STIP 28.10.2003

Scholar-in-Residence Programm, Deutsches Museum Muenchen

Cheryce Kramer

Deutsches Museum, München
Bewerbungsschluss: 01.01.2004

Das Deutsche Museum, München, kündigt ein neues
Scholar-in-Residence-Programm an. Das Programm lädt Wissenschafts- und
TechnikhistorikerInnen und ForscherInnen benachbarter Gebiete ein, für die
Dauer von 6 oder 12 Monaten mit den ebenso umfangreichen wie vielfältigen
Beständen des Museums zu arbeiten. Die StipendiatInnen werden gebeten,
ihre Projekten zu Beginn ihres Aufenthalts einem kleinen Kreis von
KollegInnen vorzustellen und am Ende in einem öffentlichen Vortrag zu
präsentieren. Darüber besteht die Möglichkeit, Ergebnisse der
Projektarbeit in Publikationen des Deutschen Museums zu veröffentlichen.

Das Deutsche Museum bietet zahlreiche Möglichkeiten für innovative
Untersuchungen naturwissenschaftlicher Prozessen und des kulturellen
Wandel der Technik: Vor genau 100 Jahren gegründet, umfassen seine
Bestände rund 100.000 Objekte, ein Archiv mit 4.500 Regalmetern
(einschließlich einer umfangreichen Sammlung von wissenschaftlichen
Fotografien, technischen Zeichnungen, Firmenschriften sowie Nachlässen)
und eine Forschungsbibliothek zur Wissenschafts- und Technikgeschichte
(mit rund 875.000 Bänden, 5.000 Zeitschriften sowie einer bedeutenden
Sammlung von libri rari). Die Sammlungen sind historisch gewachsen; in den
Objekten, Büchern und Archivalien einzelner Wissenschaftler, Ingenieure
sowie von Firmen und wissenschaftlichen Institutionen spiegelt sich die
Geschichte von Experimentalsystemen und Innovationskulturen. Die
einzigartige Sammlungsstruktur des Museums ermöglicht es den
StipendiatInnen, die vorhandenen Objekte, Texte und Bilder zu innovativen,
übergreifenden Forschungsansätzen zu verknüpfen und nicht nur die
Geschichte, sondern auch die Archäologie von Wissenschaft und Technik zu
untersuchen. So hat sich jüngst beispielsweise im Museum eine
Arbeitsgruppe gebildet, die den Wandel von Konzepten wie "Wahrnehmung",
"Evidenz" oder "Repräsentation" anhand von wissenschaftlichen Fotografien
und Filmen thematisiert, die frühe Phasen der Erforschung
mikrophysikalischer, für das menschliche Auge unsichtbarer Phänomene
dokumentieren.

Die StipendiatInnen stehen im täglichen Kontakt mit KonservatorInnen,
ArchivarInnen und BibliothekarInnen und werden in ihren Arbeiten
unterstützt von den WissenschaftlerInnen des Museums (rund 50
MitarbeiterInnen) sowie des Münchner Zentrums für Wissenschafts- und
Technikgeschichte (ebenfalls rund 50 WissenschaftlerInnen), einem
institutionellen Verbund aller Wissenschafts- und technikhistorischen
Institute des Deutschen Museums, der Technischen Universität, der
Ludwig-Maximilians-Universität und der Universität der Bundeswehr in
München mit Sitz am Deutschen Museum.

Die StipendiatInnen sind gehalten, ihre Projekte auf den
Sammlungsbeständen des Deutschen Museums zu basieren und eng mit
MitarbeiterInnen vor Ort zu kooperieren. Anträge, die darauf abzielen,
neue Ansätze objektorientierter Forschung zu erproben, sind besonders
willkommen. Weitere Informationen bieten folgenden Web-sites:

Münchner Zentrum, http://mzwtg.mwn.de
Deutsches Museum, http://www.deutsches-museum.de

Die Stipendien sind nach Alter, Familienstand und Qualifikation gestaffelt
und umfassen maximal 30.000 EUR für ein volles Jahr bzw. 15.000 EUR für 6
Monate. WissenschaftlerInnen jeder Qualifikationsstufe sind herzlich
eingeladen, sich zu bewerben, sofern sie ein Universitätsstudium
abgeschlossen haben. Ausländische Bewerber-Innen sind gehalten, die Kosten
für ihre Krankenversicherung selbst zu tragen.

Bewerbungsschluss: 1. Januar 2004.
Auswahl der KandidatInnen: 1. Februar 2004.
Stipendienbeginn: 1. März oder 1. August 2004.

Bitte senden Sie Ihre Bewerbung mit den einschlägigen Unterlagen
einschließlich Anschreiben, Lebenslauf, einem Abstract von 400 Wörtern,
einem Projektexposee im Umfang von 3 Seiten und 3 Empfehlungsschreiben an:

Helmuth Trischler
Forschungsdirektor
Deutsches Museum
Museumsinsel 1
80538 München
Tel: 00 49 (0) 89 2179-280
Fax: 00 49 (0) 89 2179-239
Email: h.trischlerdeutsches-museum.de
Homepage <http://mzwtg.mwn.de>

Quellennachweis:
STIP: Scholar-in-Residence Programm, Deutsches Museum Muenchen. In: ArtHist.net, 28.10.2003. Letzter Zugriff 10.02.2025. <https://arthist.net/archive/25916>.

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