Tagung
Konkurrierende Modelle im dynastischen Europa:
Bourbon – Habsburg – Oranien 1700
Marburg, 19.-21.Oktober 2006
Ernst von Hülsen-Haus, Philipps-Universität Marburg
Europa um 1700 war wesentlich durch die drei rivalisierenden dynastischen
Machtzentren Bourbon, Habsburg und Oranien mit ihren Protagonisten Ludwig
XIV., Leopold I. und Wilhelm III. geprägt. Dabei handelte es sich um die
Konkurrenz von drei Modellen in kulturell-künstlerischer, dynastischer und
politischer Hinsicht, die auf andere europäische Mächte wie Preußen und
Wittelsbach ausstrahlten. Die Tagung wird aus der Perspektive der Kunst-
wie
der Geschichtswissenschaften den Blick richten auf die Konstituierung der
Modelle, auf die Mechanismen ihrer Konkurrenz und Wechselwirkung, auf ihre
gegenseitige - aneignende oder ablehnende - Rezeption sowie auf die
Prozesse
der Adaption und Transformation.
PROGRAMM
Donnerstag, 19.10.2006
14.30 Eröffnung
DYNASTIE
15.15 Klaus Malettke (Marburg)
Dynastischer Aufstieg und Geschichte – Charakterisierung der Dynastie durch
bourbonische Könige und die zeitgenössische Historiographie
16.00 Pause
16.30 Thomas Brockmann (Bayreuth)
Das Bild des Hauses Habsburg in der dynastienahen Historiographie
17.15 Raingard Esser (Bristol)
'Constantinus Redivivus': Wilhelm III in der britischen
Geschichtsschreibung
seiner Zeit
18.00 Frank Druffner (Marbach/Marburg)
William & Mary – Doppelkönigtum in Bildzeugnissen
Freitag, 20. 10. 2006
9.15 Katharina Krause (Marburg)
Versailles als Monument Ludwigs XIV.
10.00 Hendrik Ziegler (Hamburg)
STETIT SOL IN MEDIO CŒLI. Die Verspottung der Sonnendevise Ludwigs XIV. in
Europa 1658-1715
10.45 Pause
11.15 Hellmut Lorenz (Wien)
Die Wiener Hofburg – Legitimation durch Tradition
12.00 Ulrich Schütte (Marburg)
Berlin und Potsdam. Die Schloßbauten der Hohenzollern zwischen Innovation
und inszenierter Tradition
KRIEG UND FRIEDEN
14.30 Anuschka Tischer (Marburg)
Mars oder Jupiter? Konkurrierende Legitimierungsstrategien im Kriegsfall
15.15 Martin Wrede (Gießen)
"Türkenkrieger und Türkensieger". Leopold I. und Ludwig XIV. als Retter der
Christenheit
16.00 Pause
16.30 Ulrike Seeger (Stuttgart/Halle)
Herkules und Alexander: Präsentationsstrategien des Türkensiegers Prinz
Eugen
17.15 Christoph Kampmann (Marburg)
Dynastisches Vermächtnis und politische Vision: Das Beispiel des
Friedensstifters
18.00 Michael Rohrschneider (Köln)
Friedenskongresse und Präzedenzstreit: Frankreich, Spanien und das Streben
nach zeremoniellem Vorrang in Münster, Nijmegen und Rijswijk (1643/44-1697)
Öffentlicher Abendvortrag
20.00 Thomas W. Gaehtgens (Paris)
Repräsentation und individueller Lebensstil von Friedrich I. bis Friedrich
II. in Preußen
Samstag, 21.10.2006
REZEPTION DER MODELLE
9.15 Jörg Ulbert (Lorient)
Ein alter dynastischer Feind? Das Modell Habsburg in der Sicht der
Bourbonen
um 1700 und seine Wirksamkeit in Politik und Diplomatie
10.00 Wouter Troost (Gouda)
Habsburg and Orange in 1700. Natural Allies?
10.45 Pause
11.15 Eva-Bettina Krems (Marburg)
Zur Repräsentationskultur der Wittelsbacher zwischen Habsburg und Bourbon
12.00 Dietrich Erben (Bochum)
Der universalistische Geltungsanspruch der Kunst im europäischen Horizont:
Rom und Paris
Veranstalter und Kontakt:
Kunstgeschichtliches Institut der Philipps-Universität Marburg
Prof. Dr. Katharina Krause (krausefotomarburg.de)
Dr. Eva-Bettina Krems (kremsfotomarburg.de)
Tel. 06421-2824322
Seminar für Neuere Geschichte der Philipps-Universität Marburg
Prof. Dr. Christoph Kampmann
Dr. Anuschka Tischer (ng1staff.uni-marburg.de)
Tel. 06421-2824605
Tagungsort:
Ernst von Hülsen-Haus, Hörsaal
Biegenstraße 11
35037 Marburg
Tel. 06421–28-24322
Die Tagung ist öffentlich.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Quellennachweis:
CONF: Bourbon, Habsburg und Oranien 1700 (Marburg, 19-20 Oct 06). In: ArtHist.net, 09.09.2006. Letzter Zugriff 28.01.2025. <https://arthist.net/archive/28515>.