ANN 06.10.2007

Vortraege ZI, Muenchen (Oct 07)

Iris Lauterbach

Vorträge und Kolloquien Oktober 2007 am ZI München

Abendvorträge

Beginn und Ort, wenn nicht anders angegeben:
18 Uhr c.t., Zentralinstitut für Kunstgeschichte,
Meiserstr. 10, 80333 München, Vortragssaal 242

17.Oktober: Matthias Krüger, Hamburg
Distanz des Betrachters, Performanz der Bilder. Fern- und Nahsicht im
französischen Salon des 19. Jahrhunderts.

Während angesichts der Gemälde der Impressionisten immer wieder geäußert
wurde, dass diese sich nur aus großem Abstand betrachten ließen, meinten
viele Besucher des französischen Salons, den kleinformatigen Gemälden
Ernest Meissoniers nur durch einen Blick durch die Lupe gerecht werden zu
können. Im Vortrag geht es um die Frage, in welcher Weise diese
unterschiedlichen Betrachtungsweisen durch die Bilder selbst konditioniert
wurden. In die Analyse einbezogen werden dabei sowohl die Regeln, welche
die zeitgenössische Kunsttheorie hinsichtlich des richtigen Bildabstands
aufstellte, als auch die spezifischen Rezeptionsbedingungen, wie sie der
französische Salon vorgab.

Dr. Matthias Krüger: Studium der Kunstgeschichte, Philosophie und
Anglistik in Hamburg, 1999-2001 Landesstipendiat der Stadt Hamburg am
Zentralinstitut für Kunstgeschichte München, Dissertation über "Das Relief
der Farbe. Pastose Malerei in der französischen Kunstkritik 1850-1890";
die Arbeit wurde 2004 mit dem Helmut und Hannelore Greve-Preis der
Hamburger Joachim-Jungius-Gesellschaft für Wissenschaften ausgezeichnet.
Seit 2005 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Kunsthistorischen Seminar in
Hamburg.

24. Oktober: Frank Büttner, München
Die Malerei und die Wissenschaft vom Sehen. Thesen zum Wandel der
Bildauffassung in der italienischen Malerei um 1300

Dass sich in der italienischen Malerei um 1300 ein tiefgreifender Umbruch
vollzogen hat, gehört seit Vasari zu den festen Überzeugungen der
Kunstgeschichte. Ebenso steht es für die Wissenschaftsgeschichte fest,
dass in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts mit den Traktaten von
Roger Bacon, John Pecham und Witelo eine neues Kapitel in der Geschichte
der Optik aufgeschlagen wurde und Thesen über die visuelle Wahrnehmung
formuliert wurden, die bis in das 17. Jahrhundert hinein Gültigkeit
behalten sollten. Im Vortrag sollen die Argumente vorgestellt und geprüft
werden, die dafür sprechen, dass zwischen beiden Wandlungsprozessen,
zwischen der neuen Lehre vom Sehen und der neuen Bildauffassung ein
essentieller Zusammenhang besteht.

Prof. Dr. Frank Büttner ist Inhaber des Lehrstuhls für Kunstgeschichte
unter besonderer Berücksichtigung der Kunstgeschichte Bayerns an der
Ludwig-Maximilians-Universität München.

Zentralinstitut fuer Kunstgeschichte
Meiserstrasse 10
D-80333 Muenchen
Tel.: (089) 289-27556
Fax.: (089) 289-27607
Mail: zi-webmasterzikg.eu
URL: http://www.zikg.eu

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Quellennachweis:
ANN: Vortraege ZI, Muenchen (Oct 07). In: ArtHist.net, 06.10.2007. Letzter Zugriff 12.03.2025. <https://arthist.net/archive/29708>.

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