Rundbrief Fotografie N.F. 52
Unter der Überschrift "Immer nur Dresden?" erläutert Mit-Herausgeber
Wolfgang Hesse die dort seit etwa zehn Jahren intensiv stattfindenden
fotohistorischen und mediengeschichtlichen Aktivitäten mit Tagungen,
Restaurierungen, Ausstellungen und Publikationen. Anlaß ist die hiervon
geprägte Zusammensetzung des Hefts selbst, mit dem der 13. Jahrgang der
Fachzeitschrift für "Analoge und digitale Bildmedien in Archiven und
Sammlungen" - so der Untertitel - abgeschlossen wird.
Der Beitrag von Brigitte Kuhl und Oliver Sander (Koblenz) veröffentlicht
unter dem Titel "'Der Sozialismus siegt' oder der ,offizielle Blick'. Die
fotografische Überlieferung der DDR im Spiegel eines
Bundesarchiv-Bestands" ihr Referat bei der Tagung "Nachbilder. Fotografie
in der DDR vom 23./24. Juni 2006 in der Sächsischen Landesbibliothek;
Marc Rohrmüller, Kerstin Delang und Jens Bove (Dresden) erörtern die
Erschließung eines 360.000 Negative umfassenden Fotografennachlasses, die
Beispiel sein kann für andere Sammlungen mit Massenbeständen: "Von der
Ordnung einer Bilderwelt. Die Digitalisierung des Pressearchivs Höhne/Pohl
in der Deutschen Fotothek";
Carolin Förster (Berlin) bespricht die von Wolfgang Hesse und Katja
Schumann kuratierte Ausstellung "Mensch! Photographien aus Dresdner
Sammlungen", die im Sommer im Dresdner Kupferstich-Kabinett zu sehen war
und den Versuch unternommen hatte, einen Querschnitt durch 30 örtliche
Bestände als Fotoanthropologie in eine sinnlich erfahrbare
Ausstellungsform umzusetzen;
Gilbert Lupfer (Dresden), bei den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
mit Provenienzforschung befaßt, rezensiert die Publikation von Birgit
Schwarz: Hitlers Museum. Die Fotoalben Gemäldegalerie Linz: Dokumente zum
Führermuseum, Wien u.a. 2004;
Alma Melchers (Freiburg i.Br.) schließlich referiert die zwölf Beiträge
der Tagung "Nachbilder", von denen außer dem von Kuhl/Sander sechs weitere
in Heft 102 der Zeitschrift "Fotogeschichte" erscheinen werden.
Hinzu kommen als ausführliche Darstellungen in den Rubriken "Literatur"
und "Fortbildung":
Fritz Franz Vogel (Wädenswil) rezensiert Helge Gerndt, Michaela Haibl
(Hg.): Der Bilderalltag. Perspektiven einer volkskundlichen
Bildwissenschaft, Münster 2005;
Dorothea Peters (Berlin) berichtet über die Berliner Debatte von Herbert
Molderings und Gerhard Pfennig vom 18. Januar 2006 über "Negativ,
Vintageprint, Reproduktion - Fotografie, Kunst und Urheberrecht";
Roswitha Neu-Kock stellt die Bonner Frühjahrstagung der Medienarchivare
der Fg7 im Verband deutscher Archivarinnen und Archivare vom 24.-26. April
2006 unter dem Titel "Archive, Zeit & Zeichen - Digitale
Mediendokumentation zwischen Bestandsmanagement und integrierter
Produktion" vor;
Calin Mihai (Frankfurt a.M.) referiert die "Zwischenbilanz von ,nestor'"
als Allianz für Deutschlands digitales Gedächtnis (19. Juni 2006 in
Frankfurt a.M.);
Sebastian Pranghofer (Durham) erörtert wesentliche Sektionen des
Konstanzer Historikertags "GeschichtsBilder".
Eingeleitet wird das Heft wie immer durch die Kolumne "Ein Bild", in der
dieses Mal Gabriele Betancourt Nuñez (Hamburg) unter dem Titel "Natascha
A. Brunswick - wie ich es sah" über eine Fotografie um 1930 und die
Emigrationsbiografie ihrer Autorin schreibt.
Informationen über alle erschienenen Hefte der Zeitschrift sowie
Bestellungen unter www.rundbrief-fotografie.de
Reference:
TOC: Rundbrief Fotografie NF 52. In: ArtHist.net, Dec 19, 2006 (accessed May 13, 2025), <https://arthist.net/archive/28804>.