CONF 07.06.2017

Architektur und Akteure in der Nachkriegsgesellschaft (München, 22-23 Jun 17)

Technische Universität München, Vorhoelzer Forum, Arcisstr. 21, 80333 München, 22.–23.06.2017

Dr. Regine Heß, Technische Universität München /LS Architekturgeschichte und kuratorische Praxis

Der Lehrstuhl für Architekturgeschichte und kuratorische Praxis/Architekturmuseum der TU München lädt zu der internationalen Konferenz, während der zwanzig Rednerinnen und Redner aus Deutschland, Italien, Kroatien, Österreich und den USA über den Berufsstand der Architekten und seinen Wandel in der Nachkriegsgesellschaft in vier Sektionen diskutieren: Über seinen Praxis und Entgrenzungen, die wachsende Interdisziplinarität und die Verbindung mit der Öffentlichkeit. Die Tagung wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Fakultät für Architektur der TUM gefördert.
Ihr voraus ging die Untersuchung von Leben, Werk und Nachlass Schneider-Eslebens (1915–2005) für eine Ausstellung zum 100. Geburtstag. Dabei öffneten sich neue, gesellschaftsbezogene Felder für eine Forschung, die von subjektzentrierten Konstellationen wie Herkunft, Ausbildung und Netzwerken ausgeht. Indem sie Werk, Erfahrungen und Erkenntnisse aufeinander bezieht, gewinnt sie Relevanz für die Geschichte von Architektur und Gesellschaft, gerade für eine Zeit forcierten Wandels nach dem (verlorenen) Krieg. Eine biographisch geleitete Untersuchung verknüpft Akteure, Narrative, Praxen, Orte, Milieus, Entwürfe und kreative Strategien. Sie weist über die Person hinaus auf das, als was sich die Gesellschaft nach dem Zweiten Weltkrieg versteht. Aus der so modellierten Beziehung aus Akteuren, architektonischer Moderne und Nachkriegsgesellschaft leiten sich die Fragen für die Tagung ab.

PROGRAMM

DONNERSTAG, 22. Juni 2017

Sektion I_Entgrenzungen:
Akteure und Netzwerke, Interdisziplinarität und Öffentlichkeit

Moderation: GABRIELLA CIANCIOLO, MÜNCHEN

9.00–9.10
Begrüßung ANDRES LEPIK,
LEHRSTUHLINHABER UND DIREKTOR DES ARCHITEKTURMUSEUMS DER TU MÜNCHEN

9.10–9.35
REGINE HEß, MÜNCHEN:
Architektur und Akteure. Einführung

9.35–10.10
PATRIZIA BONIFAZIO, MAILAND:
Being Architects for Democratic Clientele. Ludovico Quaroni between New Knowledges and Political Commitment (1945-1955)

10.10-10.45
NICOLE DE TOGNI, MAILAND:
The Italian Reconstruction and the Contribution of UNRRA-CASAS. Ideologies, Models and Actors for Architecture and Society

10.45–11.15 Pause

11.15–11.50
KIRSTEN WAGNER, BIELEFELD:
Von den Akteuren des Wohnungsbaus zu den Akteuren des Wohnens

11.50–12.30
SILKE LANGENBERG, MÜNCHEN:
Architekten und ihre Publizisten. Zur Einflussnahme von Fachzeitschriften auf das Architekturgeschehen der Nachkriegszeit

12.30–13.30 Mittagspause

Sektion II_Architekten in der Gesellschaft:
Wohnhäuser, Wiederaufbau, Debatten

Moderation: TOBIAS ZERVOSEN, MÜNCHEN

13.30–14.05
ELKE NAGEL, STUTTGART/MÜNCHEN:
Die Stuttgarter Hochhäuser von Hans Scharoun. Ein Wohnungsbauexperiment der Nachkriegsgesellschaft

