ANN 01.12.2015

Veranstaltungen ZI (München, 2-17 Dec 15)

02.–17.12.2015
www.zikg.eu/veranstaltungen

Iris Lauterbach, München

Veranstaltungen: Vorträge, Workshops

Beginn und Ort, wenn nicht anders angegeben: 18.15 Uhr, Zentralinstitut für Kunstgeschichte, Katharina-von-Bora-Str. 10, 80333 München, Vortragssaal 242

2. Dezember 2015
Vortragsreihe "Bilderwissenschaften und Kunstgeschichte" - Geschichte
Bernhard Jussen, Frankfurt am Main
Von Mark Aurels Pferd zur Sexualität Christi. Bausteine für eine Objektgeschichte mittelalterlicher politischer Theorie

Der Vortrag will exemplarisch behandeln, wie sich die eingespielten Deutungsmuster zur mittelalterlichen Geschichte verschieben dürften, wenn sie auf Objekten statt auf Texten gründen würden.

Prof. Dr. Bernhard Jussen ist Professor für mittelalterliche Geschichte an der Goethe-Universität Frankfurt. Seine Forschungen konzentrieren sich auf das lateinische Europa, insbesondere auf politische Semantik, auf den Zusammenhang von verwandtschaftlichen und politischen Systemen und auf das Verhältnis von objektbasierten und textbasierten historischen Entwürfen. Im Jahr 2007 erhielt er den Leibnizpreis der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

9. Dezember 2015, Großer Lesesaal der Bibliothek
Studienzentrum zur Moderne - Bibliothek Herzog Franz von Bayern am Zentralinstitut für Kunstgeschichte
Aus Anlass der Schenkung des Audio-Archivs von Wilhelm Christoph Warning an das Zentralinstitut für Kunstgeschichte

Zeugenbefragung: Das Ende des 20. Jahrhunderts - ein Richtungswechsel in der Kunst?
Wilhelm Christoph Warning im Gespräch mit Katharina Sieverding und Armin Zweite

Vielleicht kann man Joseph Beuys' große Installation aus Basaltstelen, die 1983 in der Münchner Version entstand, als Abgesang auf das 20. Jahrhundert interpretieren. Zumindest war in diesen Jahren viel die Rede vom "Ende der Moderne", nicht zuletzt auch in der Kunst. Catherine Davids documenta X im Jahr 1997 schien das zu bestätigen. Umbrüche also, Verwerfungen? Oder doch Kontinuität, die den Dynamiken gesellschaftlicher und technischer Veränderungen folgte?
Darüber sprechen als Zeitzeugen die Künstlerin Katharina Sieverding und der Kunsthistoriker Armin Zweite mit dem Kunstkritiker und Hörfunkmoderator Wilhelm Christoph Warning.
Wir weisen alle Gäste darauf hin, dass während der Veranstaltung Film- und Tonaufzeichnungen von ARD Alpha angefertigt werden, die im Anschluss in verschiedenen Medien veröffentlicht werden.

Workshop 10. Dezember 2015, 14.15 Uhr, Vortragssaal, 2. OG
Andrew Hemingway, London
"Die wahre 'Phantasie' ist der geläuterte Spiegel der Gegenwart." Georg Scholz's Kleinstadt pictures of 1922-3 as Dadaistic parodies of Heimatkunst

The focus of this paper is two paintings by the Karlsruhe-based artist Georg Scholz from 1922-3 - Badische Kleinstadt bei Tage and Deutsche Kleinstadt bei Nacht - which attracted considerable attention at the moment of their production. I will suggest that the pictures acquired their specific force as Dadaistic parodies of the Heimatkunst that was such a predominant feature of the Karlsruhe artistic field in the years of Scholz's formation. The paintings stand at the high point of Scholz's commitment to a "tendenziöse" Kunst grounded in Kitsch before his shift to a Neue Sachlichkeit idiom.

Prof. Dr. Andrew Hemingway was educated at the universities of Hull, East Anglia, and London. From 1987-2010 he taught at University College London, where he is currently emeritus professor of history of art.

16. Dezember 2015
Vortragsreihe "Bilderwissenschaften und Kunstgeschichte" - Visualisierung
Dominik Lengyel, Berlin
Visualisierung

Workshop 17. Dezember 2015, 14.15 Uhr, Vortragssaal, 2. OG
Marie-Louise Monrad Möller, Stipendiatin des Freistaats Sachsen am ZI
J. C. Dahl und die Entdeckung der norwegischen Landschaft

Norwegen, geographisch entlegen und bis zum Ende des 18. Jahrhunderts kaum bereist, bot lange eine Projektionsfläche für Topoi des düsteren Nordens. Als Norwegen 1814 sein erstes eigenes Grundgesetz proklamierte, endete eine 434 Jahre währende Unionszeit mit Dänemark. Das Land schien nun aus "400-jähriger Nacht" (Ibsen) zu erwachen. In vielfältiger Weise entspann sich die Suche nach einer eigenen norwegischen Identität. Vor diesem Hintergrund ist auch das Schaffen des in Bergen geborenen Malers Johan Christian Clausen Dahl zu betrachten. Als Student in Kopenhagen und Professor in Dresden entdeckte er die Landschaft seiner Heimat für die Malerei. Der Workshop stellt das Dissertationsprojekt "Andreas Aubert und die Erfindung der norwegischen Kunstgeschichte" (Arbeitstitel) vor. Im Besonderen soll dabei ein Einblick in den aktuellen Forschungsstand in Bezug auf Dahl und dessen Entdeckung der norwegischen Landschaft gegeben und ihr Zusammenhang mit Dahls Tätigkeit als Denkmalschützer diskutiert werden.

Quellennachweis:
ANN: Veranstaltungen ZI (München, 2-17 Dec 15). In: ArtHist.net, 01.12.2015. Letzter Zugriff 20.05.2025. <https://arthist.net/archive/11634>.

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