CONF 28.11.2002

Gewalt-Zuschreibungen. Bilder und ihre Reden in der Moderne (Berlin, 13.-14.12.02)

Codierung von Gewalt

Humboldt Universitaet zu Berlin
Graduiertenkolleg "Codierung von Gewalt im medialen Wandel"
http://www2.hu-berlin.de/gewalt/

Gewalt-Zuschreibungen
Bilder und ihre Reden in der Moderne

Workshop am 13./14.12.2002

Wissenschaftliche Konzeption:
Susanne von Falkenhausen, Elke Frietsch, Britta Lange

Statt die gegenwaertig immer wieder betonte "Konjunktur" der Bilder zu
bestaetigen oder zu bestreiten, soll in dem Workshop Gewalt-Zuschreibungen
die Rolle von Bildproduzent/innen und Kunstkritiker/innen bei der Arbeit am
visuellen Gedaechtnis aus (kunst-)historischer Perspektive befragt werden.

Die Bildwissenschaft wird grundlegend durch die mediale Differenz von
Sprache und Bild sowie ihre Ueberbrueckungsversuche bestimmt. Symptomatisch
laesst sich dies anhand von Standpunkten zum Thema "Gewalt" in den Blick
nehmen: Gewalt kann je nach methodischem Zugriff im Inhalt des Bildes, in
seinem Effekt, in seiner angeblichen Praesenzlogik oder im
Repraesentationsbegriff verortet werden.

Die Diagnose "Gewalt" dient innerhalb des Workshops als ein Zugang zur
Diskussion ueber Kategorisierungen. Fragen zum Verhaeltnis von
Wissensmodellen, Macht und ihren Techniken des Betrachtens richten sich an
Beispiele aus Malerei, Fotografie und Skulptur von der zweiten Haelfte des
19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Auf welche Weise wirken die in
historischen, politischen und medialen Zusammenhaengen unterschiedlich
geaeusserten Gewalt-Zuschreibungen an das Visuelle auf die Theorieproduktion
zurueck?

PROGRAMM

Freitag, 13. 12. 2002

14.30 Einfuehrung
Elke Frietsch, Britta Lange

Linda Hentschel
Pornotopische Techniken des Betrachtens.
Gustave Courbets L´origine du monde (1866) und der Penetrationskonflikt der
Zentralperspektive.
Respondenz: Helga Lutz

16.30
Kathrin Peters
Irrtuemliche Bildbestimmung.
Zu medizinischen Darstellungen von "Pseudohermaphroditen" um 1900
Respondenz: Julia Koehne

18.00
Corinna Tomberger
Das Denkmal als "offene Wunde": Die Metaphorisierung von Verlust in der
kuenstlerischen Bearbeitung der NS-Vergangenheit
Respondenz: Paula Diehl

Samstag, 14. 12. 02

10.00
Susanne Leeb
"Orgasmus und Agonie". Malerei um 1950
Respondenz: Ralph Kuschke

11.30
Hanne Loreck
Gewalt, Macht und Trauma. Diskurse zu Minimal und Postminimal Art
Respondenz: Dagmar Stoeferle

Schlusskommentar und -diskussion (Ende ca. 13.30)
Susanne von Falkenhausen

Quellennachweis:
CONF: Gewalt-Zuschreibungen. Bilder und ihre Reden in der Moderne (Berlin, 13.-14.12.02). In: ArtHist.net, 28.11.2002. Letzter Zugriff 29.03.2024. <https://arthist.net/archive/25317>.

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