Kunsthistorisches Institut in Florenz, Max-Planck-Institut
Newsletter September 2007
Salvatore Settis: Caravaggio a San Luigi dei Francesi: percezione e ricezione
Vortrag
Datum: 18. September, 18.00
Ort: Kunsthistorisches Institut in Florenz, Via Giuseppe Giusti 38, 50121
Firenze
La Vocazione di Matteo a San Luigi dei Francesi è, da Bellori ad oggi, fra
i dipinti più noti e più controversi di Caravaggio. Quali furono le
strategie percettive sottese alla sua composizione? È possibile
ricostruire, e su che base, in qual modo il quadro fu visto, nel contesto
della cappella Contarelli, dagli osservatori contemporanei? Basta, in tal
senso, un'analisi dei testi, o è possibile aggiungervi l'esame degli echi
visuali nella pittura contemporanea? Perché Federico Zuccari, postosi
davanti al quadro, disse (secondo Baglione) «Io non ci vedo altro, che il
pensiero di Giorgione»?
Professore ordinario di Storia dell'arte e dell'archeologia classica e
Direttore della Scuola Normale Superiore di Pisa. E' stato Visiting
Professor in varie università europee e americane.
E' stato inoltre Direttore del Getty Research Institute for the History of
Art and the Humanities di Los Angeles dal 1994 al 1999, membro del
Comitato Internazionale per la Salvaguardia della Torre di Pisa e del
Consiglio Scientifico dell'Enciclopedia Italiana. Di recente è stato
nominato Presidente del Consiglio superiore dei Beni culturali.
Tra le accademie di appartenenza si segnalano: Accademia dei Lincei,
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Académie Royale de
Belgique, Academia Europaea e American Academy of Arts and Sciences.
I suoi interessi di studio e di ricerca riguardano principalmente la
storia dell'arte antica, la storia della tradizione classica e la storia
dell'iconografia e dell'arte religiosa in Europa dal Medioevo al Seicento.
Tra le pubblicazioni più significative si ricordano: La «Tempesta»
interpretata. Giorgione, i committenti, il soggetto, (1978); La Colonna
Traiana (1988); Laocoonte. Fama e stile (1999); Futuro del 'classico'
(2004); Battaglie senza eroi. I beni culturali tra istituzioni e profitto
(2005).
Wolfgang Liebenwein: 'Pictura' im Studiolo. Isabella d'Este, Leonardo da
Vinci und die 'muta poesis'.
Wissenschaftliches Kolloquium im Rahmen des Studienkurses 2007
Datum: 23. September, 18:00
Ort: Kunsthistorisches Institut in Florenz, Via Giuseppe Giusti 38, 50121
Firenze
Das Studiolo war seiner Funktion nach ein Ort der Stille und des Denkens.
Isabella d'Este diente es darüber hinaus auch der kunsttheoretischen
Reflexion. Während in ihren Gemälden berühmte Künstler mythologische
Themen behandelten, zeigten die Reliefs eines Portalrahmens Überlegungen
zur Position und Wirkung der Bildkunst. Dieses bislang unzulänglich
gedeutete Programm thematisierte die persönliche Imprese der Marchesa als
Anspielung auf die Malerei als 'muta poesis'.
Wolfgang Liebenwein studierte Kunstgeschichte, Klassischen Archäologie und
Geschichte, 1974 promovierte er mit einer Arbeit über Studioli. Venia
legendi 1980 aufgrund einer Habilitationsschrift über ein kunst- und
sammlungstheoretisches Werk des 16. Jahrhunderts aus Deutschland
(unpubl.). Professur für Kunstgeschichte an der Universität Bonn, seit
1989 an der TH Darmstadt. Arbeitsschwerpunkte: Architektur der
Renaissance, Memorial-Kunst, Sammlungswesen.
