ANN 26.05.2003

Ideenwettbewerb: "Kultureller und sozialer Wandel"

neumann

"Kultureller und sozialer Wandel"
Ausschreibung eines Ideenwettbewerbs zur Förderung von Forschungsvorhaben

Die Freie Universität Berlin,
die Humboldt–Universität zu Berlin,
die Technische Universität Berlin,
die Berlin–Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW),
das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und
das Wissenschaftskolleg zu Berlin – Institute for Advanced Study
wollen aus Mitteln eines "Kooperationsfonds" gemeinsam die Bedeutung der
Geistes– und Sozialwissenschaften für den Wissenschaftsstandort
Berlin/Brandenburg deutlich machen und zu deren Profilierung beitragen.
Sie fördern daher Vorhaben, die herausragende Wissenschaftler aus
unterschiedlichen Institutionen in der Region in gemeinsamen Projekten
zusammenführen.

Damit soll
- Nachwuchswissenschaftlerinnen und –wissenschaftlern die Gelegenheit
gegeben werden, ihre Forschungsfelder zu profilieren, es sollen
- originelle, zukunftsträchtige Fragestellungen entwickelt,
- institutionenübergreifende Forschungen gefördert,
- internationale Kooperationen initiiert und
- die Potenziale der Wissenschaftsregion Berlin/Brandenburg gestärkt werden.

Die beteiligten Einrichtungen verbinden mit der Förderung der einzelnen
Projekte die Erwartung, dass sich daraus längerfristige Kooperationen im
Interesse der Profilierung der Geistes– und Sozialwissenschaften in der
Region ergeben. Die Geschäftsstelle des Kooperationsfonds am
Wissenschaftskolleg und die beteiligten Einrichtungen stehen beratend
zur Verfügung, um für die erfolgreichen Projekte bei der Einwerbung
weiterer Mittel behilflich zu sein.

Unter dem thematischen Dach "Kultureller und sozialer Wandel" geht es um
- die Erforschung tiefgreifender gesellschaftlicher und kultureller
Wandlungsprozesse unserer Zeit, und zwar durch die Verknüpfung von
unterschiedlichen disziplinären Fragestellungen und Methoden und durch
- eine vergleichende Perspektive, aus der solche Wandlungsprozesse auch
im Lichte historisch ferner und kulturell fremder Erfahrungen betrachtet
werden.

Mit dieser Ausschreibung werden in einem offenen Wettbewerb
Nachwuchswissenschaftlerinnen und –wissenschaftler zur Antragstellung
aufgerufen, die Fragestellungen zum kulturellen und sozialen Wandel
bearbeiten. Offenheit und Breite der Thematik sollen zu Bewerbungen
anregen, die von ungewöhnlichen Problemstellungen ausgehen. Durch die
Förderung wird es den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern
ermöglicht, im Rahmen der vorhandenen Mittel ihr Forschungsfeld in
Kontakt mit anderen Wissenschaftlern weiter zu entwickeln und es in
einem oder mehreren mehrtägigen Colloquien (den sogenannten
Blankensee–Colloquien) zu diskutieren und zusammenzufassen.
Bewerben können sich promovierte Nachwuchswissenschaftlerinnen und
–wissenschaftler (Einzel– oder Gruppenbewerbung) an Universitäten und
außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Das Programm richtet sich
dabei auch an Privatdozenten und Juniorprofessoren sowie an Professoren,
deren Erstberufung nicht mehr als vier Jahre zurückliegt. Bewerberinnen
und Bewerber können auch außerhalb der Region Berlin/Brandenburg leben
und arbeiten, sollten aber mit ihrem Antrag auf die Fortentwicklung
dieser Wissenschaftsregion in ihrem jeweiligen Fachgebiet und auf eine
möglichst breite Vernetzung mit den in Berlin und Brandenburg ansässigen
Universitäten und Forschungseinrichtungen abzielen.

