Materialität im Prozess
Interdisziplinärer Workshop
Interdisziplinärer Workshop im Rahmen der Kooperation zwischen dem DFG-Graduiertenkolleg "Materialität und Produktion" der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Andrea von Hülsen-Esch) und dem Kunsthistorischen Institut in Florenz – Max-Planck-Institut (Abteilung Wolf)
Organisation ǀ Kontakt
Hanna Baro
hanna.barokhi.fi.it
"Language matters. Discourse matters. Culture matters. There is an important sense in which the only thing that doesn't seem to matter anymore is matter."
(Karen Barad 2012)
Seit den 1980er Jahren ist ein sich stetig ausweitender Diskurs um die zentralen Konzepte und Begriffe von Materie, Material, Materialität und Materialisierung sowie deren unterschiedliche Ausdifferenzierungen zu beobachten. Diese Materialitätsdebatte erlebt aktuell in den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften eine derartige Hochkonjunktur, dass bereits seit einigen Jahren von vielen Seiten der 'material turn', also eine kulturwissenschaftliche 'Wende' hin zu den Objekten und zum Materiellen, ausgerufen wird (vgl. u.a. Daniel Miller, Ian Hodder, Dan Hicks, Bill Brown und Bruno Latour).
Ziel des interdisziplinären Workshops ist es, die Viel- bzw. Mehrstimmigkeit der aktuellen Materialitätsforschung aufzunehmen und diese anhand von Beiträgen aus den Bereichen der Literatur-, Medien- und Kulturwissenschaft, Kunstgeschichte und Philosophie zu diskutieren.
PROGRAMM
Mittwoch, 27. April 2016
14:30
Gerhard Wolf (Florenz)
Begrüßung
Andrea von Hülsen-Esch (Düsseldorf)
'Materialität und Produktion' in Düsseldorf
Einführung: Materialität im Prozess
15:00
Mediale Materialisierungen
Moderation: Maike Vollmer (Düsseldorf)
Martin Bartelmus u. Sergej Rickenbacher (Düsseldorf)
Von Fischen und Fiktionen. Das materiell-semiotische Netzwerk 'Georg Büchner'
Ethik der Materialität in der bildlichen Musiknotation
16:30 Pause
17:00
Materialität Transkulturell I
Moderation: Henrike Haug (Florenz)
Vera-Simone Schulz (Florenz/Berlin)
Materialität im Plural: Materialevokationen und Materialtransfer in transkultureller Perspektive
Sarah Sigmund (Düsseldorf)
Textile Hybridwesen – Transkulturelle Materialitäten im Werk von Yinka Shonibare MBE (RA)
Donnerstag, 28. April 2016
09:30
Materialität Transkulturell II
Moderation: Henrike Haug (Florenz)
Deborah Mortier (Düsseldorf)
Rethinking Entrepreneurship through Materiality
Bildende Kunst in Bewegung – Wie wird Kunst 'argentinisch'?
11:00 Pause
11:30
Architektur I
Moderation: Brigitte Sölch (Florenz)
Andreas Huth (Berlin)
Materialpotential. Kalkmörtel und Wandgestaltung im Florentiner Trecento
Virtuell vs. physisch – Risiken und Chancen unterschiedlicher architektonischer Entwurfskonzepte
13:00 Mittagspause
14:00
Fotografie und Materialität: Arbeiten in der Florentiner Photothek
Seminar mit der Leiterin Costanza Caraffa (Florenz)
(nur für Sprecher)
15:15
Produktionsprozesse
Moderation: David Magnus (Düsseldorf)
Julia Bärnighausen (Florenz)
Materialität, Fotografie und Produktion: Die Galleria Sangiorgi in Rom. Versuch einer Fallstudie zu fotografischen Praktiken im Kunsthandel des 19. Jahrhunderts
Materialisierungen von Arbeitsprozessen im zeitgenössischen Tanz
16:45 Pause
17:15
Materie – Material – Materialität
Moderation: Andrea von Hülsen-Esch (Düsseldorf)
Annette Hoffmann (Florenz)
"Wie weißer Käse": Zur Milchgrotte in Bethlehem und den Eigenschaften ihres Materials
Henrike Haug (Florenz)
"Da zeucht unnd extrahiert GOTT auß den felsen und subtiler erden ein materien zusammen" Vorstellungen zu Herkunft und Nutzen der Metalle im Umfeld der erz-gebirgischen Montanindustrie im 16. Jahrhundert
Freitag, 29. April 2016
09:30
Relationen
Moderation: Barbara Stoltz (Florenz/Marburg)
Katharine Stahlbuhk (Florenz)
Das Material als Bedeutungsträger in der Monochrommalerei Sienas
Intime Interferenzen: Überlegungen zur Materialität in der zeitgenössischen Kunst
11:00 Pause
11:30
Architektur II
Moderation: Hanna Baro (Florenz/Düsseldorf)
Ilka Mildenberger (Düsseldorf)
In Schutt und Asche: Zur Materialität von Geschichte bei Gregor Schneider
Maria Teresa Costa (Florenz)
Rebuilding Ruins, Rethinking Time
Veranstaltungsort
Kunsthistorisches Institut in Florenz
Max-Planck-Institut
Palazzo Grifoni Budini Gattai
Via dei Servi 51
I-50122 Firenze
Begrenzte Anzahl an Sitzplätzen
Quellennachweis:
CONF: Materialität im Prozess (Florence, 27-29 Apr 16). In: ArtHist.net, 25.04.2016. Letzter Zugriff 16.04.2025. <https://arthist.net/archive/12791>.