CFP Nov 26, 2014

Asienbilder (München, 17-18 Sep 15)

München, Sep 17–18, 2015
Deadline: Feb 1, 2015

Alexandra Wedl

-- English version below --

Call for abstracts

Konferenz: Asienbilder: „Russlands Orient“ und der Ferne Osten in der Geschichte der Fotografie

Deadline: 1. Februar 2015

Organisatoren:
Laura Elias, Universität Basel, laura.eliasunibas.ch
Andreas Renner, Ludwig-Maximilians-Universität, München, andreas.rennerlmu.de

Vor wenigen Wochen ist im wiedereröffneten Museum für Ostasiatische Kunst in Köln eine beeindruckende Ausstellung über die fotografische Entdeckung Asiens zu Ende gegangen. Anhand der Exponate war nachzuverfolgen, wie die Fotografie bereits wenige Jahre nach ihrer Erfindung im Gepäck europäischer Reisender nach Asien und dort bald in andere Hände wanderte. Außereuropäische Fotografen lernten schnell, mit fotografischen Ansichten von Asien die Geldbeutel des europäischen Publikums zu öffnen. Die Kölner Museumsschau folgte der Kamera auf ihrem Siegeszug von Istanbul über Indien und Südostasien bis nach Yokohama – doch ganz Nordasien blieb unberücksichtigt. Dabei ist die fotografische Erschließung dieser Region, die zum Zarenreich und später zur UdSSR gehörte, durchaus gut dokumentiert. Wissenschaftliche Forschungsreisende, Touristen und später Fotojournalisten schufen auch in Russland seit der Mitte des 19. Jahrhunderts ein eindrucksvolles fotografisches image von Asien.

Der „russische“ Blick auf die asiatischen Gebiete innerhalb der Grenzen des Zarenreichs bzw. der Sowjetunion stellt den ersten thematischen Schwerpunkt der geplanten Konferenz dar. In welchem Kontext sind die Bilder entstanden, und wie wurden sie rezipiert? Welche images wurden vom asiatischen Russland anhand fotografischer Aufnahmen konstruiert? Lassen sich die Bilder beispielsweise in ein Modell des visuellen Orientalismus einordnen, oder gab es einen spezifisch russischen Blick auf Asien? Welche Rolle spielten Fotografen, die aus den asiatischen Gebieten stammten, und wie entwickelte sich die Fotografie dort im Vergleich und in Auseinandersetzung mit dem Zentrum?

Russlands Asien endete aber nicht an den fernöstlichen Grenzen des Zarenreichs bzw. der Sowjetunion. Darüber hinaus weckten auch fernöstliche Gebiete wie China und Japan die Faszination der russländischen/sowjetischen Fotografen und ihrer Rezipienten. Deshalb soll ein zweiter Akzent auf der Frage liegen, inwiefern sich die fotografische Konstruktion des Fernen Ostens von der des Orients innerhalb der eigenen Grenzen unterschied? Und wie nahmen wiederum reisende Fotografen aus dem nicht-russischen Asien die asiatischen Gebiete des Zarenreichs bzw. der Sowjetunion wahr?

Ein dritter Fokus soll auf die Fotografen und die fotografische Infrastruktur gerichtet werden. In der Kölner Ausstellung fanden auch russische Reisende Erwähnung, die zu den Wegbereitern der Asien-Fotografie zählten. Es waren zum Beispiel Abgesandte des Zaren, die bereits im Jahr 1842 die erste
Fotokamera an den persischen Hof brachten. Nur wenige Jahre später begannen russische Fotografen mit der systematischen Erkundung der asiatischen Gebiete des Imperiums. Die Aufnahmen einiger dieser Expeditionen (wie das Turkestan-Album von 1872 oder, aus späterer Zeit, die Bildreportage des sowjetischen Fotografen Maks Al’pert) haben auch über die Landesgrenzen hinaus Bekanntheit erlangt. Doch sowohl ihre diachrone Einordnung in andere fotografische Serien als auch ihre synchrone Verknüpfung mit zeitgenössischen (stilistischen bis politischen) Ansprüchen und (medialen oder sozialen) Wirkungsmöglichkeiten sind kaum erforscht. Dies ist aber nötig, um über eine Analyse von Fotografien, die in Asien entstanden sind, zu einer Analyse von Asienbildern zu gelangen.

