CONF 29.05.2006

Immigration und Exil (Dresden, 16 Jun 2006)

SASCHA SCHULZ

Building America
IMMIGRATION UND EXIL

Symposium in Dresden

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Building America
Eine Große Erzählung
Staaten und gesellschaftliche Gruppen stellen der Welt ihre Geschichte als
bestimmte Abfolge gewisser Eigenheiten und Ereignisse dar, als eine "Große
Erzählung".
In den USA ist dies die Geschichte freiwillig oder unfreiwillig ankommender
Immigranten, der Beitrag ihrer zahlreichen Ideen zum "American way of life",
der sich bald zu etwas Zusammenhängendem formt und von anderen Lebensweisen
abgrenzt. Schließlich entsteht ein festgeschriebenes Modell, das die USA mit
mehr oder weniger Nachdruck in alle Welt exportieren.
Besonders Architektur eignet sich als Medium, um im Sinne einer Großen
Erzählung Bilder zu erzeugen und die Umwelt zu gestalten. Die Vortragsreihe
fragt anhand von amerikanischen Beispielen aus dem Bereich der Architektur,
des Städtebaus und der Denkmalpflege nach der Entstehungsgeschichte, den
Formen und den Mechanismen einer Großen Erzählung.

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1. Immigration und Exil

Amerikas Rolle als kulturelle Supermacht wäre ohne den in der ersten Hälfte
des 20ten Jahrhunderts besonders starken Zustrom europäischer Künstler und
Wissenschaftler kaum vorstellbar.
Mal mehr, mal weniger unterwerfen sich die Neubürger aus der alten Welt der
Lebenswirklichkeit in den USA und importieren gleichzeitig innovative
Vorstellungen, die in den zurückgelassenen Gesellschaften entstanden. Amerika
begreift sich dementsprechend als "Melting Pot", als durch Toleranz geprägten
Ort der Synthese verschiedenster Ideenwelten. Er soll den Menschen unabhängig
von ständischen, rassischen oder religiösen Determinationen zum "guten
Amerikaner" reifen lassen und ihm gleichzeitig geistigen Tribut im Dienste des
nationalen Fortschritts abfordern. Einwanderer sind in diesem Prozess
Profiteure, daneben geben sie aber der USA jene kulturelle und technologische
Wirkungskraft, die Amerika in Europa als Mutterland und Motor der Moderne
erscheinen lässt.
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PROGRAMM:

14:00 Uhr
Eröffnung

14:30 Uhr
Dr. Regina Göckede (Cottbus)
Weiße Götter und die Schatten ihrer Erfolgsgeschichten - zur Historiographie
des transatlantischen Architekten-Exils

15:15 Uhr
Dr. Ruben Alcolea (Navarra)
"Wie baut America?", the conquest of modernity (in engl. Sprache)

16:00 Uhr Kaffeepause

16:30 Uhr
Dr. Anette Brunner (Hannover)
Italienische Bildhauer für das Capitol

17:15 Uhr
Martin Meisiek (Regensburg)
Malerei der Klassischen Moderne im amerikanischen Exil

18:00 Uhr
Dr. Burcu Dogramaci (Hamburg)
Berlin - Istanbul - Cambridge/Mass.,
Exilstationen des Stadtplaners Martin Wagner

18:45 Uhr
Einladung zum Wein

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Veranstaltungsort: Haus der Architekten
Goetheallee 37
D-1309 Dresden
dresdenaksachsen.org

Datum: 16.06.2006

Veranstalter: Technische Universität Dresden
SFB 537 "Institutionalität und Geschichtlichkeit"
Projekt U (Architekturgeschichte)
Prof. Dr. Hans-Georg Lippert

Kontakt: Dipl.-Ing. Anke Köth
Dr. Kai Krauskopf
Dipl.-Ing. Andreas Schwarting
Tel.: 0351 - 436 35779
Fax: 0351 - 463 37774

Quellennachweis:
CONF: Immigration und Exil (Dresden, 16 Jun 2006). In: ArtHist.net, 29.05.2006. Letzter Zugriff 01.11.2024. <https://arthist.net/archive/28238>.

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