Albrecht Altdorfer.
Kunst als zweite Natur
Wissenschaftliches Symposium
und Vokalkonzert
11. – 12. Februar 2011
Als Friedrich Schlegel Altdorfers Alexanderschlacht in Paris sah, erblickte er darin ein „Wunderwerk“ der Malerei. Die Vorträge des vom Lehrstuhl für Kunstgeschichte in Regensburg veranstalteten Symposiums folgen dem erstaunlichen Maler auf dessen Gratwanderung zwischen religiöser Bestimmung und modernem Bildverständnis. Ein neues Licht soll die visuelle Kultur beleuchten, der Altdorfer prägend angehörte. Darüber hinaus wird seine Bildpolitik in den Fokus gerückt und die Frage des Werkprozesses gestellt: Dass seine Gemälde Verführungskünste entfalteten, wusste Altdorfer, dass es mitunter um die Täuschung der Augen ging, genoss er. Auf visuelle Anreize zu verzichten, allein der veritas zu dienen, hätte ihm nicht genügt. Ein neuer Illusionismus, eine Originalität der Erfindung, die seine Bilder mitunter weit aus den Darstellungskonventionen führten, zeichnen nicht erst den späten Altdorfer aus. Ihm, dem die Kunst zur zweiten Natur wurde, widmen sich die Vorträge des wissenschaftlichen Symposiums – sah doch schon Schlegel in Altdorfers Bildern eine „Fülle“ und einen „Reichtum“ der Malerei, den es zu erschließen gilt.
11. Februar 2011
Visuelle Kultur
9.00 Margit Stadlober (Graz)
Albrecht Altdorfers Naturinterpretation als Idee und Form
10.00 Christoph Wagner (Regensburg)
Kunst als zweite Natur:
Zur Formgenese in der Malerei Albrecht Altdorfers
11.00 Magdalena Bushart (Berlin)
Vom Diagramm zur Allegorie.
Zur Transformation mittelalterlicher Bildformeln im Werk Albrecht Altdorfers
12.00 Thomas Noll (Bonn)
Szene und Synthese.
Bilderzählung bei Albrecht Altdorfer (und in der Kunst des späten Mittelalters)
14.30 Daniel Hess (Nürnberg)
Effekt und Effizienz.
Zur Malerei Albrecht Altdorfers
15.30 Andreas Prater (München)
Monumentale Miniatur.
Bemerkungen zur Zeitstruktur in Altdorfers Alexanderschlacht
16.30 Oliver Jehle (Regensburg)
Schiffsreise und Seelenflug. Altdorfer und die drei Johannes
17.30 Eva Michel (Wien)
Der Triumphzug Kaiser Maximilians I.in der Albertina
11. Februar 2011, 19.30 Uhr
Vokalkonzert
Amor docet Musicam
Liebeslieder und Quodlibets der Renaissance
von Josquin Desprez bis Wolfgang Schmeltzl
Ensemble CordAria: Martina Bulla (Zink, Flöte), Katja Lüddeke
(Altgambe), Carsten Ahner (Posaune), Tilla Dotzler (Bassgambe),
Eva-Maria Wende (Renaissance-Laute, Vihuela)
Vokal Ensemble München unter Leitung von Martin Zöbeley
12. Februar 2011
Bildpolitik und Werkprozess
9.00 Benno Jakobus Walde (Trier)
Der Bürger Albrecht Altdorfer
10.00 Heinrich Wanderwitz (Regensburg)
Albrecht Altdorfer im Spiegel der historischen Quellen
11.00 Andreas Angerstorfer (Regensburg)
Die Rolle Albrecht Altdorfers beim Judenpogrom 1519
und bei der Wallfahrt zur Schönen Maria
12.00 Karl Möseneder (Erlangen)
Zum ikonologischen Stil Albrecht Altdorfers
14.30 Thomas Schauerte (Nürnberg)
Altdorfer, Dürer und die Buchmalerei
15.30 Anette Kurella (Regensburg)
Albrecht Altdorfers Tafelmalerei:
Anmerkungen zur Technologie der Gemälde Die beiden Johannes und Schöne Maria.
Die Restaurierungsgeschichte der Wandmalereifragmente
16.30 Cathrin Limmer (Regensburg)
Zwischen Tafel- und Wandmalerei?
Albrecht Altdorfers Wandmalereifragmente aus dem Regensburger Bischofshof
17.30 Heike Stege (München)
Patrick Dietemann (München)
Materialanalytische Untersuchungen zu Altdorfers Wandmalereifragmenten und der
Florianslegende: I. Pigmente, II. Bindemittel
Eintritt frei zu den Vorträgen
Konzerteintritt 8 € (Tageskasse)
Veranstaltungsort
Historisches Museum
Dachauplatz 2-4, 93047 Regensburg
Kontakt:
Prof. Dr. Christoph Wagner
(Lehrstuhl für Kunstgeschichte)
Dr. Oliver Jehle
(Institut für Kunstgeschichte)
Email: christoph.wagnerpsk.uni-regensburg.de
Internet: http://www-kunstgeschichte.uni-r.de/
Universität Regensburg
Quellennachweis:
CONF: Albrecht Altdorfer. Kunst als zweite Natur (Regensburg, 11-12 Feb 2011). In: ArtHist.net, 25.01.2011. Letzter Zugriff 12.11.2024. <https://arthist.net/archive/823>.