Die Krise: Versuch der Profilierung eines begrifflichen Passepartouts
Interdisziplinäre Tagung
Europäisches Graduiertenkolleg 625
"Institutionelle Ordnungen, Schrift und Symbole"
TU Dresden / EPHE Paris
Ludwig-Ermold-Straße 3
01217 Dresden
Die Krise scheint zurzeit allgegenwärtig. Kein Tag vergeht, an dem die
Medien keine aktuellen Krisenszenarien beschwören oder zu deren
Einordnung historische Vorbilder zitieren. Dieser plakative Gebrauch
hat auch Parallelen in der wissenschaftlichen Diskussion. Trotz der
fruchtbaren Ergebnisse der historischen Krisenforschung scheint sich
ein analytisch gerechtfertigter Krisenbegriff nicht durchsetzen zu
wollen. Die Tagung möchte daher erneut nach dem Begriff der Krise
fragen und seinen mannigfaltigen Verwendungen auf den Grund gehen: als
Hypothese, als Empfindung, als Forschungskategorie, als These.
PROGRAMM
Freitag 23. Januar 2009
9h-9h30
Gerd Schwerhoff (Dresden): Begrüßung
Viola Belghaus (Dresden): Einführung
1. Sektion
In der Krise schreiben: Krisennarrativ als Handlungsimpetus
9h30-10h15: Karin Geiger (Gießen):
Niedergang oder Chance? Der Diskurs über eine "Krise der Medizin" in
der Zeit der Weimarer Republik
10h15-11h: Sabine Kalff (Berlin):
Es kreißen die Sterne: Tommaso Campanella und die Krise des Jahres 1600
11h-11h30: Kaffeepause
1. Sektion:
In der Krise schreiben: Krisendiskurs als Sinngebungskategorie
11h30-12h15: Urte Weeber (Heidelberg):
Die Republik um 1700 - Krise oder Niedergang?
12h15-13h: Richard Pohle (Halle-Wittenberg):
Die 'Krise der Wissenschaft' in den 1920er Jahren - eine Debatte im
Weimarer Krisendiskurs
Moderation: Janice Biebas
13h-15h: Mittagspause
2. Sektion:
Akteure in der Krise: Krisenkommunikation
15h-15h45: Nicol Speer (Dresden):
Verfehlte Kommunikation - Öffentliche Trauergesten als Konsensritual
15h45-16h30: Thomas Kohl (Tübingen):
Visionen der Krise - Einhard, Ludwig der Fromme und die Sünden der
Franken
16h30-17h: Kaffeepause
2. Sektion:
Akteure in der Krise: Krisendiagnostik
17h-17h45: Clemens Tangerding (Dresden):
Krise und Gattung
17h45-18h30: Klaus Gestwa (Tübingen):
Perestrojka als Krisenerfahrung. Das vergesellschaftete
Sicherheitsdenken und das Scheitern der Sowjetmoderne
Moderation: Viola Belghaus
20h: Abendessen
Samstag 24. Januar 2009
3. Sektion:
Die Krise repräsentieren und inszenieren, sich der Krise erinnern
9h-9h45: Janice Biebas (Bochum):
Die Inszenierung der Krisenüberwindung - Die Dezennalienfeier des
Septimius Severus
9h45-10h30: Kathrin S. Hartmann (Hagen):
Erinnerung als Instrument - Der Frankfurter Fettmilch-Aufstand
(1612-1616) im Spiegel der bürgerlichen Erinnerungskultur
10h30-11h: Kaffeepause
11h-11h45: Änne Söll (Potsdam):
Die "Krise der Männlichkeit" und künstlerische Selbstinszenierung zur
Zeit der Weimarer Republik
11h45-12h: Karl-Siegbert Rehberg (Dresden):
Abschlusskommentar
12h-12h30: Abschlussdiskussion
Moderation: Clemens Tangerding
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Wir freuen uns auf Ihr Kommen.
Für Rückfragen: violabelghaus.de
Quellennachweis:
CONF: Die Krise (Dresden, 23-24 Jan 09). In: ArtHist.net, 12.01.2009. Letzter Zugriff 23.10.2025. <https://arthist.net/archive/31173>.