EIN SCHWEDE IN BERLIN
Der Architekt und Designer Alfred Grenander
und die Berliner Architektur (1890-1930)
Internationale Tagung vom 10.02 - 11.02.2007 an der TU Berlin
veranstaltet vom Fachgebiet Kunstgeschichte und dem Schinkel-Zentrum für
Architektur, Stadtforschung und Denkmalpflege der Technischen Universität
Berlin
in Kooperation mit der Schwedischen Botschaft
Konzeption: PD Dr. Christoph Brachmann, Thomas Steigenberger M.A.
Er gehört zu den großen Unbekannten der deutschen Architekturgeschichte: Der
Schwede Alfred Grenander (1863-1931), der an der Entwicklung Berlins zur
Weltstadt und modernen Architekturmetropole entscheidenden Anteil hatte. Als
Chefentwerfer der Berliner Hoch- und Untergrundbahn-Gesellschaften schuf er
Industriedesign "aus einem Guss", dessen konstruktive Klarheit,
Funktionalität und werbewirksame Zeichenhaftigkeit bis heute überzeugt.
Wegweisend war dabei sein Umgang mit Stahlkonstruktionen ebenso wie mit
Farbe, die hier bereits ungewöhnlich früh raumkonstituierend zum Einsatz
kam. Kaum wahrgenommen wurden bisher die Villen- und Industriebauten des
Künstlers sowie seine Innenraumgestaltungen und Möbelentwürfe gerade der
Zeit vor dem 1. Weltkrieg. Auch sie verdeutlichen, dass Alfred Grenander zu
den maßgeblichen Neuerern seiner Zeit gerechnet werden muss.
Aufbauend auf ein am Fachgebiet Kunstgeschichte der TU Berlin angesiedeltes
Forschungsprojekt anlässlich des 75. Todestags Alfred Grenanders soll mit
der Tagung dessen Position in der deutschen und insbesondere der Berliner
Architekturgeschichte des frühen 20. Jahrhunderts verortet werden. Aus dem
Vergleich mit den Schöpfungen seiner Kollegen werden Kriterien abzuleiten
sein, die zu einer differenzierten Bewertung der jeweils gestalteten
urbanen/öffentlichen wie privaten Lebenswelten führen. Auf dieser Grundlage
gilt es schließlich Konzepte für einen zukünftigen Umgang mit den Werken
Alfred Grenanders aufzuzeigen, deren Erhalt zum jetzigen Zeitpunkt oft
fraglich erscheint.
PROGRAMM
SAMSTAG, 10. Februar 2007
9.00
Begrüßung
9.15
Christoph Brachmann (Berlin)
Ein Schwede in Berlin
DEUTSCHLAND UND DER NORDEN
9.45
Nikolaus Bernau (Berlin)
Der Norden - Ein deutscher Reform-Mythos?
10.30
Teppo Jokinen (Berlin)
Haus Molchow und die finnische Architektur um 1900
11.15 PAUSE
11.45
Steffi Kuthe (Berlin)
Alfred Grenanders Sommerhaus Villa Tangvallen in Schweden
12.30
Thomas Steigenberger (Berlin)
Alfred Grenanders Wohnbauten 1890-1914
13.15 MITTAGSPAUSE
VILLEN- UND LANDHAUSARCHITEKTUR (1890-1914)
14.45
Stefan Muthesius (Norwich)
Das englische Vorbild
15.30
Oliver Sander (Koblenz)
Der Architekt Ernst von Ihne - Bauten und Beziehungen
16.15
Robert Habel (Berlin)
Die Villen- und Landhausbauten Alfred Messels
17.00 PAUSE
17.30
Claudia Kromrei (Berlin)
Albert Gessner (1868-1953) - Reformer, Pionier und Generalist
18.15
François Claessens (Delft)
"Um 1800": Klassizismus-Revival in der Berliner Architekturszene (1905-1914)
SONNTAG, 11. Februar 2007
MEDIEN KÜNSTLERISCHER DEBATTEN IM SPÄTEN KAISERREICH
9.00
Einführung: Christoph Brachmann
9.15
Franziska Uhlig (Berlin)
Ordnungsweisen von Farbe: Die Farbenschau am Krefelder Kaiser-Wilhelm-Museum
(1902)
10.00
Eva Maria Froschauer (Weimar)
Architektur und Medien in Berlin um 1900
10.45 PAUSE
MÖBELBAU UND RAUMKUNST (1890-1914)
11.15
Einführung: Thomas Steigenberger
11.30
Georg Himmelheber (München)
Aufbruch und Spätzeit. Deutsche Möbel 1897 bis 1914
12.15
Susanne Graner (München)
Materialien und Techniken im Möbelbau zu Beginn des 20. Jahrhunderts
13.00 MITTAGSPAUSE
14.30
Sven Kuhrau (Berlin)
Grenander und Ästhetizismus. Die Interieurs für den Kunstsammler Johannes
Guthmann in Neu-Cladow
15.15
Annemarie Jaeggi (Berlin)
Frühe Interieurs von Walter Gropius
16.00 PAUSE
ARCHITEKTUR DER HOCH- UND UNTERGRUNDBAHN
16.30
Einführung: Christoph Brachmann
16.45
Jörg Schilling (Hamburg)
Die architektonische Monumentalisierung kommunaler Versorgungsbauten. Johann
Emil Schaudt und die Hamburger Ringbahn 1906-1912
17.30
Robert Dupuis (Berlin)
Der Architekt, Bildhauer und Baukeramiker John Martens
18.00
Ulrike Weber (London)
Die Londoner U-Bahnstationen der 1920/1930er Jahre: Englische Architektur im
Spannungsfeld des europäischen Kulturtransfers
18.45 PODIUMSDISKUSSION
Alfred Grenanders Berliner U-Bahnhöfe und das Problem ihrer Erhaltung
Mit einführenden Vorträgen von Uwe Kutscher (BVG) und Jörg Haspel
(Landesdenkmalamt Berlin); weitere Teilnehmer: N. N;
Moderation: Nikolaus Bernau
Veranstalter und Kontakt:
PD Dr. Christoph Brachmann
Institut für Geschichte und Kunstgeschichte
Technische Universität Berlin
Sekr. A 56
Straße des 17. Juni 150/152
10623 Berlin
e-mail: kunstgeschichtetu-berlin.de
Dr.-Ing. Ulrike Laible
Schinkel-Zentrum für Architektur, Stadtforschung und Denkmalpflege
Sekr. A 23
Straße des 17. Juni 150/152
10623 Berlin
Tel. 030 314-79695
Fax: 030 314-79696
e-mail: schinkelzentrumtu-berlin.de
Tagungsort:
Technische Universität Berlin
Straße des 17. Juni 150/152
10623 Berlin
Raum A 053 (Flachbau des Architekturgebäudes,
großer Hörsaal im Erdgeschoß)
Die Tagung ist öffentlich
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich
Quellennachweis:
CONF: Architekt & Designer A. Grenander (Berlin,10-11 Feb 07). In: ArtHist.net, 15.01.2007. Letzter Zugriff 30.12.2024. <https://arthist.net/archive/28874>.