TOC 16.12.2005

archplus 174/175, Dec 2005

archplusnews

archplus
Zeitschrift für Architektur und Städtebau
16/12/05

archplus 174 und archplus 175 erscheinen am 21.12.2005

Pro-jekte und Pro-jektionen – OMA/AMO
archplus hat die Arbeit von Rem Koolhaas seit Mitte der 1980er Jahre
stetig begleitet. Die Herangehensweise von OMA unterschied sich damals
deutlich von anderen Positionen der Zeit. Denn in einem Feld zwischen
Post-Moderne und Dekonstruktion schien in den Arbeiten von OMA eine
moderne Haltung zu Architektur und Gesellschaft fortzuleben. Der
unverklärte Blick auf die Realität und die rätselhaften Antworten mit
ihrer lebendigen Radikalität trugen Rem Koolhaas in dieser Zeit den fast
unverwüstlichen Ruf eines kritischen Architekten ein, der zwar viel
spricht, jedoch wenig verstanden wird und noch weniger baut. Heute, nach
S,M,L,XL, nach Content und nicht zuletzt nach der Fertigstellung einer
Vielzahl kleiner und großer Bauwerke hat sich die Situation vollständig
geändert: Koolhaas ist massentauglich geworden und die Radikalität seiner
Entwürfe vorhersehbar. Es scheint, daß das Verhältnis sich umgekehrt hat
und die Kritik an Koolhaas zum Mainstream geworden ist. Warum also gerade
jetzt ein Heft über OMA? Und warum eines über AMO?
Zum einen läßt sich nun anhand einer hinreichenden Anzahl fertiggestellter
Projekte der Ansatz der konzeptionellen Architektur an der gebauten
Realität überprüfen. Und zum anderen sind bei näherer Betrachtung
Koolhaas’ Position und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten gerade in
einer Zeit interessant, in der eine sinnvolle Differenz zwischen Kultur
und Kommerz immer weniger möglich erscheint. Die These, von der wir dabei
ausgehen, beschreibt eine Entwicklung unter umgekehrtem Vorzeichen:
Während allenthalben eine Ökonomisierung aller Bereiche des Lebens beklagt
wird, ist das Leben, und damit auch Politik und Ökonomie, längs einer
Kulturalisierung unterworfen. Man kann heute nicht mehr von Ökonomie
sprechen, ohne Kultur zu meinen. Und man kann nicht mehr von Architektur
sprechen, ohne ihre Indienstnahmen zu bedenken. Design – und damit auch
Architektur – reduziert sich nicht mehr auf Gestaltung, es vermittelt
Verhaltensweisen, Lebensstile, kurz: Kulturkonsum.

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archplus 174: OMA – Pro-jekte

Projekte: Souterrain in Den Haag, Kongreßzentrum in Cordoba, Seattle
Public Library, Wyly Theater in Dallas, Casa da Música in Porto,
Niederländischen Botschaft in Berlin, Vertikaler Campus in Tokio

Mit Texten von: Sylvia Lavin, Sylvain Malfroy, Alexander D'Hooghe und Ole
W. Fischer

archplus 175: OMA – Pro-jektionen

Projekte: Das Bild Europas, Prada Epicenter Los Angeles/New York/Shanghai,
Prada Events, Studie zur Erweiterung der Eremitage, Studie zur
Arbeitsplatzgestaltung eines Hedge-Fonds

Mit Texten von: Angelika Schnell, Fredric Jameson, Peter Sloterdijk, Rem
Koolhaas, Robert Misik, Mark Leonard, Annette Baldauf, Markus Schäfer und
Jörg H. Gleiter

archplus widmet sich seit mehr als drei Jahrzehnten dem Experiment in
Architektur und Städtebau. Angesiedelt zwischen Architektur, Stadt und
visuellen Medien lotet archplus mit intellektueller Neugier
vierteljährlich die Grenzen der sich in ständiger Bewegung befindlichen
Disziplinen in Theorie und Praxis aus. archplus ist Debattenauslöser,
Webauftritt, Projekt: mit der Zeitschrift in neuem Format und Farbe; mit
Internetarchiv und Newsletter und mit archpluspreis, Off-Netzwerk und dem
Forschungsprojekt Schrumpfende Städte. archplus ist informativ, anregend,
unkonventionell.

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Quellennachweis:
TOC: archplus 174/175, Dec 2005. In: ArtHist.net, 16.12.2005. Letzter Zugriff 21.11.2025. <https://arthist.net/archive/27785>.

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