Das IFK lädt herzlich zur folgenden Tagung:
DIE ZEICHNUNG – GRENZ- UND FLIESSFIGUR ANSCHAULICHEN DENKENS
14.-16. Oktober 2004
IFK
Reichsratsstraße 17, 1010 Wien
Thema der Tagung sind Phänomene des Zeichnerischen im Schnittfeld
unterschiedlicher Disziplinen. Die Zeichnung ist elementare Geste des
Körpers und zugleich historische Erscheinung, ein Phänomen der Kunstpraxis
und der wissenschaftlichen Reflexion und Darstellung, eine Qualität der
Definition, Kontrolle und Ordnungsstiftung, wie auch eine solche
Überschreitung kategorialer Unterschiede.
Die zentralen Spannungsfelder, in denen die Zeichnung auf der Tagung
diskutiert werden soll, sind die von Geschichte, Kunstpraxis und
Epistemologie, von Definitorischem und Transgressivem. In diesen
Diskussionszusammenhang bringt die Kunstgeschichte insbesondere ein
Interesse am historischen Zusammenspiel von Ästhetiken des Diagramms und
Kulturen „unreinen Zeichnens“ ein. Schon an der Epochenschwelle um 1500
ist eine entsprechende Polarisierung bemerkbar. Vollends tritt sie in der
Moderne hervor, als die künstlerische Zeichnung sich von ihren
traditionellen narrativen und illustrativen Aufgaben ebenso wie von
angestammten entwurfstechnischen Zweckverpflichtungen löst und an die
Stelle des klassischen, der körperbildenden Konturlinie verpflichteten
disegno-Begriffs andere Konzeptionen treten, die entweder vor allem
konstruktive und abstrakt-definitorische oder aber gestisch-prozessuale
Dimensionen des Zeichnens betonen.
Konzeption: Friedrich Teja Bach (Universität Wien)
Donnerstag, 14. Oktober 2004
13.30–17.30 Uhr
Hans Belting (IFK, Wien)
Begrüßung
Friedrich Teja Bach (Universität Wien)
Einführung
DIE HAND DER MEISTER
Moderation: Daniela Hammer-Tugendhat (Universität für Angewandte Kunst,
Wien)
David Rosand (Columbia University)
Circa 1500
Christopher Wood (Yale University/American Academy, Berlin)
A Post Card from Raphael
Wolfram Pichler (Kunsthistorisches Institut, Florenz)
Goyas Kritik der Linie
18.30–20 Uhr
VORTRAG
(Ort: Aula, Universitätscampus AAKH, Hof 1, Spitalgasse 2-4, 1090 Wien)
Friedrich Teja Bach (Universität Wien)
Brunelleschi: Die Linie der Konstruktion – und ihre andere Seite
Freitag, 15. Oktober 2004
9.30–13 Uhr
ZEICHNUNG UND TECHNISCHES BILD
Moderation: Ralph Ubl (Universität Basel)
Christoph Sattler (München)
Handzeichnung und CAD in der zeitgenössischen Architektur
Steffen Bogen (Universität Konstanz)
Fließende und unterbochene Bewegungen in Zeichnungen Taccolas
Georges Didi-Huberman (EHESS, Paris)
Le graphe et la traîne (Etienne-Jules Marey)
15–17 Uhr
LINIE UND FIGUR
Moderation: Wolfram Pichler (Kunsthistorisches Institut, Florenz)
Gerhard Neumann (Universität München)
Literatur und Zeichnung: Franz Kafka
Juliane Vogel (Universität Wien)
Schnitt und Linie. Stationen einer Liaison
Samstag, 16. Oktober 2004
9.30–13.30 Uhr
BERÜHRUNG UND BEWEGUNGSSPUR
Moderation: Friedrich Teja Bach (Universität Wien)
Ralph Ubl (Universität Basel)
Zwischen den Händen. Über Beidhandzeichnen, Symmetrie und Mischung bei
Dieter Roth
Stefan Neuner (Universität Wien)
Figur, Spur und Prozeß. Konfliktlinien von Zeichnung und Malerei in der
Kunst Willem de Koonings
Gottfried Boehm (Universität Basel)
Spur und Gespür. Zur Archäologie der Zeichnung
Abschlussdiskussion
Abstracts zu den einzelnen Beiträgen finden Sie auf der Website des IFK:
http://www.ifk.ac.at
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Dr. Eva Cescutti
IFK Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften
Reichsratsstraße 17
A-1010 Wien
cescuttiifk.ac.at
http://www.ifk.ac.at
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Quellennachweis:
CONF: Die Zeichnung (IFK Wien 14-16 Oct 04). In: ArtHist.net, 04.10.2004. Letzter Zugriff 09.05.2025. <https://arthist.net/archive/26700>.