CONF 10.09.2001

Wieviel Ethik braucht die Wissenschaft? BBAW Berlin 12./13.10.01

H-ArtHist (Mahnke)

ETHISIERUNG ETHIKFERNE

Wieviel Ethik braucht die Wissenschaft

Symposium der Jungen Akademie, Berlin 12./13. Oktober 2001
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften am Gendarmenmarkt
(Jaegerstrasse 22/23)

Unter dem Stichwort, "wieviel Ethik brauchen die Wissenschaften",
wird das Symposion drei Schwerpunkte setzten: Durch die Befragung
eines moeglichst breiten Spektrums von Einzelwissenschaften soll in
Erfahrung gebracht werden, ob und inwiefern die Diskussion ethischer
Fragen, wie sie derzeit in den Biowissenschaften gefuehrt wird, ein
Modell fuer andere Wissenschaften sein kann. In den Biowissenschaften
sind Fragen nach der Relevanz und dem Bedarf an ethischer Bewertung
nicht zuletzt durch technische Innovationen veranlasst, durch welche
sich neue Perspektiven und Moeglichkeiten der Forschung ergeben. Ob
in anderen Wissenschaften ein vergleichbarer ethischer
Normierungsbedarf besteht, ist aber bislang ungeklaert.

Ein zweiter Diskussionspunkt betrifft die Kommerzialisierung und
Privatisierung von Wissen und Wissenschaft. Inwieweit veraendern sich
ethische Anforderungen an die Wissenschaften durch diese Entwicklung
sowie durch die Moeglichkeiten, neue Medien zu nutzen
Im engen
Zusammenhang mit dieser Thematik steht auch das Problem ungleicher
Moeglichkeiten des Zugriffs auf Wissensressourcen und deren
Nutzbarmachung in einer spaetmodernen Weltgesellschaft.

Persoenliche Verantwortlichkeit der einzelnen Wissenschaftlerin und
des
einzelnen Wissenschaftlers sowie die Verteilung von Forschungsgeldern
nach ethischen Gesichtspunkten sind weitere moegliche
Anknuepfungspunkte
an "Ethisierung - Ethikferne". So moechten wir der Frage nachgehen,
wie
sich in den Einzelwissenschaften eine jeweils spezifische Wahrnehmung
ethischen Verhaltens herausbildet. Woraus resultiert die Motivation
eines Wissenschaftlers fuer ethisches Handeln

PROGRAMM
Freitag, 12. Oktober 2001

9.00 Uhr Katja Becker-Brandenburg (Giessen): Begruessung

1. Teil: Praemissen und Grundprobleme der Ethisierung

9.05 - 9.30 Uhr Andreas Brenner (Basel): Politische Ethik in den
Zeiten der Biopolitik
9.30 - 9.45 Uhr Kommentar: Nikola Biller-Andorno (Goettingen)
9.45 - 10.05 Uhr Diskussion

10.05 - 10.30 Uhr Eva-Maria Engelen (Konstanz): Zeit und Norm.
Evolution und Historizitaet der Werte in den Disziplinen Medizin und
Biologie 10.30 - 10.45 Uhr Kommentar: Volker Hess (Berlin) 10.45 -
11.05 Uhr Diskussion

11.30 - 11.55 Uhr Thomas Potthast (Berlin): Moral der Experten und
Experten der Moral: Zum Ethikdiskurs in der ‚gruenen' Gentechnik
11.55 - 12.10 Uhr Kommentar: Alexandra Freund (Berlin)
12.10 - 12.30 Uhr Diskussion

12.30 - 14.00 Uhr Mittagspause

14.00 - 14.25 Uhr Claudia Stellmach (Bonn): Wer Heilung verspricht,
erhaelt Voelker-) Recht
Die Bioethikkonvention im Widerstreit von
Ethiken und gesellschaftlichen Interessen
14.25 - 14.40 Uhr Kommentar: Axel Bauer (Heidelberg)
14.40 - 15.00 Uhr Diskussion

2. Teil: Konvergenz und Divergenz wissenschaftsethischer Standards
(Chair: Martin Korte, Muenchen)

15.00 - 15.25 UhrHans-Jochen Diesfeld (Heidelberg): Der
"Nord-Sued-Konflikt" in Bezug auf Ethik und Forschung
15.25 - 15.40 UhrKommentar: Miloš Vec (Frankfurt a. M.)
15.40 - 16.00 UhrDiskussion

16.00 - 16.30 Uhr Kaffeepause

16.30 - 16.55 Uhr Heiner Schirmer (Heidelberg): Moral und
Verteilungsethik des medizinischen Fortschritts
16.55 - 17.10 Uhr Kommentar: Christian Geyer (Frankfurt a. M.)
17.10 - 17.30 Uhr Diskussion

17.30 - 17.55 Uhr Gertrude Hirsch-Hadorn (Zuerich): Risiken der
technologischen Zivilisation als wissenschaftsethisches Problem
17.55 - 18.10 Uhr Kommentar: Rainer Maria Kiesow (Frankfurt a. M.)
18.10 - 18.30 Uhr Diskussion
18:35 - 19.05 Uhr Katja Becker-Brandenburg (Giessen): Ethische
Blitzlichter - Fragen an die Wissenschaftsfotografie

Samstag, 13. Oktober 2001

3. Teil: Der normierte Wissenschaftler (Chair: Christoph Fehige,
Konstanz)

9.00 - 9.25 Uhr Wilhelm Krull (Hannover): Das Gute und das Rechte
tun. Ethische Probleme und Herausforderungen in der
interdisziplinaeren Nachwuchsfoerderung
9.25 - 9.40 Uhr Kommentar: Sybille Reichert (Zuerich)
9.40 - 10.00 Uhr Diskussion

10.00 - 10.25 Uhr Guenther, Klaus (Frankfurt): Ethische
Selbstkontrolle statt Recht
Regulierungsprobleme des
Wissenschaftssystems
10.25 - 10.40 Uhr Kommentar: Sybilla Lotter (Bamberg) 10.40 - 11.00
Uhr Diskussion

11.00 - 11.30 Uhr Kaffeepause

11.30 - 11.55 Uhr Volker Gerhardt (Berlin): N.N.
11.55 - 12.10 Uhr Kommentar: Holmer Steinfath (Goettingen)
12.10 - 12.30 Uhr Diskussion

12:45 Uhr Schlusswort (Miloš Vec, Frankfurt a. M.)


DR. OLIVER GRAU
Kunsthistorisches Seminar
Humboldt University Berlin
Dorotheenstr. 28; 10117 Berlin
fon: +49 (0)30 2093-4295 (direct) - 4288 (secr.) Fax: +49 (0)30 2093-
4209
Oliver.Grauculture.hu-berlin.de

www.arthist.hu-berlin.de/arthistd/mitarbli/og/og.html
www.diejungeakademie.de

Quellennachweis:
CONF: Wieviel Ethik braucht die Wissenschaft? BBAW Berlin 12./13.10.01. In: ArtHist.net, 10.09.2001. Letzter Zugriff 19.04.2024. <https://arthist.net/archive/24608>.

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