CONF 25.08.2004

Kunst und Kultur im oeffentlichen Raum (Leipzig 10 Sep 04)

Eckhard Braun

5. Kulturpolitischer Salon: Stadt als Bühne - Kunst und Kultur im
öffentlichen Raum

am 10. September 2004 um 19 Uhr in der Oper Leipzig

In Verbindung mit dem Kulturellen nimmt Stadt eine zentrale Position ein,
da sie sowohl Reservoir, als auch Vermittler kultureller
Erscheinungsformen ist. Die "Bühne Stadt" bildet in diesem Sinne nicht nur
das städtebauliche und architektonische Umfeld für Kultur, sondern
zugleich einen Treffpunkt für soziale und kulturelle Praktiken
unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen.

Im Zentrum der Veranstaltung wird daher das Spannungsfeld von
Kulturangebot im öffentlichen Raum und dessen Aneignung durch
unterschiedliche Nutzergruppen - wie öffentliche Verwaltung, private
Wirtschaft, auswärtige Besucher oder ansässige Bevölkerung - stehen. Die
daraus resultierende Vielfalt an Bedeutungsproduktionen und mögliche
Nutzungskonflikte werfen beispielsweise folgende Fragen auf, die im Rahmen
des Salons zur Diskussion stehen.

Welche Raum-Angebote bestehen in der Stadt? In den Innenstädten findet
eine Steigerung des Konsum- und Erlebniswertes im Zuge der Privatisierung
des öffentlichen Raums statt. Durch die Gestaltung von Einkaufspassagen,
die verstärkte Ansiedlung von Gastronomie oder spektakuläre Ausstellungen
werden innerstädtische Erlebniswelten inszeniert, während andere
Stadtquartiere vernachlässigt werden. Gleichzeitig entstehen durch
Schrumpfungsprozesse in den Städten (Frei-)Räume, die vielleicht neue
Möglichkeiten für Kultur eröffnen.

Welche Formen der Aneignung sind innerhalb der Städte zu beobachten? Mit
der Aufwertung innenstadtnaher Bereiche ist häufig die Konzentration
bestimmter Milieus und Teilkulturen zu Lasten anderer zu beobachten. Muss
eine Aneignung von Raum - sei es direkt oder symbolisch - zwangsläufig
eine Ausgrenzung bedeuten, oder entstehen neben Verdrängungsprozessen auch
Koalitionen und Synergieeffekte? Wie verändert sich eine Stadt, wenn die
kulturelle Vielfalt in einzelnen städtischen Räumen verloren geht?

Welche Rolle spielt Kulturpolitik bei der Vitalisierung des urbanen Raums?
Neben anderen Funktionen dient Kultur als verbindendes Element in einer
ausdifferenzierten Gesellschaft. Sie schafft neue Sinninhalte und
überbrückt gesellschaftliche Widersprüche. Zugleich wird Kultur im Rahmen
der Stadtentwicklung verstärkt als Wirtschafts- und Standortfaktor im
Wettbewerb um Besucher, Investoren und Arbeitsplätze betrachtet.

Welche Funktion soll die städtische Kulturpolitik in Zukunft ausüben?
Inwieweit soll und kann sie beispielsweise ökonomische Zwänge und
kulturelle Interessen so verbinden, dass eine städtische Vielfalt bewahrt
und gefördert wird?

Es diskutieren:
Albrecht Göschel (Deutsches Institut für Urbanistik, Berlin),
Regina Bittner (Stiftung Bauhaus Dessau),
Ulrike Kremeier (Kuratorin, Kunsthistorikerin),
Olaf Nicolai (Bildender Künstler, angefragt),
Roman Retzbach (Trendforscher).

Moderation:
n.n.

Der Einlass beginnt um 18:30 Uhr. Der Eintritt ist wie immer frei.

Kulturpolitischer Salon Leipzig
Eckhard Braun
c/o Stadt Leipzig - Dezernat Kultur
Neues Rathaus
Martin-Luther-Ring 4-6
04109 Leipzig

Tel.: +49.(0)341.123-4236
Fax: +49.(0)341.123-4205
E-Mail: infokulturpolitischer-salon.de

Quellennachweis:
CONF: Kunst und Kultur im oeffentlichen Raum (Leipzig 10 Sep 04). In: ArtHist.net, 25.08.2004. Letzter Zugriff 10.05.2025. <https://arthist.net/archive/26584>.

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