Robert Felfe: Studiolo und Kunstkammer: Reichweite und Grenzen einer
genealogischen Beziehung
Wissenschaftliches Kolloquium im Rahmen des Studienkurses 2007
Datum: 29. September, 18.00
Ort: Kunsthistorisches Institut in Florenz, Via Giuseppe Giusti 38, 50121
Firenze
Mit guten Gründen gelten die Studioli italienischer Fürsten als ein
Vorläufer jener Kunstkammern, die seit dem 16. Jahrhundert auch unter
Bezeichnungen wie cabinet de couriosité, Rariteitenkammer oder Musaeum
europaweit Verbreitung fanden. Räumliche Ausstattung und Sammlungsbestände
der einzelnen Kunstkammern variierten dabei erheblich. Je nach sozialem
Stand, Vermögen und Interessen des jeweiligen Sammlers konnten zum
Beispiel sehr verschiedene Objektgruppen im Vordergrund stehen - von den
Werken zeitgenössischer Künstler über wissenschaftliche Instrumente bis zu
Exponaten aus den drei Reichen der Natur. Über alle Unterschiede der
jeweiligen Sammlungen hinweg galt dabei ein enzyklopädischer Anspruch als
konzeptueller Rahmen, der die Kunstkammer als historisch spezifischen
Typus von Sammlungen kennzeichnet, in dem naturalia und artificialia in
einer engen systematischen Beziehung standen. Ausgehend von den
skizzierten Aspekten wird der Vortrag Studiolo und Kunstkammer in ihrer
geschichtlichen Beziehung auf markante Kontinuitäten hin untersuchen;
kontrastiv dazu aber auch auffällige Differenzen und Brüche aufzeigen. So
wurde das Studiolo in der Forschung mehrfach - wenngleich nicht
ausschließlich so doch in erster Linie - als privater Ort des Studiums,
der Zurückgezogenheit und individuellen Meditation beschrieben. An
Ausstattung und räumlicher Disposition lassen sich Bildungskonzepte
festmachen, in denen das Ideal der vita contemplativa Formen einer neuen
Subjektivität mitgeprägt hat. In der Kunstkammer scheint tendenziell das
Gegenteil der Fall zu sein. Dies wird vor allem dort deutlich, wo die
Sammlungen in hohem Maße Orte kollektiver Erfahrung und Kommunikation
waren, wo Experimente stattfanden und wo künstlerisches Handwerk nicht nur
ausgestellt, sondern auch praktiziert wurde. Besonders im Umfeld von
Gelehrtengesellschaften und Akademien waren Kunstkammern dabei nicht
selten Orte avancierter Forschung im Sinne der entstehenden modernen
Wissenschaften. In diesem Spannungsfeld wird der Vortrag sich auf die
Frage konzentrieren, inwiefern in beiden Raumtypen Ausstattung und Umgang
mit Bildern nicht nur programmatisch Konzepte von Bildung und Wissen
darstellen, sondern selbst zu Instrumenten von Erkenntnis werden konnten.
Robert Felfe studierte von 1991 bis 1997 Kunstgeschichte,
Kulturwissenschaft, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald und an der
Humboldt-Universität zu Berlin. 2000 Promotion im Fach Kunstgeschichte an
der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit 2002 Wiss. Mitarbeiter am
Sonderforschungsbereich Kulturen des Performativen an der Freien
Universität Berlin, Projektleiter: Prof. Hartmut Böhme. Projekttitel: Die
Kunstkammer und ihre Aktualität. Museale Inszenierungen von
Naturgeschichte in Früher Neuzeit und Gegenwart. Seit 2002 regelmäßige
Lehrtätigkeit am Kulturwissenschaftlichen sowie am Kunsthistorischen
Seminar der Humboldt-Universität zu Berlin. Arbeitsschwerpunkte:
Sammlungsgeschichte Frühe Neuzeit; Naturwissenschaften und Bildpraxis;
Bildtheorie und Grafik 16.-18. Jahrhundert; zeitgenössische Kunst.
Dr. Andrea Christine Bambi
Kunsthistorisches Institut in Florenz
Max-Planck-Institut
Forschungskoordination und Öffentlichkeitsarbeit
Pubbliche Relazioni e Coordinamento delle Ricerche
Via Giuseppe Giusti 44
50121 Firenze
Italia
Email: Bambikhi.fi.it
www.khi.fi.it
Quellennachweis:
ANN: KHI Newsletter September 07. In: ArtHist.net, 29.08.2007. Letzter Zugriff 12.07.2025. <https://arthist.net/archive/29538>.