ANN 23.10.2005

Alles Schein. Aesthetiken der Oberflaeche (Zuerich, Nov-Feb 05)

Isabelle Stauffer

ÖFFENTLICHE VORTRAGSREIHE des Seminars für Filmwissenschaft der
Universität Zürich in Zusammenarbeit mit der Forschungsgruppe
"Oberflächenphänomene" (Universitäten Zürich und Berlin)

"Alles Schein: Ästhetiken der Oberfläche in Film, Literatur und Kunst"

Oberflächen entziehen sich dem Sog der Tiefe, sind verlockend und riskant
zugleich - und fördern Sinnliches zutage Oberflächen sind suspekt: Sie
dienen der Zier, sagt man, wenn nicht überhaupt der Lüge, denn der Schein,
so weiss man, trügt. Wesentliches dagegen - Inhalt, Bedeutung, Wahrheit -
befindet sich in der Tiefe. Gegen dieses Vorurteil wendet sich die
Ringvorlesung, indem sie nicht über das vermeintlich Defizitäre der
Oberfläche nachdenkt, sondern über das, was sie in erster Linie ist: ein
ästhetisches Phänomen, das von Inhalten nicht ablenkt, sondern sie
überhaupt erst prägt und ihnen eine sinnliche Dimension verleiht.

Gäste aus Deutschland, den USA und der Schweiz werfen unterschiedliche
Schlaglichter auf das Phänomen der Oberfläche in Film, Literatur und
Kunst. Sie entziehen sich dem Sog der Tiefe, blicken nicht hinter, sondern
auf die Dinge und fragen weniger nach deren Bedeutung, als nach deren
Darstellung. Ihre Beispiele zeigen, dass Oberflächen nur scheinbar
eindimensional sind. Tatsächlich erweisen sie sich als komplex - und
riskant, denn: "Jede Kunst ist zugleich Oberfläche und Symbol. Diejenigen,
die unter die Oberfläche gehen, tun es auf eigene Gefahr." (Oscar Wilde)

ZEIT: WS 2005/2006, dienstags 16-18 Uhr, Beginn: 01. November 2005
ORT: Hörsaal SOC 106, Rämistr. 69, 8001 Zürich

PROGRAMM

01.11.2005
Prof. Dr. Margrit Tröhler (Universität Zürich):
Film-Körper: Performance und Authentizität

08.11.2005
Dr. Thomas Christen (Universität Zürich):
Filmischer Exzess

15.11.2005
Prof. Dr. Barbara Naumann (Universität Zürich):
Ichichich. Spiele und Suiten bei Sophie Calle

22.11.2005
Dr. des. Jan Sahli (Universität Zürich):
Strukturbilder in Film und Fotographie des Neuen Sehens

29.11.2005
Dr. Hans-Georg von Arburg (Universität Zürich):
Fassadenzauber und schöner Schein. Architektur als Modellfall einer
Ästhetik der Oberfläche um 1800 (Schinkel, Moritz, Goethe)

06.12.2005
Dr. Ursula von Keitz (Universität Zürich):
Zur Oberflächlichkeit der Stimme im frühen Tonfilm: Figur - Geschlecht -
Körper

13.12.2005
lic. phil. Tereza Smid (Universität Zürich):
Zwischen Schärfe und Unschärfe. Die räumliche Dimension der
Schärfenverlagerung im Spielfilm

20.12.2005
Dr. des. Marianne Koos (Universität Zürich):
Haut/Farbe und Medialität. Oberfläche im Werk von Michelangelo Merisi da
Caravaggio

10.01.2006
Prof. Dr. Philip Ursprung (Universität Zürich):
"Verhaltet Euch als wärt Ihr bekleidet!" Die Performances von Vanessa Beecroft

17.01.2006
Prof. Dr. Martina Wagner-Egelhaaf (Westfälische Wilhelms-Universität Münster):
Vom Glanz der Rede

24.01.2006
Prof. Dr. Kurt W. Forster (Yale University)
"Das wahre Geheimnis der Welt ist das Sichtbare, nicht das Unsichtbare."
(Oscar Wilde) Oberflächenspannungen in der Architektur

31.01.2006
Dr. Matthias Christen (Freie Universität Berlin):
Jenseits des Glamour. Image und Person in den Starporträts Marilyn Monroes

07.02.2006
lic. phil. Philipp Brunner (Universität Zürich):
Orte von Emotion und Empathie. Gesichter in filmischen Großaufnahmen

INFORMATION

Isabelle Stauffer
Universität Zürich
Deutsches Seminar
Schönberggasse 9
8001 Zürich
Tel.: 0041(0)44 634 25 23
unelenfreesurf.ch
http: www.film.unizh.ch

Quellennachweis:
ANN: Alles Schein. Aesthetiken der Oberflaeche (Zuerich, Nov-Feb 05). In: ArtHist.net, 23.10.2005. Letzter Zugriff 20.10.2025. <https://arthist.net/archive/27608>.

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