Das Verfahren durchläuft drei Stufen:
1. Der Bewerber oder die Bewerberin reicht einen begründeten Antrag
(nicht mehr als 5 Seiten) ein, in dem erläutert wird, wie das
angesprochene Forschungsfeld in der Region entwickelt ist, wie es in
einem oder mehreren Colloquien inhaltlich präsentiert und durch
entsprechende Maßnahmen weiterentwickelt werden könnte.
Die Präsidenten der drei Berliner Universitäten, der BBAW, des WZB sowie
der Rektor des Wissenschaftskollegs (Präsidentenausschuss) treffen aus
den eingegangenen Anträgen eine Vorauswahl.

2. Die ausgewählten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden
aufgefordert, ein Kolloquienprogramm sowie einen Finanzierungsplan
auszuarbeiten. Dabei werden sie von der Geschäftsstelle des
Kooperationsfonds am Wissenschaftskolleg beraten. Es können auch
Schritte vorgesehen werden, die zur Vorbereitung der Colloquien
notwendig erscheinen und zur weiteren Entwicklung des Forschungsfeldes
und der dafür nützlichen Kooperationsbeziehungen beitragen (z.B.
Gespräche mit auswärtigen Kollegen und Kolleginnen, Reisen u.ä.). Für
die Vorbereitung und Durchführung des Colloquiums können in begrenztem
Umfang auch Mittel für Studentische Hilfskräfte eingeplant werden.
Der Präsidentenausschuss entscheidet über die Annahme des
Kolloquienprogramms.

3. In den sogenannten Blankensee–Colloquien erhalten die ausgewählten
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Gelegenheit, ihre Konzepte
in der ihnen zweckmäßig erscheinenden Weise zu konkretisieren und in
einem internationalen Kreis von Kollegen zur Diskussion zu stellen. Der
Termin des Colloquiums wird von den Antragstellern in enger Abstimmung
mit der Tagungsstätte festgelegt. Es wird erwartet, dass das Ergebnis
der Colloquien in einer geeigneten Form dokumentiert wird. Hierfür
werden Mittel bereit gestellt.

In dem/den Blankensee–Colloquium/Colloquien soll erkennbar werden,
- wie der state of the art des vorgeschlagenen Forschungsfeldes zu
beschreiben ist und welche Entwicklungen wünschenswert und beeinflussbar
sind,
- welche Forschungspotenziale dafür in Berlin und Brandenburg vorhanden
sind bzw. fehlen,
- wie die Fragestellung von internationalen Experten eingeschätzt wird,
- welche anderen Forscher als Kooperationspartner angesehen werden und
- ob sich aus der Forschung ggf. institutionelle Initiativen ableiten
lassen.

Zu den Colloquien werden die Berliner und Brandenburger
Wissenschaftseinrichtungen und Beobachter aus den
Forschungsförderorganisationen eingeladen. Hieraus können sich
möglicherweise Förderinitiativen ergeben, die geeignet sind, die
berlin–brandenburgische Forschungslandschaft zu profilieren und die
Kooperation an den regionalen Forschungseinrichtungen sowie
international mit anderen Partnern voranzubringen. Dies kann ggf. auch
eine personenbezogene Förderung zur Folge haben. Aus dem
Kooperationsfonds selbst können jedoch grundsätzlich keine Stipendien
oder drittmittelfinanzierten Stellen vergeben werden.

Bewerbungen, die disziplinenübergreifende Forschungsarbeiten im Bereich
des "Kulturellen und sozialen Wandels" betreffen, sind in Form eines
Antrags (s. oben), ergänzt durch einen Lebenslauf sowie ein
Publikationsverzeichnis, bis zum 30. September 2003 zu richten an:
Wissenschaftskolleg zu Berlin, – Kooperationsfonds –, z.Hd. Dr. Andreas
Edel, Wallotstraße 19, 14193 Berlin (bzw. edelwiko–berlin.de).

Quellennachweis:
ANN: Ideenwettbewerb: "Kultureller und sozialer Wandel". In: ArtHist.net, 26.05.2003. Letzter Zugriff 28.03.2024. <https://arthist.net/archive/25638>.

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