Kolloquium "Künstlerinnen schreiben"
Im Zentrum des von der FONTE Stiftung geförderten zweitägigen Kolloquiums stehen Künstlerinnen, vornehmlich Malerinnen, die ihren künstlerischen Ausdruck auch mit, beziehungsweise in der Sprache gesucht oder gefunden haben.
In Anlehnung an Roland Barthes' Unterscheidung zwischen dem "Schriftsteller", der "schreibt", und dem "scriptor", der einen Aufsatz, ein Vorwort, einen Artikel usw. zu vermitteln gedenkt, wird hier der Frage nach der Schreibweise einer bildenden Künstlerin, also sowohl ihrem bildlichen als auch sprachlichen Ausdruck nachgegangen.
Möglicherweise lässt sich ein Zusammenhang zwischen den medialen Ansätzen sehen, möglicherweise ergänzen oder durchkreuzen sie sich. Die Interpretationen sollten charakteristische Merkmale in der jeweiligen künstlerischen Formensprache erfassen und nach einer über beide Medien sich gegenseitig erhellenden Ästhetik fragen.
Programm
1. Juli 2015
Prolog
10.00 Renate Kroll: Begrüßung
10.30 Miriam-Esther Owesle: Pro domo
Vorträge
Moderation: Anna-Lisa Sonnenberg
1. Zur künstlerischen Interdependenz von Malerei (oder Fotografie) und Lyrik
11.00 Désirée Monsees: Giulia Lama – venezianische Malerin und Dichterin um 1700
11.45 Gitta Ho: Gemälde und Gedichte zwischen Paris und Dresden – die Künstlerin Clara Biller
12.30 Sandra Hettmann: Susána Thénons „Zwillingsleidenschaften“ Lyrik und Fotografie
13.15 Mittagessen
2. Verdoppelung, Kompensation oder Durchquerung des künstlerischen Ausdrucks im Text
14.30 Johann Thun: Malen als Übersetzen. Jeanne Mammen und Arthur Rimbaud
15.15 Oriana Poeta: Aspekte der „spazialen“ Schreibweise im bildnerischen und literarischen Werk von Milena Milani
16.00 Kaffee
16.15 Angela Braum: Divergenzen und Konvergenzen im bildnerisch-künstlerischen und lyrischen Werk Meret Oppenheims
17.00 Katrin Ströbel: Zeichnen ist Schreiben. Zeichnen ist eine Form zu denken. Zu den Texten von Nanne Meyer
18.30 Abendessen
19.30 Suite für Cello und Reifrock - Julia Kursawe (Barockcello) & Irene C. González (Tanz)
20.30 Ausklang auf der Terrasse und im Park
2. Juli 2015
3. Biografische, theoretische, genderspezifische Ansätze und Begründungen des bildnerisch-künstlerischen Werks
10.00 Michaela van den Driesch: Gisela Breitling: Malerin und Autorin
10.45 Johanna Wybrands: Malen als literarischer Sehnsuchtstopos in Franziska zu Reventlows „Ellen Olestjerne“
11.30 Anne Kern: Verwirbelungen: Kunst und Leben von Juana Borrero
12.15 Mittagessen
13.15 Leena Eilitta: Der künstlerische und literarische Realismus bei Helena Westermarck
14.00 Tee
14.15 Marion Thielebein: Sprache als Material. Texte und Texturen bei Agnes Martin, Louise Bourgeois, Hanne Darboven und Francis Zeischegg
Epilog
15.00 Miriam-Esther Owesle: Resumée
15.30 Renate Kroll: Schlusswort
Kontakt
FONTE
Stiftung zur Förderung des geisteswissenschaftlichen Nachwuchses
Prof. Dr. Renate Kroll
Viktoria-Luise-Platz 9
10777 Berlin
renate.krollromanistik.hu-berlin.de
Veranstaltungsort
Gutshaus Neu-Cladow
Neukladower Allee 9-12
14089 Berlin
Verkehrsverbindung:
Bus X 34 (Neukladower Allee), Fähre F 10 (Imchenplatz)
Organisation
Dr. Miriam-Esther Owesle
oweslezedat.fu-berlin.de
Quellennachweis:
CONF: Künstlerinnen schreiben (Berlin, 1-2 Jul 15). In: ArtHist.net, 30.05.2015. Letzter Zugriff 16.04.2025. <https://arthist.net/archive/10444>.