14.05–14.40
MARTIN KUNZ, KARLSRUHE:
Die architektonische Großform. Wie Otto Ernst Schweizer mit seiner Lehre den Wiederaufbau prägte

14.40–15.15
MONIKA STROMBERGER, GRAZ:
Architekten zwischen „Heimatschutz“ und neuer Baukultur.
Die Steiermark nach 1945

15.15–15.45 Pause

15.45–16.20
BIRGIT KASTNER, BAMBERG:
Vom Baukünstler zum Planer. Veränderungsprozesse eines Berufsstandes am Beispiel des Kölner Architekten Karl Band

16.20–17.00
CARMEN ENSS, BAMBERG:
Eingeschränkte Spielräume. Münchner Architekten
zwischen Sanierung und Neuplanung

17.00 Apéro

FREITAG, 23. Juni 2017

Sektion III_Berufsstand im Wandel:
Praxis, Ideologie, Religion, Hochschule

Moderation: STEPHAN TRÜBY, MÜNCHEN

9.00–9.05 Begrüßung REGINE HEß

9.05–9.40
RALF LIPTAU, BERLIN:
Kneten und probieren. Modelle in Entwurfsprozessen
der Nachkriegsmoderne

9.40–10.15
JOHANNES WARDA, DRESDEN/WEIMAR:
Eine architektonische Poetik. Denkmalpflegerische Impulse zur Reformulierung des Bauwesens im Nachkriegsdeutschland

10.15-10.50
MARKO ŠPIKI?, ZAGREB:
Ruins and Slavic Utopia. Architecture of the Social Reform
in Croatian Historic Towns, 1945-1960

10.50–11.20 Pause

11.20–11.55
ALEXANDRA KLEI, BERLIN:
Jüdisches Bauen in Nachkriegsdeutschland.
Möglichkeiten und Bedingungen

11.55–12.30
MARK ESCHERICH, WEIMAR:
Die Unsichtbaren sichtbar machen. Gruppenbiografische Erhebungen zu den traditionalistischen Bauschulen in Stuttgart und Weimar

12.30–13.00
Vorstellung der Archivpräsentation „Nachkriegsarchitektur. Projekte aus dem Architekturmuseum
der TUM“

13.00-14.00 Mittagspause

Sektion IV_Jenseits des Nationalen:
Transformation, Ethos, Entgrenzung

Moderation: REGINE HEß, MÜNCHEN

14.00–14.35
ANKE BLÜMM, WEIMAR:
Ein Gelaufe um Anschluss. Die letzte Generation der
Mies-Studenten am Bauhaus in der NS-Zeit und nach 1945

14.35–15.10
OLAF GISBERTZ, BRAUNSCHWEIG:
Import, Export, Reimport? Walter Gropius und die
transatlantischen Netzwerke der „Nachkriegsmoderne“

15.10–15.45
RACHEL JULIA ENGLER, NEW YORK:
To Holland. Frank Lloyd Wright’s Urbanism in Postwar Rotterdam

15.45–16.15 Pause

16.15–16.50
ELENA MARKUS, MÜNCHEN:
Schweizerische Baugesinnung. Bescheidenheit als Ideologie

16.50–17.30
STEPHAN TRÜBY, MÜNCHEN:
Poststressale Architektur. Deutschland, Italien und Japan im Vergleich

Die Tagung ist öffentlich. Der Eintritt ist frei. Die Sprachen sind deutsch und englisch. Das Architekturmuseum der TUM zeigt im Vorhoelzer-Forum eine Archivpräsentation zur Nachkriegsarchitektur (nur am 22. und 23. Juni).

Konzeption: Dr. Regine Heß, r.hesstum.de

www.architekturmuseum.de
Facebook | Architekturmuseum TUM

Quellennachweis:
CONF: Architektur und Akteure in der Nachkriegsgesellschaft (München, 22-23 Jun 17). In: ArtHist.net, 07.06.2017. Letzter Zugriff 28.10.2025. <https://arthist.net/archive/15738>.

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