Das IFK lädt herzlich zu folgender Tagung:
Bild und Evidenz
9.-11. Oktober 2003
IFK Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften
Reichsratsstraße 17, 1010 Wien
Konzeption: Helmut Lethen (Institut für Germanistik, Universität
Rostock), Peter Geimer (Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte,
Berlin)
Ein Passbild hat für die Identität der Person einzustehen; die
Aufzeichnung einer Spur im Labor soll Unsichtbares sichtbar machen: In
diesen Fällen erzeugt das Bild eine Form der Anschaulichkeit, die durch
andere Medien nicht zu erlangen wäre: Evidenz. Die Evidenz hat ihren Ort
im Bild, aber sie ist immer auch woanders: in der Bildlegende, die dem
Blick eine Richtung vorgibt; in der Autorität einer Instanz, die das
Bild produziert hat; in den Funktionen der Technik, auf der seine
Herstellung beruht.
Dieser besonderen Qualität bildlicher Evidenz – einerseits im Bild zu
sein, andererseits einer zusätzlichen Aktivierung zu bedürfen – will die
Tagung nachgehen.
PROGRAMM:
Donnerstag, 9. Oktober
14-18 Uhr
Begrüßung
Gotthart Wunberg, Direktor des IFK
EVIDENZ DES BILDES IN DER RECHTSPRECHUNG
Moderation: Elisabeth Holzleithner (Institut f. Rechtsphilosophie und
Rechtstheorie, Universität Wien)
Cornelia Vismann (IFK_Fellow/Max-Planck-Institut für Europäische
Rechtsgeschichte, Frankfurt a. M.)
Augenzeugen zweiter Ordnung
Cornelia Brink (Historisches Seminar, Universität Freiburg)
Die Beweiskraft der Fotografien vor Gericht: Der Frankfurter
Auschwitz-Prozeß 1963-1965
Michael Niehaus (Germanistisches Institut, Ruhr-Universität Bochum)
Herstellung von Evidenz im Gerichtsfilm
Freitag, 10. Oktober
9-12.30 Uhr
DIE SICHTBARKEIT DER „GESCHICHTE“
Moderation: Peter Geimer
Christoph Asendorf (Institut für Kunst und Kunsttheorie,
Europa-Universität Viadrina,Frankfurt/O.)
Die (Un)Sichtbarkeit des Krieges
Julia Encke (Süddeutsche Zeitung, München)
Die Evidenz der Retusche. Bilderkrieg in der Weimarer Republik
Dirk Rupnow (IFK_Stipendiat: Simon Dubnow Institut e. V., Leipzig)
Black Box Auschwitz. Zur Un-/Sichtbarkeit des NS-Massenmords
14.30-16.30 Uhr
DIE EVIDENZ WISSENSCHAFTLICHER ILLUSTRATION
Moderation: Helmut Lethen
Christoph Hoffmann (Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte,
Berlin)
Indexikalische Bilder. Ein Schußwechsel zwischen Paris und Prag
Frank Hartmann (Institut für Publizistik- und
Kommunikationswissenschaften, Universität Wien)
Ikonisierung als Wissenschafts-Tool. Otto Neuraths „International
Picture Language“
18.30 Uhr
(Ort: Hörsaal C2, Universitätscampus AAKH, Spitalgasse 9, 1090 Wien)
Hartmut Böhme (Kulturwissenschaftliches Seminar, Humboldt-Universität zu
Berlin)
Bild-Evidenz in den Wissenschaften des Unsichtbaren des 17. Jahrhunderts
Samstag, 12. Oktober
9-13 Uhr
EVIDENZEN DER IDENTITÄT
Moderation: Helmut Lethen
Valentin Groebner (Historisches Seminar, Universität Basel)
Papier und Person: Was macht ein Personaldokument echt?
Juliane Vogel (Institut für Germanistik, Universität München)
Winzige Szenen. Zur Bildregie in Barthes’ heller Kammer
Peter Geimer (Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin)
Evidenz der Linie
Abschlussdiskussion
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Dr. Eva Cescutti
IFK Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften
Reichsratsstraße 17
A-1010 Wien
Tel.: (+43-1) 504 11 26-28
Fax: (+43-1) 504 11 32
<mailto:cescutti@ifk.ac.at> cescutti@ifk.ac.at
<http://www.ifk.ac.at/> http://www.ifk.ac.at
Reference:
CONF: Bild und Evidenz (IFK Wien, 9.-11.10.03). In: ArtHist.net, Oct 1, 2003 (accessed Dec 22, 2024), <https://arthist.net/archive/25980>.