65. Kunsthistorischer Studierenden Kongress
Vom 24.-27. Mai 2001 richtete das Kunsthistorische Institut der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität den 65. Kunsthistorischen Studierenden Kongress aus. Zum Thema „R(h)einschauen - Die Rheinische Kunst in Beziehung zu den übrigen Kunstlandschaften Europas“ waren Studierende der Kunstgeschichte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz aufgerufen, einen wissenschaftlichen Beitrag zu leisten. Die dreitätige Veranstaltung gliederte sich in Vorträge, Exkursionen und Diskussionsrunden.
Zum Auftakt der Tagung stellte die Germanistin Petra Gropp (Mainz) Arbeiten des Kölner Autors Rolf Dieter Brinkmann vor und verknüpfte mit ihrer interdisziplinären Forschung die deutsche Literatur mit den künstlerischen Strömungen der 60er und 70er Jahre. In den folgenden Sektionen konnten die Teilnehmer zwischen Führungen am Kölner Dom, durchgeführt von Thomas Hoeltken (Köln) und Matthias Deml (Bonn) sowie am Bonner Münster, geleitet von Magdalena Rengier (Bonn), auswählen. Stefan Fischer erläuterte die bewegte Geschichte der Sammlungen des Museums Ludwig und des Wallraf-Richartz-Museums in Köln. Im Vordergrund stand nicht nur die bereits vieldiskutierte Architektur des Neubaus, sondern auch ihr Zusammenspiel mit den ausgestellten Kunstwerken.
Am zweiten Kongresstag wurde das Thema „Rheinische Romanik“ erneut von Anita Boomgarden (Bonn) mit einem Beitrag über den Dom zu Speyer aufgegriffen. Jens Stoecker (Kaiserslautern) sprach über den „Malkasten“, das Forum der Düsseldorfer Kunstschaffenden. Irina Tarassova (Berlin) widmete sich dem Vergleich von Reiterdenkmälern in Düsseldorf, Berlin und St. Petersburg. Wahlweise führte Yvonne Northemann (Bonn) zur romanischen Doppelkirche St. Clemens, Schwarzrheindorf. Alexandra Offermann (Bonn) gewährte einen Einblick ins Arithmeum, dem Museum des Institutes für diskrete Mathematik der Universität Bonn. Ingmar Laehnemann (Bonn) mit Ruth Heftrig (Bonn) als „technischer Assistentin“ gaben mit ihrer Präsentation über „Kunst und Fußball“ eine „Einführung in die Kunstgeschichte für FußballerInnen und eine Einführung in den Fußball für KunstgeschichtlerInnen“.
Ein wichtiger Bestandteil des KSK, das Abschlussplenum, befasste sich auch diesmal mit Fragen zur aktuellen Hochschulpolitik (Bachelor- Abschluss, Junior-Professur, etc.). In einer Diskussion kam außerdem die problematische Arbeitsmarktsituation für Kunsthistoriker zur Sprache, deren Ergebnisse in einer schriftlichen Stellungnahme von studentischer Seite formuliert wurden. Abschließend ließen die Teilnehmer auf Initiative von Klaus Goeppl (Bonn) nach einem Besuch der frühgotischen Hallenkirche in Ahrweiler die Tagung bei einem Glas Wein ausklingen.
Dieses vielfältige Programm verfolgten ca. 50 Studierende aus Berlin, Bochum, Freiburg, Kaiserslautern, Köln, Mainz, München und Regensburg. Ihre Kommilitonen und Kommilitoninnen aus Bonn stellten ihnen Schlafplätze zur Verfügung. Positiven Anklang fand der KSK auch bei den Angehörigen des Kunsthistorischen Institutes der Universität Bonn, die diese studentische Initiative tatkräftig unterstützten. Während der Vorbereitungszeit erreichten uns interessante Anfragen von Außenstehenden sowie Studierenden anderer Studienfächer und ergaben sich durch Internet und Werbung internationale Kontakte.
Der 65. KSK gestaltete sich für alle Studierenden als voller Erfolg und erhofft sich auch für die kommenden Veranstaltungen eine rege Teilnahme. Als wichtiges Sprachorgan für Studierende der Kunstgeschichte bietet der KSK die Möglichkeit, sich unabhängig vom regulären Studienbetrieb für studentische Belange einzusetzen. Wir möchten uns mit dieser Institution verstärkt an die Öffentlichkeit wenden, das Interesse der Studierenden wecken und zur aktiven Teilnahme auffordern. Zukunftsperspektiven des Kunsthistorischen Studierenden Kongresses sollen auf einem Sonder-KSK der Ruhr- Universität Bochum am 2./3. November 2001 besprochen werden.
Empfohlene Zitation:
Sofia Becker, Petra Kissling: [Tagungsbericht zu:] 65. KSK (Bonn, 24.–27.05.2001). In: ArtHist.net, 26.07.2001. Letzter Zugriff 09.10.2024. <https://arthist.net/reviews/394>.
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