TAGUNG IFK Wien, 12.-13. Dezember 2003
GEDÄCHTNIS ZWISCHEN ERFAHRUNG UND REPRÄSENTATION
Was bleibt von der verstörenden Kraft der Erinnerung?
IFK Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften, Wien, in
Kooperation mit der Kommission für Kulturwissenschaften und
Theatergeschichte der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Die Leitfrage der Tagung richtet sich auf die Spannungsfelder und
Ambivalenzen in den vielstimmigen Narrationen des Gedächtnisses: Gerade
angesichts der Selbstverständlichkeit, mit der heute mit den Konzepten
des Gedächtnisses argumentiert wird, stellt sich die Frage, ob das
verstörende Potential der Erinnerung an die Gewaltgeschichte des 20.
Jahrhunderts noch wirksam ist oder ob die kulturellen Formen des
Gedächtnisses – nicht allein, aber gerade auch im Hinblick auf den
Holocaust – zu einer Neutralisierung der „Schock“-Erfahrung beigetragen
haben.
Konzeption: Christian Gerbel (Kulturwissenschafter, Wien), Heidemarie
Uhl (Kommission für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte,
Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien)
PROGRAMM
Freitag, 12. Dezember
9 Uhr
Begrüßung
Gotthart Wunberg, Direktor des IFK
Moritz Csáky, Obmann der Kommission für Kulturwissenschaften und
Theatergeschichte der ÖAW
Christian Gerbel und Heidemarie Uhl
Zur Konzeption der Tagung
9.30-13.00
GEDÄCHTNIS ALS KONSTRUKTION –
GEDÄCHTNIS ALS NORMATIVER BEZUGSPUNKT GESELLSCHAFTLICHEN HANDELNS
Moderation: Christian Gerbel
Siegfried J. Schmidt (Institut für Kommunikationswissenschaft,
Universität Münster)
Gedächtnis als Konstruktion – Gedächtnis als Norm
Anson Rabinbach (Department of History, Princeton University)
Genocide as Concept and Norm: Raphael Lemkin and the Consequences
Aleida Assmann (FG Literaturwissenschaft und Anglistik, Universität
Konstanz)
Zum Prozeßcharakter der Erinnerung.
Schattierungen zwischen Täter- und Opfergedächtnis
15.00-18.30
GEDÄCHTNIS ALS REPRÄSENTATION DES NATIONALEN – ERINNERUNGSFIGUREN DER
TRANSNATIONALEN SPÄTMODERNE
Moderation: Heidemarie Uhl
Jeffrey Herf (Department of History, University of Maryland)
Memories and Lessons: Political Implications of Memory of the Holocaust
in Divided and then Unified Germany
Moshe Zuckermann (Institute for German History, Tel Aviv University)
Die Shoah-Erinnerung in Israel. Zwischen nationaler Ideologie und
parzellierten Lebenswelten
Lydia Haustein (Kunsthochschule Berlin-Weißensee)
Die multimediale Gedächtnisindustrie
Samstag, 13. Dezember
9.30-13.30
TRAUMA ZWISCHEN ERFAHRUNG UND NARRATION
Moderation: Elisabeth Brainin (Psychiaterin, Wien)
Felix de Mendelssohn (Psychoanalytiker/Akademie für Sozialarbeit, Wien)
Das zerbrochene Narrativ und die 'Transposition' traumatischer
Erfahrungen
Birgit R. Erdle (Literaturwissenschafterin, Berlin)
Trauma und Berechnung
Harald Welzer (Kulturwissenschaftliches Institut Essen)
Trauma und Erinnerungspolitik
Abschlussdiskussion
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Dr. Eva Cescutti
IFK Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften
Reichsratsstraße 17
A-1010 Wien
Tel.: (+43-1) 504 11 26-28
Fax: (+43-1) 504 11 32
cescuttiifk.ac.at
http://www.ifk.ac.at
Quellennachweis:
CONF: Gedaechtnis zw. Erfahrung u. Repraesentation (IFK, Wien). In: ArtHist.net, 22.11.2003. Letzter Zugriff 11.02.2025. <https://arthist.net/archive/26037>.