Die Konferenz wird diese drei Fragenkomplexe nicht erschöpfend behandeln können. Sie stellen eine Perspektive dar, um Projekte zu einzelnen Fotografen, wiederkehrenden Motiven, Ausstellungen oder Gesellschaften zu diskutieren. Die Tagung versteht sich auch als Bestandsaufnahme für ein zu erschließendes und zu vernetzendes Forschungsfeld. Daher sind Predocs und Postdocs besonders willkommen, ihre laufenden Projekte vorzustellen. Um eine anregende und intensive Diskussion zu ermöglichen, wird erwartet, dass alle papers vier Wochen vor der Konferenz eingereicht und in München selbst nur noch Impulsvorträge (maximal 15 Minuten) gehalten werden. Interessierte aus allen mit der Fotogeschichte kompatiblen Disziplinen, die an der Konferenz teilnehmen möchten, schicken bitte an die Organisatoren bis zum 1. Februar 2015 einen Themenvorschlag (maximal eine Seite) zusammen mit einem kurzen CV. Die Konferenzsprach ist Englisch. Eine Kostenübernahme ist geplant, kann aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht vollständig zugesagt werden.

Kontakt

Laura Elias
Universität Basel
Departement Geschichte
Kanonengasse 27
CH-4051 Basel
laura.eliasunibas.ch

Prof. Dr. Andreas Renner
Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien
Ludwig-Maximilians-Universität
Maria-Theresia-Str. 21
D-81675 Munich
andreas.rennerlmu.de

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Call for abstracts

Conference: Photographing Asia: Images of Russia’s orient and the Far East in the 19th and 20th centuries

Deadline: 1 February 2015

Organizers:
Laura Elias, University of Basel, laura.eliasunibas.ch
Andreas Renner, Ludwig Maximilians University, Munich, andreas.rennerlmu.de

With its recent remarkable exhibition on the photographic discovery of Asia, the reopened Museum of East Asian Art in Cologne focused on how photography was introduced to Asia by European travellers and was soon adapted by non-Europeans who then quickly learned how photographs of Asia could loosen the European purse strings. The museum's exhibits followed the camera's triumph from Istanbul to India, from South-East Asia to Yokohama, while disregarding the entire Northern Asia. And yet, the photographic discovery of a region that once belonged to Tsarist Russia and later to the USSR has been quite well documented. Since the mid-19th century, explorers, tourists, and later photo journalists have also been creating an impressive photographic image of Russia's Asia.

The Russian view of the Asian territories within the borders of the Tsarist Empire or Soviet Union is the main focus of our conference. In what context were the pictures taken, how were they perceived? What images of Asian Russia were constructed on the basis of such photographic depictions? Can those images be classed with a model of visual orientalism or was there a typical Russian view of Asia? What role did the photographers from the Asian territories play and how did photography develop there in comparison with and contestation with the centre of the empire?

Russia's Asia did not end at the far-east borders of the Tsarist Empire or the USSR, though. “Exotic” areas like China or Japan fascinated Russian and Soviet photographers and their recipients. Thus the second emphasis should be on how the photographic construction of the Far East differed from the oriental depictions within their own borders, and how travelling photographers from non-Russian Asia perceived the Asian parts of the Tsarist Empire in the USSR.

A third focus will be put on photographers and their photographic infrastructures. The Cologne show also referred to the Russian travellers as being among those who paved the way for photographing Asia. Some of them were emissaries of the Tsar and had taken the first camera to the Persian Court in as early as 1842. Only a few years later, Russian photographers started their systematic discoveries of the empire's Asian territories. Some of their photos (e.g. the Turkestan album of 1872 - or later- the picture stories by the Soviet photographer Maks Al'pert) were renowned beyond the national borders. And yet, their diachronic placement in other photographic series as well as their synchronic connection with contemporary (stylistic to political) demands and (medial or social) impacts have only been insufficiently studied. However, this is a basic prerequisite for advancing to an analysis of images of Asia based on photographs taken in Asia.

The conference will certainly not exhaust all the afore-mentioned issues. They should offer new perspectives on the history of photography in Russia regarding individual photographers, recurrent motifs, exhibitions or societies. Furthermore, our idea is to take stock of an expanding (and expandable) field of research and to create networks. Thus we explicitly invite pre-docs and post-docs to present their projects. For an inspiring and intensive discussion it is essential that you hand in your papers by no later than 4 weeks before the conference and limit yourselves to a maximum of 15 minutes' speaking time in Munich. We welcome participants working in the history of photography and related/compatible disciplines. Please hand in your proposals and short CVs by 1 February 2015. The Conference language will be English. Currently we cannot confirm full cost coverage but we do hope that we can reimburse (most of) your expenses.

Contact

Laura Elias
University of Basel
Departement of History
Kanonengasse 27
4051 Basel
Switzerland
laura.eliasunibas.ch

Prof. Dr. Andreas Renner
Graduate School for
East and Southeast European Studies
Ludwig Maximilians University Munich
Maria-Theresia-Str. 21
81675 Munich
Germany
andreas.rennerlmu.de

Reference:
CFP: Asienbilder (München, 17-18 Sep 15). In: ArtHist.net, Nov 26, 2014 (accessed Oct 9, 2024), <https://arthist.net/archive/8992>.

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