CFP 27.02.2011

Archimaera #5: GRENZWERTIG / THRESHOLDS

Eingabeschluss : 31.05.2011

Martino Stierli

(For English version please scroll down).

Call for Papers: Archimaera #5: GRENZWERTIG

Grenzen schärfen den Blick für Eigenarten. Grenzerfahrungen weiten den Horizont. Wo liegen die Grenzwerte der Architektur?
Mit dem Thema Grenzwertig wird im fünften Heft von archimaera ein besonders interdisziplinäres Phänomen der Baukunst in den Blick genommen. Grenzen definieren Gebiete unterschiedlicher Eigenschaften. Indem sie trennen, etwa das Bekannte vom Unbekannten, das Innen vom Außen oder das Alte vom Neuen, machen sie Gegensätzlich- wie Gemeinsamkeiten bewusst und schärfen den Blick für die jeweiligen Eigenarten.
Die Ausgestaltung von Grenzen und Übergängen gehört zu den archetypischen Architekturphänomenen. Die Prägnanz ihrer Ausbildung variiert vom fast unmerk¬lich nuancierten Wechsel bis hin zur überhöhten Marke, ihre Durchlässigkeit von der Festschreibung der Trennung bis hin zur Einladung zum Überschreiten. Je nach Bewertungskriterium und Betrachtungsabstand beinhaltet eine Grenze dabei statt einer eindeutigen Trennlinie häufig Zonen, die weder der einen noch der anderen Seite zugeordnet werden können. Das Zusammenspiel aus diesseitigem und jensei-tigem Bereich und der Unschärfe als räumliche Aufweitung des „Dazwischen“ macht den Wert einer Grenze aus – und lohnt eine näher gehende Betrachtung.

Bewusst gezogene Grenzen erzählen von Intentionen dessen, der die Trennlinie zieht. Dieser Bezug wird auch beispielhaft deutlich an besonderen Orten, an denen etwa Grenzüberschreitungen als Übergang von einem Lebensabschnitt in den nächsten zelebriert werden.

Zu Grenzen muss man vorstoßen. Die auf diesem Weg des Annäherns gewonnene Erfahrung liefert zumeist schon aufschlußreiche Eindrücke. Um auf „die anderen Seite“ zu gelangen, muss man Grenzen überschreiten. Das Erleben einer solchen „Grenzerfahrung“ führt häufig zu Anpassungen des bislang bekannten Grenz¬verlaufes an die neuen Erkenntnisse. Die Auseinandersetzung mit den Rändern ist daher ebenso wie der Blick über die Grenze hinweg ein geeignetes Werkzeug, den Charakteristika des eigenen Umfeldes auf die Spur zu kommen.

Es stellen sich Fragen. Auf welche Art und zu welchem Zweck wurden und werden Grenzen formuliert? Welchen Wert stellten und stellen sie dar? Welche Erfahrungen werden beim Vordringen in Grenzbereiche der Architektur gemacht? Welche Werkzeuge sind für eine solche Annäherung geeignet? Welche Tendenzen der Entwicklung sind festzustellen? Wo liegen die Grenzwerte der Architektur?

archimaera lädt ein, an der Diskussion teilzunehmen. Für das geplante Heft werden Beiträge gesucht, die sich dem Phänomen der „Grenz-Wertigkeit“ in ihrer Vielschichtigkeit aus unterschiedlichsten Richtungen nähern, etwa in physischer/ territorialer, soziologischer/ kultureller oder auch konstruktiver Hinsicht. Wir freuen uns auf wissenschaftliche und kreative Beiträge.

Bitte senden Sie Vorschläge für Beiträge in Form eines einseitigen Exposés bzw. einer Arbeitsprobe bis zum 31. Mai 2011 an:

Redaktion archimaera
Dr.-Ing. Joachim Müller
joachim.muellerarchimaera.de

Die Auswahl der Beiträge erfolgt bis Ende Juni 2011. In einem zweiten Schritt sind die ausgewählten Beiträge in ausgearbeiteter Form bis zum 30.September 2011 einzureichen.


Call for Papers: Archimaera #5: GRENZWERTIG (THRESHOLDS)

archimaera #5 Grenzwertig (Thresholds) will focus on a particularly interdisciplinary phenomenon of architecture. Thresholds define zones of different qualities. By separating the known form the unknown, inside from outside, or the old from the new, among other things, they render conscious similarities as well as differences and thereby bring to the fore the respective characteristics.

The design of thresholds and passages counts among the archetypical subjects of architecture. The conciseness of their formulation varies from the almost unnoticeable nuance to the exaggerated marker, while their permeability extends from the fixation of the separation to an invitation to cross over. Depending on the criteria of evaluation and the viewing distance, thresholds or boundaries often include intermediary zones that cannot be assigned to one or the other side. The interaction of "here and there", in and out, and the vagueness of the space of in-between make for the value of boundaries and are worth a closer look.

Willingly defined boundaries tell about intentions. This aspect is inherent for example in such instances where passing boundaries is celebrated (or ritualized) as a transition from one period of life to another.

Boundaries must be pushed forward to. Experience gained while approaching often reveals illumination impressions. To get to the other side, one has to cross the line. Such an experience often leads to adjustment of the boundary line to the newly gained knowledge. The questioning of boundaries as well as the gaze across is an appropriate tool to find out the characteristics of one’s own environment.

This addresses a number of issues. How and for what purposes have boundaries been defined and are they defined today? What were and are their values? What kind of experience can be made approaching thresholds in architecture? Which tools are suitable for such an approach? What tendencies of historical development can be made out?
archimaera invites to contribute to this discussion. For the upcoming archimaera #5 we are looking for scientific and creative articles in English or German addressing the complex phenomenon of the "value of boundaries" from different perspectives that take into account physical/ territorial, sociological/ cultural or even constructive aspects.

Please send your proposals as a one-side exposé or a sample of work by May 31st 2011 to:

archimaera
Dr.-Ing. Joachim Müller
joachim.muellerarchimaera.de

The editorial board will decide about the contributions for the next issue in June 2011.
In a second step, the selected authors will be asked to submit their articles until
September 30th 2011.

Quellennachweis:
CFP: Archimaera #5: GRENZWERTIG / THRESHOLDS. In: ArtHist.net, 27.02.2011. Letzter Zugriff 03.11.2025. <https://arthist.net/archive/986>.

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