Beschreibung:
Als Pfarrkirche der Wiener und Wienerinnen, Repräsentationsobjekt der Landesfürsten und schließlich als Bischofskirche hat sich das Aussehen von St. Stephan über mehrere Jahrhunderte verändert. Besonders Herzog Rudolf IV. (1339-1365) gilt gemeinhin als großzügiger Bauherr der gotischen Kirche. Die sogenannte „Herzogswerkstatt“ soll damals auch, wohl im Auftrag Rudolfs IV., für die figurale Ausstattung der Kirche gesorgt haben, wozu im allgemeinen das Singer- und Bischofstor des Kirchenlanghauses, die Fürstenfiguren am Südturm und der Westfassade sowie die Liegefiguren des Fürstenpaares am Kenotaph gezählt werden.
Doch welches Ausstattungsprogramm und Baukonzept schwebten dem Herzog tatsächlich vor, als er die Pfarrkirche der Wienerinnen und Wiener zur Fürstengrablege auswählte? Welche Visionen verfolgte er für seine Repräsentation und seine Memoria? Und wie gestaltete sich der Bauverlauf der Kirche in ihrem zeitgenössischen Umfeld nach dem plötzlichen Tod des ehrgeizigen Landesfürsten im Jahr 1365? Die Tagung nähert sich diesen Fragestellungen mit zahlreichen Beiträgen, die erstmals in der 200jährigen Forschungsgeschichte zu St. Stephan auf Basis von fundierten Quellenstudien erarbeitet wurden.
Programm:
Mittwoch, 12.10.2016 - Grundlagen
11.00–13.00
Einlass und Registrierung
13.00-13.30
Begrüßung
Dombaumeister Wolfgang Zehetner
Domkustos Josef Weismayer, Domkapitular
13.30-14.15
Barbara Schedl, Universität Wien
St. Stephan in Wien im Kontext der Schriftquellen – Bauprozess, Bildwerke und Kultobjekte
14.15-15.00
Achim Hubel, Regensburg; Universität Bamberg
Der Hallenchor von St. Stephan – Überlegungen zum Verhältnis von Architektur und Plastik
15.00-15.30
Pause
15.30-16.15
Peter Kurmann, Universität Freiburg (CH)
Könige unter Heiligen – Bemerkungen zu den Konsolfiguren im „albertischen“ Chor
16.15-17.00
Susana Zapke, Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien
Musik, Aufführung und Öffentlichkeit. Zum Repräsentationsbegriff Herzog Rudolfs IV.
17.00-17.45
Lukas Wolfinger, Universität Göttingen
Reliquien - Ablässe - Liturgie. Zur Konzeption der Stephanskirche unter Herzog Rudolf IV.
Donnerstag, 13.10.2016 - Objekte
9.00-9.45
Stefan Breitling, Universität Bamberg
Die Wiener Fürstenportale – Beobachtungen zur Baukonstruktion und zum Bauablauf
9.45-10.30
Katharina Arnold, Universität Bamberg
Die Wiener Fürstenportale – Beobachtungen zum Entwurfsprozess und zur Bauausführung
10.30-11.00
Pause
11.00-11.45
Stephan Albrecht, Universität Bamberg
Die Wiener Fürstenportale im internationalen Kontext
11.45-12.30
Rainer Drewello, Universität Bamberg
Die Wiener Fürstenportale – Beobachtungen zu den Oberflächen
12.30-14.00
Mittagspause
14.00-14.45
Hans Nimmrichter, BDA Wien und Robert Linke, BDA Wien
Farbige Gestaltung des Bischoftors und Vergleiche mit zeitgleichen Fassungsbeständen an der Stephanskirche
14.45-15.30
Assaf Pinkus, Universität Tel Aviv
Precious Appearance; Graceful Movement: Courtly Decorum and the Viennese Stifterfiguren
15.30-16.00
Pause
16.00-16.45
Franz Zehetner, Dombauhütte Wien
Rudolf-Kenotaph
16.45-17.30
Manfred Koller, BDA Wien
Ergebnisse der Untersuchung der Skulpturen des Stiftergrabes in St. Stephan 1998
Freitag 14.10.2016 - Kontext
9.00-9.45
Romuald Kaczmarek, Universität Wroclaw (Breslau)
Was ist am Striegauer Tympanon mit der Pauluslegende wienerisch? Überregionale und regionale Kontexte der bildhauerischen Ausstattung der ehemaligen Johanniter- und Pfarrkirche in Striegau
9.45-10.30
Jakub Adamski, Universität Warschau und Thomas Flum, Universität Bamberg
Die Paulusportale in Wien und Striegau. Historischer und kunstgeschichtlicher Kontext einer Variation
10.30-11.00
Pause
11.00-11.45
Michael Viktor Schwarz, Universität Wien
Bilderzählung im Tympanon des Singertors
11.45-12.30
Klaus Niehr, Universität Osnabrück
Inhabited Architecture – Das Bischofs- und das Singertor an St. Stephan zu Wien und die Figurenportale des 14. Jahrhunderts
12.30-14.00
Mittagspause
14.00-14.45
Tim Juckes, Universität Wien
Von der Herzogs- zur Bürgerkirche. Nachrudolfinische Planänderungen und ihre Folgen für die „Fürstenportale“
14.45-15.30
Norbert Nußbaum, Universität Köln
Beobachtungen zu den Langhauswänden
15.30-16.00
Pause
16.00-16.45
Christian Freigang, FU Berlin
Überlegungen zur Nutzungstopographie der Stephanskirche im 14. Jahrhundert
16.45-17.30 Uhr
Barbara Schedl, Universität Wien
Resümee & Ausblick
anschließend
Abschlussempfang
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Tagungsgebühr:
pro Tag 15 € / gesamt 30 €
für Studierende: pro Tag 10 € / gesamt 20 €
um Anmeldung per email bis 01.10.2016 wird gebeten:
herzogswerkstattunivie.ac.at
Reference:
CONF: St. Stephan in Wien. Die "Herzogswerkstatt" (Wien, 12 - 14 Oct 16). In: ArtHist.net, Jun 14, 2016 (accessed Nov 20, 2024), <https://arthist.net/archive/13268>.