassungs- und Staatsfeste,
darunter die Begräbnisfeiern von Walther Rathenau, Friedrich Ebert und
Gustav Stresemann. Das internationale Symposium widmet sich der
gesamten Bandbreite staatlicher Repräsentation zwischen 1920 und 1933.
Es analysiert die Idee einer Inszenierung des Staates als Kunstwerk
und zeigt, dass es trotz der Widerstände gegen Moderne und Demokratie
bereits in der Weimarer Republik ein Modell der staatlichen
Identifikation durch Kultur gegeben hat.

Freitag, 23. Januar 2009

Moderation: Michael Diers, Berlin

14 Uhr c.t. Begrüßung im Kunsthistorischen Institut der Freien
Universität Berlin

1.Sektion:
Die Rahmenbedingungen staatlicher Kulturpolitik

14 Uhr 30: Christian Welzbacher, München:
Die künstlerische Formgebung des Reichs.
Einführung.

15 Uhr 00: Nadine Rossol, Limerick:
Fahne und Adler.
Kulturpolitische Grundsatzdebatten in der Weimarer Republik.

15 Uhr 45: Kaffeepause

16 Uhr 00: Kristina Kratz-Kessemeier, Berlin:
Wer gestaltete die Kunstpolitik der Weimarer Republik?
Zum Verhältnis von preußischem Kulturministerium und Reichskunstwart.

2.Sektion:
Kulturpolitische Initiativen des Reichskunstwarts (1. Teil)

16 Uhr 45 Roland Jaeger, Hamburg:
Publikationsstrategien als Mittel der Kulturpolitik.

17 Uhr 30 Harold Hammer-Schenk, Berlin:
Der Reichskunstwart und die Förderung von Handwerk und Kunstgewerbe.

18 Uhr 15 Abschlußdiskussion.

Abendvortrag:
19 Uhr c.t. Heinrich Wefing, Hamburg:
Redslobs Erben.
Einige Anmerkungen zur Kulturpolitik der Berliner Republik.

Samstag, 24. Januar 2009

Moderation: Christiane Salge, Berlin

2.Sektion:
Kulturpolitische Initiativen des Reichskunstwarts (2. Teil)

10 Uhr s.t. Christian Fuhrmeister, München:
Im Einsatz für das Reich bei Tag und Nacht.
Edwin Redslobs Bemühungen um das Reichsehrenmal.

10 Uhr 45 Joachim Seng, Frankfurt am Main:
Das Goethejahr 1932.

11 Uhr 30 Kaffeepause

3. Sektion:
Kulturpolitik der Weimarer Republik in internationaler Perspektive

11 Uhr 45 Christoph Kühberger, Hildesheim:
Aspekte staatlicher Festkultur zwischen Demokratie und Diktatur.
Eine europäische Perspektive.

12 Uhr 30 Mathilde Arnoux, Paris:
Die Kulturpolitik Frankreichs gegenüber Deutschland
am Beispiel der Pariser Kunstausstellungen zwischen beiden Kriegen.

13 Uhr 15 Olaf Peters, Halle:
Geplante Kultur.
Das deutsche Amerikabild in der Zwischenkriegszeit.

Gegen 14 Uhr: Abschlußdiskussion.
Ende der Tagung: ca. 15 Uhr.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Wir freuen uns auf Ihr Kommen.
Rückfragen: welzmailgmx.de

Reference:
CONF: Der Reichskunstwart (Berlin, 23-24 Jan 09). In: ArtHist.net, Jan 8, 2009 (accessed May 10, 2025), <https://arthist.net/archive/31232>.

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