CONF 04.02.2011

Kunst sammeln - Kunst handeln

Wien, 23.–25.03.2011

Kommission für Provenienzforschung

Kunst sammeln – Kunst handeln
Internationales Symposium in Wien
Mittwoch, 23.– Freitag, 25. März 2011

Seit 1998 untersuchen die Mitglieder der
Kommission für Provenienzforschung des österreichischen Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur in Wien die Provenienzen der in den Bundesmuseen und Sammlungen befindlichen Objekte gemäß den Kriterien des österreichischen Kunstrückgabegesetzes von 1998.
Als besonderes Desiderat erwies sich in diesem Zusammenhang die Erforschung der Rolle des mitteleuropäischen Kunsthandels. Es kann inzwischen als Tatsache gelten, dass der Kunsthandel tief in den nationalsozialistischen Kunst- und Kulturgutraub verstrickt gewesen ist – der wiederum als Teil der nationalsozialistischen Verfolgungs-, Vertreibungs- und schließlich Vernichtungspolitik betrachtet werden muss.
Kunst- und Antiquitätenhandlungen sowie Antiquariate in jüdischem Eigentum wurden arisiert, entzogen oder zwangsweise aufgelöst, Warenbestände veräußert und Sammlungen zerschlagen. Verfolgte Jüdinnen und Juden sahen sich gezwungen, privaten Kunstbesitz und Bibliotheken weit unter dem tatsächlichen Wert an Händler und Händlerinnen regelrecht zu verschleudern, um ihre Flucht oder diskriminierende Steuern bezahlen zu können. Der Kunsthandel zählte zu den großen Profiteuren dieser gewaltsamen rassistischen Umverteilungsmaßnahmen.
Ziel der Tagung ist es, die Schlüsselrolle des Kunsthandels in diesem Prozess zu beleuchten und den Voraussetzungen bzw. den Folgen dieser Entwicklungen bis zur Gegenwart nachzuspüren.

Kunst sammeln – Kunst handeln
Internationales Symposium in Wien
Mittwoch, 23.– Freitag, 25. März 2011
Kommission für Provenienzforschung
des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur

Mittwoch, 23. März 2011
BMUKK, Audienzsaal
18.00 Uhr
Begrüßung
Sektionschef Dr. Michael P. Franz
Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
Einleitende Worte
Mag. Eva Blimlinger
Kommission für Provenienzforschung des Bundesministeriums
für Unterricht, Kunst und Kultur
Festvortrag
Univ. Prof. Dr. Sebastian Schütze
Universität Wien
Sammler, Agenten, Kunsthändler:
Akteure des frühneuzeitlichen Kunstbetriebes und ihre Handlungsspielräume

Tagungsorte
Festvortrag:
BMUKK – Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
1010 Wien, Minoritenplatz 5, Audienzsaal
Symposium:
MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst/Gegenwartskunst
1010 Wien, Stubenring 5, Eingang: Weiskirchnerstraße 3,
Vortragssaal

Anmeldung und Information
Die Teilnahme ist kostenlos, um Anmeldung wird gebeten.
Aufgrund der beschränkten Sitzplätze wird für den Festvortrag
um verbindliche Anmeldung ersucht.
Anmeldung:
Tel. +43-1-53415- DW 165 und
kunsthandelkhm.at
Die Vorträge sind in Deutsch oder Englisch und
werden nicht übersetzt.

Büro der Kommission für Provenienzforschung:
www.provenienzforschung.gv.at
provenienzforschungbda.at

Quellennachweis:
CONF: Kunst sammeln - Kunst handeln. In: ArtHist.net, 04.02.2011. Letzter Zugriff 25.04.2024. <https://arthist.net/archive/874>.

^