Recherche- und Ausstellungsprojekt im kunstraum muenchen
The Domain of the Great Bear
15. Oktober 2006, 19 Uhr
Präsentation The Domain of the Great Bear mit Sandra Bartoli / Büro für
Konstruktivismus (Landschaftsarchitektin, Berlin) und Kai Schiemenz
(Künstler, Berlin)
16. Oktober 2006, 19 Uhr
"Cultural Confinement": Robert Smithson gegen den Rest der Welt Vortrag von
Prof. Dr. Philip Ursprung (Kunsthistoriker, Universität Zürich)
25. Oktober 2006, 19 Uhr
Wasserkraft und Weltgestaltung. Das Atlantropa-Projekt des Architekten
Herman Sörgel Vortrag von Dr. Alexander Gall (Technikhistoriker,
Forschungsinstitut Deutsches Museum, München)
1. November 2006, 19 Uhr
Filmprogramm: Walking Forward Spaces of Disaster
Kuratiert von Florian Wüst (Künstler und Filmkurator, Berlin) mit Filmen von
David Lamelas, Takahiko Iimura, Vito Acconci, Die Tödliche Doris und Steven
Matheson
10. November 2006 7. Januar 2007: Ausstellung Dystopische Landschaft
19. Januar 2007 11. März 2007: Ausstellung Kosmische Sehnsucht
"The Domain of the Great Bear" wird kuratiert von Anja Casser, Beate Engl
und Luise Horn.
Unter dem Titel "The Domain of the Great Bear" veranstaltet der kunstraum
muenchen ein dreiteiliges Recherche- und Ausstellungsprojekt. Das Projekt
besteht aus einem Workshop mit anschließendem Vortrags- und Filmprogramm,
auf das die beiden Ausstellungen “Dystopische Landschaft³ und “Kosmische
Sehnsucht³ folgen.
"The Domain of the Great Bear" greift zurück auf das gleichnamige Projekt
von Mel Bochner und Robert Smithson, das 1966 als Artikel in der
amerikanischen Kunstzeitschrift "Art Voices" erschien. Der Artikel
beschreibt einen Gang durch das Hayden Planetarium im Museum of Natural
History in New York, das die beiden Künstler regelmäßig besuchten. Die
vorgefundene architektonische Struktur und die verschiedenen
Vermittlungsebenen musealer Präsentation werden zum Ausgangsmaterial für ein
assoziatives Text- und Bild-Sampling, das den Ort unter verschiedenen
Gesichtspunkten kritisch beleuchtet.
Für Bochner und Smithson entpuppt sich das Planetarium als
"Modelluniversum", das die Vorstellung von Unendlichkeit permanent
inszeniert, letztlich aber auf seine institutionelle Funktion zurückgeworfen
bleibt. Wie das Museum oder die Galerie die Kunst räumlich begrenzt, so
bleibt der Weltraum auf die endliche Struktur des Planetariums reduziert.
Das Sternbild des “Großen Bären³ steht dabei symbolisch für das Bedürfnis
nach einer Grenzweiterung in kosmische Dimensionen und ist in Wirklichkeit
nur eine mediale Fiktion. Schon kleinste Eingriffe in den technischen Ablauf
der Planetariumsvorführung würden das gesamte projizierte Universum in eine
endzeitliche Naturkatastrophe stürzen.
Der interdisziplinäre Workshop mit eingeladenen TeilnehmerInnen widmet sich
den spezifischen Aspekten des Projektes von 1966 aus künstlerischer,
technikhistorischer, architektonischer und kulturwissenschaftlicher
Perspektive. Die Ergebnisse werden für eine dokumentarische Präsentation in
den nachfolgenden Ausstellungen aufbereitet. Vorträge und Filmprogramm
diskutieren Visionen und Folgen technischer und gesellschaftlicher
Expansionen in Landschaft und Kosmos.
Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München.
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kunstraum muenchen
Zieblandstraße 8
80799 München
infokunstraum-muenchen.de
www.kunstraum-muenchen.de
Öffnungszeiten:
Do-So 15-19 Uhr
Quellennachweis:
ANN: The Domain of the Great Bear (Muenchen, Oct. 06-Jan. 07). In: ArtHist.net, 10.10.2006. Letzter Zugriff 30.12.2024. <https://arthist.net/archive/28608>.