[English version below]
Vom Scheinen-Müssen, um sein zu können.
Nachhaltigkeit – Eine normative Fiktion in Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft
Geleitet von der Frage nach der kommunikativen Konstruktion von Nachhaltigkeit in Kunst und Gesellschaft, beschäftigt sich der Workshop interdisziplinär mit Nachhaltigkeit als einer sozialen Fiktion. Aufbauend auf den vier Säulen der Nachhaltigkeit, die die ökonomische, ökologische, soziale und kulturelle Dimension umfassen, werden sowohl zeitgenössische Kunstwerke als auch wissenschaftliche Beiträge präsentiert und diskutiert.
Welchen Anteil hat die Kunst bei der Schaffung von Aufmerksamkeit und bei der Vermittlung von Nachhaltigkeit? Wie wird im Rahmen der Kunst die „Nachhaltigkeit“ zum Thema? Welche utopischen und dystopischen Entwürfe dienen der künstlerischen Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeit als Motive und Schablonen? Welche Rolle spielen Moral und Ethik bei der ästhetischen Darstellung von Nachhaltigkeit?
Die wissenschaftlichen Beiträge bewegen sich nicht innerhalb des Nachhaltigkeitsdiskurses, sondern machen ihn selbst zum Untersuchungsgegenstand. Es geht im Workshop darum, dem Imaginären nachzuspüren, das sich in der kommunikativen Konstruktion ‚Nachhaltigkeit’ niederschlägt.
Was uns daran reizt, ist der Ubiquitätsanspruch der Nachhaltigkeit und die extreme Normativität, der nur noch schwer zu entkommen ist; vielleicht mithilfe der Kunst, die Nachhaltigkeit nicht als einzige Lesart akzeptiert, sondern sie in ein Spektrum anderer ethischer, vielleicht auch religiöser Gesichtspunkte einordnet?
--
Seeming to be to become reality.
Sustainability – A normative fiction in art, science and society
Guided by the question of the communicative construction of sustainability in art and society the workshop adresses sustainability as social fiction. Based on the four pillars of sustainability, including the economic, ecological, social and cultural dimension, both contemporary art as well as scientific papers will be presented and discussed.
What part does the art play in creating awareness and in the mediation of sustainability? How is ‘sustainibility’ produced in the context of art? Which utopian and dystopian designs serve the artistic exploration of sustainability in motifs and stencil? What is the role of morality and ethics in the aesthetic representation of sustainability?
The presented contributions do not move within the sustainability discourse, but make itself to the object of investigation. We are concerned to trace the imaginary, that is precipiated in the communicative construction of sustainability.
What excites us is the claim of ubiquity in the construction of sustainability and the extreme normativity, which is only difficult to escape; maybe using the art that does not accepted sustainability as only reading, but arranges it in a range of other ethical, perhaps religious aspects?
Programm
Freitag, den 19.02.2016
Ab 13.00 Uhr
Ankunft
13.30-14.30 Uhr
Begrüßung und Einführung
14.30-15.15 Uhr
Dana Gieseke (FuturZwei Stiftung/ Berlin)
Vorstellung von FuturZwei
15.15-15.30 Uhr
Kaffeepause
15.30-16.30 Uhr
Melanie King (Künstlerin/ London)
Vorstellung ihrer künstlerischen Projekte
Michiko Nitta (Künstlerin/ London)
Vorstellung des Künstlerkollektivs BurtonNitta
16.30-17.00 Uhr
Kaffeepause
17.00- 17.45 Uhr
Sacha Kagan (Leuphana Universität Lüneburg)
Cultures of Sustainability, Cultural Sustainability: "Proving the World more Imaginary"
17.45-18.45 Uhr
Abschlussdiskussion
Samstag, den 20.02.2016
9.00-9.15 Uhr
Einführung
09.15-10.45 Uhr
Maria Bremer (Freie Universität Berlin)
Narrative planetarischer Einheit. Der kuratorische Anteil an der Konstruktion des Anthropozäns am Beispiel der Ausstellung 'The Whole Earth'
Anna Carnap (Leuphana Universität Lüneburg)
Dem Imaginären auf der Spur – empirische Zugänge am Beispiel der normativen Fiktion 'Geschlecht'
10.45-11.00 Uhr
Coffee break/ Kaffeepause
11.00-12.30 Uhr
Tobias Schlechtriemen (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)
Imaginationen von Ganzheit im Nachhaltigkeitsdiskurs
Anita Hosseini (Leuphana Universität Lüneburg)
Parallelweltlicher Blick auf die Wirklichkeit – Atelier van Lieshouts 'SlaveCity'
12.30-13.30 Uhr
Mittagspause
13.30-15.00 Uhr
Abschlussdiskussion
Um Anmeldung wird bis zum 10.02.2016 unter anita.hosseinileuphana.de gebeten.
Quellennachweis:
CONF: Sustainability - A Normative Fiction in Art (Lüneburg, 19-20 Feb 16). In: ArtHist.net, 24.01.2016. Letzter Zugriff 30.12.2024. <https://arthist.net/archive/12062>.