Verrückt, Verrutscht, Versetzt. Zur Verschiebung von Gegenständen, Körpern und Orten
Datum: 7./8. Februar 2014
Veranstaltungsort: Warburg-Haus, Heilwigstraße 116, 20249 Hamburg
Veranstalter: Isa Lohmann-Siems Stiftung, Hamburg
Leitung: Daria Dittmeyer-Hössl, Jeannet Hommers und Sonja Windmüller
Als alltagskulturelle Technik spielt das Verschieben ebenso eine Rolle wie als Strategie und Motiv der Künste. Die Verschiebung von Gegenständen, Körpern und Orten ist ein Prozess, der sich ununterbrochen vollzieht. Auch wenn er nicht unbedingt mit einer Störung der Ordnung einhergeht, sondern sich unauffällig ereignet, kann durch ihn Aufmerksamkeit erzeugt und Sinn konstituiert werden sowie eine eigene Ästhetik entstehen.
Im Zentrum der Tagung stehen Themen, die sich mit der Praxis des – bewussten oder unbewussten – Verrückens, Verrutschens und Verschiebens beschäftigen. Es geht um Dinge, die nicht mehr an dem Platz sind, dem sie (vermeintlich) originär entstammen oder dem sie zugewiesen worden sind. Manchmal sind sie nur ein klein wenig verrutscht, manchmal an eine gänzlich andere Stelle gerückt. Dadurch kann sich ihre Bedeutung ‚verschieben‘, aber auch die Bedeutung des verlassenen oder neu eingenommenen Ortes oder Raumes wandeln. Was passiert vor, während und nach Verschiebungen? Lassen sich Prinzipien beobachten und wo liegen mögliche Grenzen? Was sind die kulturanalytischen Potentiale in der Auseinandersetzung mit Phänomenen der Verschiebung?
PROGRAMM
Freitag, 7. Februar 2014
13:00 Uhr
Begrüßung
13:30-14:45 Uhr
Literaturverschiebungen – Perspektivverschiebungen
Karen Michels (Hamburg):
„Wir suchen seit langem ...“ Das „Gesetz der guten Nachbarschaft“ und seine Tücken
Uwe Steiner (Mannheim):
„Alles, was mich umgiebt, mißhandelt mich.“ Die anthropozentrische Matrix und das Handeln der Dinge
14:45 Uhr
Kaffee
15:15-16:30 Uhr
Verrückte Dinge
Valeska Flor (Innsbruck):
Materialisierte Erinnerung. Translozierte Gegenstände aus Umsiedlungsorten des rheinischen Braunkohlereviers
Michael Falser (Heidelberg):
Vom Monument zum Modell. Der Tempel von Angkor Wat auf materieller Wanderschaft
16:30 Uhr
Kaffee
17:00-18:15 Uhr
Körper in Bewegung
Jeannet Hommers (Hamburg):
Versetzte Heilige. Visuelle und mediale Strategien der Neuinszenierung von Reliquien in romanischen Kirchen Burgunds
Sonja Windmüller (Hamburg):
[ab-, ein-, über] schreiten. Zur Verschiebung von Parade-Routen und –Räumen
18:15 Uhr
Wein und Brezeln
Samstag, 8. Februar 2014
9:00-10:15 Uhr
Mediale (Ver-)Wandlungen
Benjamin Beil (Köln):
Verrückte Körper – zur ästhetischen Grenze des Computerspielbildes
Irmela Marei Krüger-Fürhoff (Berlin):
Verpflanzt, vertauscht, verknüpft. Imaginationen der Organtransplantation in Literatur und Film
10:15 Uhr
Kaffee
10:45-12:00 Uhr
Landschaftskonstruktionen – Natur-Arrangements
Christina May (Dortmund):
Vom Ruhrzoo zur Erlebniswelt oder wie das Ruhrgebiet aus der Landschaft verschwand
Friedemann Schmoll (Jena):
Ortsgebunden, gebietsfremd. Vertrautheits- und Entfremdungserfahrungen mit Natur und Landschaft
12:00 Uhr
Buffet
13:00-14:45 Uhr
Verrückte Orte, neue Räume
Tim Urban (Berlin):
Zur Translokation der Sakraltopographie Jerusalems
Peter Stephan (Freiburg):
Ad apostolorum limina: Die Versetzung des Vatikanischen Obelisken als ein Zeichen kirchlicher Neuorientierung
Klara Löffler (Wien):
Wenn Häuser verrückt werden – in Unterhaltung und Kunst
14:45 Uhr
Kaffee
15:15-16:30 Uhr
Verschobene Motive
Daria Dittmeyer-Hössl (Hamburg):
Verrutschte Gewänder, verzerrte Gesichter. Zur Charakterisierung der Schergen in Passionsbildern
Anna Degler (Berlin):
Platz! Tiere als Parerga in der frühneuzeitlichen Malerei
16:30 Uhr
Schlussworte und Verabschiedung
Kontakt und Anmeldung:
Isa Lohmann-Siems Stiftung
www.ils-s.de/tagungen
Quellennachweis:
CONF: Zur Verschiebung von Gegenständen, Körpern und Orten (Hamburg, 7-8 Feb 14). In: ArtHist.net, 11.12.2013. Letzter Zugriff 17.07.2025. <https://arthist.net/archive/6602>.